Hallo zusammen :)
Ich M 23 bin aktuell seit 3 Monaten mit meiner Freundin zusammen. Sie ist ein bisschen älter, hatte bereits Beziehungen und ist auch diesbezüglich sicher erfahrener. Für mich ist das meine erste "richtige Beziehung", abgesehen von fehlgeschlagenen Dates und Kennenlernphasen. Kennengelernt haben wir uns Ende Dezember letzten Jahres. Fest ist das ganze mehr oder weniger seit Mitte Januar. Ich bin sowohl mit Ihr als Person, als auch was Sex & Co angeht zufrieden. Allerdings gibt es einige Punkte, die mich sehr stören, was auch der Grund dafür ist, warum ich mich öfters schlecht fühle, mir übel ist und mir auch der Hunger webleibt und meine Laune generell schlecht ist.
Unsere Kennenlernphase war sehr schön, Sie hat verhältnismäßig viel Zeit in mich investiert, um mich gekämpft. Bedingt war das vor Allem dadurch, dass ich anfangs sehr schüchtern und aufgeregt war und das ganze warscheinlich deutlich komplizierter gestaltet habe, als es nötig gewesen wäre, aber gebranntes Kind scheut das Feuer :).
Diese Phase ging ungefähr einen Monat und war wirklich schön, wir haben uns regelmäßig getroffen, Zeit miteinander verbracht und ich habe mich langsam geöffnet und auch immer aktiver den Kontakt gesucht. Danach musste ich für knapp einen Monat beruflich weg. In dieser Zeit hat Sie mir oft geschrieben, dass Sie mich sehr vermisst, was ich oft erwiedert oder selbst zur Sprache gebracht habe, war aber durch die Arbeit oft so ausgelaugt, dass ich abgelenkt genug war um keine große emotionale Trauer zu empfinden. Gerne hätte ich Sie an Wochenden besucht, das auch mehrfach angeboten, aber Sie verbringt *jedes* Wochenende bei ihrem besten Freund & einer anderen Freundin in einer WG. Dazu später mehr. Dementsprechend konnte ich Sie nicht besuchen. Zum Ende des Monats, wurde Sie zunehmend emotional distanzierter, sagte mir bei Telefonaten unter anderem, ich wäre kompliziert oder Sie habe es sich angewöhnt alleine zu schlafen, das müsse ich mir erst wieder verdienen. Sie neigt zum Sarkasmus, aber diese Äußerungen taten dennoch weh und das mit dem "kompliziert sein" war auch nicht sarkastisch, da ich mich oft erkundige, ob ich Ihr nicht zu bedrängend bin, was meinen Aufmerksamkeitsbedarf angeht. Dazu auch später mehr.
Sie erwähnte auch, Sie wolle in Zukunft mehr arbeiten, mehr schaffen und hätte dadurch natürlich weniger Zeit für mich. Ich habe natürlich sofort kommuniziert, dass ich unter einem gewissen Zeitrahmen ein Problem damit habe. Sie meinte ich bekomme schon meine zeit - also alles gut vorerst.
Seit ich nun wieder da bin, ist Sie sehr beschäftigt, gefühlt noch mehr als zuvor. Sie sagt mir oft Sie hat zig Aufgaben zu erledigen, trifft sich hier und da mit Ihren Freundinnen, und so weiter. Wochenden sind indiskutabel verplant, da Sie da in o.g. WG ist und dort Ihr *arbeitsfreies* Wochenende verbringt. Da wird dann Eis gegessen, ausgeruht, Serie geschaut, schöne Sachen unternommen. Diese WG ist 1h entfernt von ihrem aktuellen Wohnort, wo auch ich wohne und Äußerungen meinerseits Sie dort mal am Wochenende zu überraschen, werden eher mit einem "was willstn du in Stadt xy" anstatt mit "oh ja cool, dann lernst du xy kennen und wir könnten.." quittiert. Dazu kommen dann noch Arbeitstermine, also fallen manche Tage unter der Woche weg, Ausflüge bei denen Sie tanzt, diese laufen teilweise am WE, manchmal aber auch ganze Wochen.
Die Zeit unter der Woche ist meist mit Arbeit verplant, oder Sie geht mit Ihren Freunden essen, Kaffe trinken, spazieren, you name it. Ich muss dann bisher immer versuchen "freie Termine" zu finden, irgendwo zwischen Arbeit und bereits geplanten Sachen. Meistens läuft dass dann darauf hinaus, dass ich um 10 oder 11 Nachts aufschlage, wir vielleicht - wenn Sie nicht zu müde ist - eine Folge unserer Serie schauen können und dann einschlafen. Gemütlichkeit am Morgen gibt es auch seit meiner Abwensentheit nicht mehr, denn der Wecker geht um 6, ab und zu kuscheln wir dann noch eine halbe Stunde bis Stunde, danach geht Ihr Tag los. Das funktioniert an vielleicht 1-2 Tagen pro Woche. Ich habe das auch einmal angesprochen á "Wir könnten ja mal was machen, was nicht zwischen 11 und 1 liegt" - daraufhin war Sie sehr verletzt und teilte mir das auch erst auf Nachfrage mit. Ich hatte daraufhin aber auch am gleichen Tag einen kleinen Nervenzusammenbruch, da mir das ganze sehr ans Herz geht. Das ganze passierte sehr ungünstig, da ich in dem gleichen Moment auch auf eine Nachricht von ihr wartete, dass Sie daheim wäre. Ich habe dann überreagiert, gedacht Sie meldet sich nicht, weil Sie mir meine Äußerung "heimzahlen" wollte und mich einfach versetzt.
