Ich hatte mit meiner besten Freundin ein längeres Gespräch über unsere Ehen, Kinder, etc. Wir haben uns nach vielen Jahren mal wieder Zeit für uns genommen und ein Städtetrip nach Lissabon gemacht. Ergebnis war, dass meine Freundin nun der Meinung ist, ich sei in meiner Ehe ein emotionaler Parasit.
Kurz zu den Hintergründen:
Mein Mann (44) und ich (46) haben 2 Kinder (8, 10). Sind seit etwa 17 Jahren zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Die Ehe ist harmonisch und Streit gibt es eher selten und dann meist wegen nicht wirklich ernsten Angelegenheiten. Ich bin glücklich in der Ehe und ich liebe meinen Mann. Er ist ein toller Mensch und ein sehr guter Vater. Ich kann mich voll auf ihn verlassen und ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Er kümmert sich um Haus und Kinder und hat noch einen kleinen Job, wegen der Abwechslung, wie er sagt. Er ist auch noch ehrenamtlich aktiv bei uns im Ort. Ich arbeite Vollzeit, er hält mir den Rücken frei. Er macht fast alles im Haushalt und kümmert sich noch um den Papierkram. Aufgrung meiner Tätigkeit arbeite ich manchmal auch über 50 h in der Woche, dafür verdiene ich sehr gut. Ich weiß, dass ich es ohne ihn nie so weit geschafft hätte. Mein Mann ist im Grunde auch zufrieden, obwohl er sich mehr Zuneigung meinerseits wünscht. Ich weiß, dass ich manchmal abweisend sein kann obwohl er sich Mühe gibt und mich mit Kleinigkeiten überrascht und sehr aufmerksam ist. Wir hatten zu dem Thema ein paar Diskussionen. Auslöser war, dass er sich mal des Nachts selbst befriedigt hat. Ich bin wach geworden. Im Gespräch kam heraus, dass er sich sexuell ausgehungert fühlt und ab und an auch optische Hilfsmittel zum Onanieren nutzt. Ich war etwas beleidigt und fand das nicht gut. Er meinte, er könne mit seinem Körper machen was er wolle. Schließlich betrügt er mich nicht. Ich konnte nicht viel erwiedern, denn er hatte ja recht. Ich habe ihn in den letzten Jahren schon etwas vernachlässigt. Ich habe ihn noch oft abgewiesen. Wir haben vielleicht 3 - 4 mal im Jahr Sex. Wenn wir mal Sex haben ist es sehr schön, er lässt sich Zeit und will dass ich mich wohl fühle. Er ist auch noch körperlich schön anzuschauen, aber dennoch bin ich die Bremserin wenn es bei uns um Sex geht, obwohl ich auch öfter als 3 - 4 mal im Jahr Lust darauf habe. Da kommt es auch zum eigentlichen Problem. Seit etwa 6 Jahren habe ich ein "Verhältnis" mit einem Kollegen. Er ist 48 und geschieden. Wir sehen uns nicht sehr oft, da er an einem anderen Standort arbeitet, während C haben wir uns garnicht getroffen. Seit Mitte 22 wieder 3 Mal. Da wir uns nicht speziell wegen Sex treffen sonder immer nur wenn wir beruflich zusammen sind, auch auf Geschäftsreisen, fällt es nicht auf. Wir Texten auch nicht, da wir außer dem Sex nichts miteinander haben. Er ist mir eigentlich auch wenig sympathisch und rein optisch ist mein Mann attraktiver. Ich könnte mir keine Beziehung mit ihm vorstellen. Es ist eher die Aufregung des Verbotenen, seine egoistische Art, er ist dominant und eher grob. Seine Befriedigung steht bei ihm an erster Stelle und ich mache mit ihm Dinge die ich mit meinem Mann nie machen würde. Mein Kollege nimmt es sich einfach, mein Mann macht es nicht, da er weiß, was ich mag und was nicht.
Meine Freundin meint, ich solle das Verhältnis sofort beenden und die Energie in meine Ehe stecken. Mein Mann habe es nicht verdient so behandelt zu werden. Ich würde ihn und meinen Kollegen ausnutzen, damit ich mich besser fühle. Ich weiß, dass sie recht hat. Ihre Lösung ist es, das Verhältnis sofort zu beenden und für meinen Mann und die Kinder da zu sein. Vielleicht weniger arbeiten oder einen neuen Job suchen mit weniger Verantwortung. Mein Mann würde sich sicherlich freuen.
Und auf jeden Fall das Verhältnis niemals erwähnen.