sisterontheflyKorrekt, mir ist die (berufliche) Perspektive seit Anfang 2015 Jahren schon abhanden gekommen - einen Umstand, den ich in meinen 20iger und Anfang 30iger Jahren nicht kannte, völlig im Gegenteil.
Dennoch, es geht mir ganz besonders um das Thema Partnerschaft/Beziehung. Meine Fehler aus jungen Jahren möchte ich künftig vermeiden und zugleich habe ich Sorgen, ohne eine solche wieder in alte Muster (Workoholic) zu kippen, denn mit einer Partnerschaft assoziere ich zugleich Gelegenheiten. Gelegenheiten für gemeinsame Unternehmungen (Sport, Reisen, sonst. Aktivitäten), die mir allein nicht in diesem Ausmaß zur Verfügung stehen. Alleine auf Urlaub zu fahren interessiert mich nicht, da der Erholungsfaktor nur halb so groß ist für mich. Allein Sport treibe ich schon bald 25 Jahre im Wesentlichen und allein sonst was zu unternehmen ist halb (oder noch weniger) interessant für mich. Meist kommt (von Bekannten/Verwandten) dann der Einwand, man kann das alles ja mit Freunden auch machen. Stimmt, ist aber wiederum nur halb (oder noch weniger) so interessant für mich, wie mit einem Menschen, den man liebt. Sehe ich als diametral etwas anderes an, bewegt sich auf einer anderen Ebene.
Was meine Bewerbungen anbelangt, so haben bereits 5 sog. "Karriere-Coaches" unabhängig voneinander drüber geschaut und finden keinerlei substanzielle Mängel: weder im Lebenslauf in der Darstellung noch im Werdegang per se, noch im Anschreiben bzw. optional anderen Unterlagen. Daraus schließe ich zunehmend, dass nicht die Aufmachung/das Design/den Formulierungen das Problem sein können, sondern es am Inhalt liegen muss. Nur, es gibt nur eine Wahrheit und dementsprechend nur einen Lebenslauf. Im Sinne der Ehrlichkeit.
Auch von Recruitern/HR-Leuten/Personalern erhalte ich immer wieder beiläufig Aussagen wie (sinngemäß) "...aber sehr interessanter Lebenslauf" oder "...Top-Lebenslauf", usw. Wieder, die nächsten Widersprüche/die nächste "kognitive Dissonanz" für mich: Lebenslauf soll so toll sein, es finden sich >75% der Anforderungen in meinem Lebenslauf wieder, der in der Stellenanzeige zu lesen ist (tlw. sogar bis 100% !) und ich werde nicht einmal zum Bewerbungsgespräch geladen? Sollte dann doch eines zustande kommen und ich erzähle meinen Lebenslauf 1:1 wie er schriftlich vorliegt (den meistens die wenigsten Recruiter offenbar vorab gelesen haben, was ich aufgrund so mancher Fragen schließe, die kommen, z.B. "haben Sie die Hochschulstudien abgeschlossen?" - dabei steht auf der 1. Seite bei meinem Namen die Titel und auf der 2. Seite bei den Ausbildungen "Universität XYZ, Abschluss: ....").
Aleine dieser Umstand, dass exakt das gleiche im Lebenslauf steht und chronologisch auftaucht, was ich von mir gebe in einem durchgehenden Redefluss, scheint eine gewisse Verwunderung bei Personalern immer wieder (bitte nicht von allen) hervor zu rufen. Wenn ich ein wenig die Gesichtsausdrücke mir in Erinnerung rufe. Alle Fragen, die in weiterer Folge kommen, kann ich widerspruchsfrei beantworten aus dem Stehgreif ohne irgendwie zu zögern/grübeln oder so.