Sie hat sich dann doch gemeldet, aber über Text war das in meinem Zustand nicht gut zu klären. Dementsprechend habe ich Sie heulend angerufen und Ihr die Problematik mit der fehlenden Zeit und dass ich Sie zeitgleich nicht in Ihrem Leben einschränken will und nicht kompliziert sein will mehr oder weniger koherent geschildert. Ich bin mir bis heute nicht schlüssig, wie ich dazu stehen soll. Einerseits schäme ich mich, ihr diese emotionale Last an dem Abend aufgebürdet zu haben, andererseits erachte ich es als wichtig, ihr das a) mitzuteilen und b) war es in dem Moment für mich das einzig logische, denn wenn ich es nicht angesprochen hätte, wäre ich die Nacht über sicher nicht zu einer einzigen Minute Schlaf gekommen. Noch während des Telefonates bat Sie mir dann an, mit mir den morgigen Abend / Nachmittag zu verbringen, was ich dann natürlich gerne angenommen habe. Das war dann auch das zweite Mal in knapp 2 Wochen, dass ich diese Problematik angesprochen hatte. Dass ich mich als "Last" sehe, sieht Sie dabei eher als mein Problem, die fehlende Zeit als Ihr Problem. Da gebe ich Ihr soweit Recht, aber aktuell rührt mein Problem von Ihrem her. So zumindest meine Meinung.
Am Folgetag habe ich für Sie gekocht und wir haben Serie geschaut und sind zusammen eingeschlafen. Das ging von 18:00 bis Nachts. Während des Serieschauens war Sie (wie immer - auch wenn wir uns unterhalten, sofern es nicht um ernste Dinge geht, wie meine Problemansprachen) am Handy. Mails beantworten, Nachrichten schreiben, und so weiter. Beim Sereinschauen ist Sie dann wieder eingeschlafen, aber so war Sie zumindest mehr bei mir, als wenn Sie am Handy hängt.
Wenn ich Sie in der Öffentlichkeit sehe würde ich Sie gerne umarmen und küssen, Sie wirkt dann aber oft so distanziert und geht auch kaum auf mich zu, sodass ich das meist lasse und wir uns wie zwei Fremde anschauen. Angesprochen habe ich das auch schon mehrfach aber nie eine Antwort darauf erhalten.
Bei Nachrichten gebe ich mir viel Mühe, schreibe "extra süß", teile Ihr mit wie sehr ich Sie mag und vermisse, frage oft wie es ihr geht, was Sie macht, ob Sie denn mal Zeit hat. Ihr Antworten fallen zu 99% ohne Emojis, karg und schnell aus, lange Nachrichten gibt es kaum und Nachfragen ob ich Zeit habe sind nahezu nonexistent geworden.
Entschuldigt den wirklich langen Text, aber es fällt mir immer schwer solche Sachen komprimiert zu formulieren.
Im Endeffekt liebe ich diese Frau, mag Sie wirklich sehr auch wenn wir nicht bei allem auf einer Wellenlänge sind. ich würde so gerne mehr Zeit mit Ihr verbringen, schöne Dinge tun und Sie einfach nur in den Arm nehmen. Aber ich habe das Gefühl nicht mehr geliebt zu werden, Sie einzuschränken, eine Belastung zu sein - eher ein Lückenfüller für freie Stunden zu sein. Mir fehlt immer mehr die Energie Ihr Liebe entgegenzubringen, weil es sich anfühlt, als ob ich mit einer Wand aus Beton schreibe. Wenn ich sowas anspreche, dann heißt es meist, ich solle nie etwas für mich machen, weder schöne Nachrichten schreiben, oder mir Mühe machen. Zumindest meine Blumen mochte Sie...
Entweder mache ich mir selbst etwas vor, erwarte zu viel oder bin das Problem...
Das ganze ist jetzt noch nicht so alt, sondern realtiv frisch. Ich werde versuchen weiterhin um Sie zu kämpfen, zu sehen, ob Sie mehr Zeit findet, die nächsten Wochen einfach nutzen das vielleicht zu lösen und um zu sehen, was eure Meinung hierzu ist.
Ich danke euch <3