Den Vogel schoss kürzlich eine Absage per email ein Recruiter ab, der mich (etwa 3 Monate nach der Bewerbung) mit Gründen ablehnte, die ich vollumfänglich (!) erfüllte. Als ich dann anrief und diesen Widerspruch ansprach, kam ein Seufzer ins Tel. und die Dame gestand mir, dass sie das nur von ihrer "Kollegin/Vorgesetzten" übermittelt bekam und so in die Email reingeschrieben hatte. :shock: Denn, ich begann diesen Widerspruch anzusprechen (weil er so offensichtlich war) und ihr gingen ad hoc im Gespräch sämtliche Argumente aus - dann habe ich auch aufgehört, nachzufragen und mich (höflich) verabschiedet.
Ich konnte mich im Leben nie gut verkaufen - war/bin kein Selbstdarsteller und mir fehlt(e) diese Eigenschaft seit meiner Jugendzeit bis heute.
Ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht, da ich (selbstdarstellende) Menschen mit solchen Persönlichkeitsmerkmalen meide wie der Teufel das Weihwasser - in meinem Umfeld, in Beziehungen und auch im Job.;-)Leider musste ich die (die Lebens-)Erfahrung machen, dass Menschen mit diesen Eigenschaften (tendenziell) oberflächlich sind und ich Schwierigkeiten habe, Vertrauen aufzubauen bzw. zu halten, weil ich den Eindruck habe, laufend eine Art von "Blendung" zu erfahren. Nicht zuletzt was mir beruflich die letzten Jahre widerfuhr, hat mich in dieser Meinung bekräftig/bestärkt, denn das Gegenteil. Mir läuft, die heute in der Gesellschaft allgemein üblich gewordene Selbstdarstellung ganz massiv gegen die innere Wertevorstellung, aber das nur am Rande erwähnt.
Es mag sein, dass es Menschen gibt, die diese Gegensätze in sich vereinen können (Selbstdarstellung/Verkaufen können und zugleich hochgradig vertrauenswürdig/zuverlässig sind) - leider traf ich die bis heute noch nie an! Sondern auch hier ist das Gegenteil gängige, fast tlg. Praxis.
Vorneweg, ich habe schon in der Vergangenheit professionelle Hilfe (Psychotherapeut, Psychiater) aufgrund meiner beruflichen Situation in Anspruch genommen, da ich in eine richtig gehende Abwärtsspirale hinein kam ab Ende 2014. Mein absoluter Tiefpunkt in den Jahren 2017/18 ist zwar längst hinter mir - dennoch, "voll auf der Höhe", wie davor, bin ich noch immer nicht. Durch diese Gespräche ist mir bekannt, dass das Thema Narzissmus/Blenderei/Machtpolitik eine gewisse Rolle in meinem beruflichen Kontext spielte, vor allem (im Wesentlichen) durch eine Person (im Weiteren Sinne durch etwa 5). Da wären wir wieder in obigen Punkten der Oberflächlichkeit, dem Vertrauensmißbrauch, Zuverlässigkeit angelangt und der Kreis schließt sich.
Dennoch, um zum Punkt Selbstvertrauen/-sicherheit zu kommen: dieses rasselte, ganz besonders bedingt durch die 9-jährige (Geschäfts-)Beziehung, massivst in den Keller - so, wie ich es im Leben zuvor noch nie erlebt habe/hatte und hoffentlich kein 2. Mal erleben werde müssen, da ich wohl selbst die Reißleine vorher ziehen werde, wenn ich erkenne, dass es in diese Richtung geht. Das tat ich zwar auch in dieser Beziehung nach rund 4 Jahren, aber eben nicht vollständig.
Zwar kann/will ich meinem Selbstvertrauen jetzt kein Rating verpassen, weder in meinen 20iger oder Anfang 30iger Jahren noch heute/jetzt, dennoch sehe ich die Sache differenziert: Selbstvertrauen in welcher Hinsicht/in welchem Bereich? Jetzt könnte ich, ohne überheblich klingen zu wollen, argumentieren: war mit Ende 20 dort, wo viele Menschen bis zu ihrer Pension beruflich nicht sind (eigenes Unternehmen aus eigener Kraft aufgebaut, ohne Mami/Papi mit dem eigenen Geld/ohne Kredit/schuldenfrei), was hinlängliches Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten impliziert. Auch habe ich damit nie geprahlt in meinen jüngeren Jahren bzw. es überhaupt kommuniziert. Ich glaubte und vertraute in mein Können/Fähigkeiten, was heute, trotz mehr Berufserfahrung, umgekehrt ist! Ich weiß, klingt verrückt, aber ich kann's anders nicht sagen.
Wenn ich bilanzieren darf: seit etwa 2013/2014 hatte ich nur Erlebnisse (beruflich, privat), die dem Selbstvertrauen alles andere als förderlich sind, sondern genau das Gegenteil darstellen.
Um das Thema Erfolge anzusprechen: wenn ich (kritisch) rückblicke, so kann und muss ich sagen, seit knapp 10 Jahren keine Erfolge mehr zu haben. Im Beruflichen, im Privaten. Zwar konnte ich sportlich vor einigen Jahren noch einige Wettkämpfe am Podest belegen, aber auch das ist vorbei, da meine leistungssportliche Karriere vorüber ist. Bei mir ist gewiss das Problem, dass ich eben schon in jungen Jahren (meinen 20iger bis etwa Anfang 30iger) viele Erfolge (beruflich, studienmäßig, sportlich) feiern konnte, was mir rückblickend einen ordentlichen Auftrieb gab. Das ist für manche Menschen schwer vorstellbar und kann man nur nachvollziehen, wenn man es auch erlebt hat. Auch glaube ich, das ist nicht auf meine Person beschränkt, sondern würde andere Menschen auch anspornen bzw. "Glücksgefühle" bringen.
Gegenüber Frauen bin ich, zumindest eben anfänglich, wenn es ums Kennenlernen geht, einfach unsicher und wirke distanziert (was mir die eine oder andere Frau rückmeldete). Aber nur, wenn's ums Thema Beziehung/Dating geht - im normalen Leben, wenn ich mit Frauen zusammengearbeitet habe oder sonst wie auf sachlicher Ebene in Kontakt war, ist das anders und völlig umkompliziert. Da mache ich keinen (unterbewußten) Unterschied, ob das ein Mann oder eine Frau ist mit dem ich rede, weil eben die Sache als Zweck der Interaktion/Kommunikation im Vordergrund steht und nicht eine Beziehungsanbahnung, die für mich ein spiegelglattes Parkett darstellt - Rutschgefahr und zahlreiche Fettnäpfchen, in die ich wohl tappen kann/werde, mit eingeschlossen! :roll:
Andererseits, woher soll denn bitte diese Sicherheit kommen mangels Erfahrung auf diesem Gebiet? Ein Mann in meinem Alter, der schon 10 Beziehungen im Leben hatte, 3x verheiratet/geschieden war seit er 15 Jahre alt ist und gerade am Beginn der Midlife-Crisis steht hat so viel Lebenserfahrung mit Frauen auf der Beziehungsebene, dass für ihn das ganze Thema ein Kinderspiel ist: von der Beziehungsanbahnung angefangen (Flirten) bis zur Eheschließung und ev. dem Kinderkriegen/-hüten. Er hat einfach Routine und macht das mit links, mitunter nebenher und ev sogar "simultan" mit mehreren Frauen (Flirten meine ich). Ich habe mal bewußt etwas provokant/überspitzt formuliert, jedoch will ich damit sagen, dass man Erfahrung nicht theoretisch lernen kann und ein Gegenüber (= Frau) stets die Reaktion/Handlungen des anderen (= Mannes) interpretiert/bewertet, speziell im Kontext des Alters des Mannes. Und dementsprechend schon früh/sofort eine ablehnde Haltung bei mir interpretiert, obwohl ich paradoxerweise bei allen Dates mit den Damen einige Zeit (meist 2-4h) plaudern konnte.
So, genug nun getippt und sorry ob des langen Beitrags von mir.