Wo fange ich an zu schreiben wo höre ich auf?
Mein Partner und ich sind seit 11 Monaten zsm. Ich bin 43, er 42 Jahre mit Patchwork Familie.
Vor ca. 4,5 Monaten gestand er mir, das er bipolar sei, was seine Stimmungsschwankunken gut erklärte. Er wollte sich von sich aus ein paar mal Hilfe holen, was aber bei den Aussagen blieb.
Ich belas mich zu dieser Zeit, und sovieles passte zu ihm. Es war fast erschreckend. Bei ihm wechseln die Phasen täglich, aber es gibt auch einigermaßen Stabile.
Es war seltsam nie zu wissen, wie der nächste Tag mit welcher Laune wird. Aber ja, ich wollte trotzdem zu ihm halten, und habe ich auch.
Mit der Zeit hat sich dieses Erscheinungsbild aber geändert...
Abgesehen davon, daß er sehr gerne kuschelt und unheimlich liebe Worte sagen kann, will er mich permanent klein halten und bevormunden. Er empfindet sich als der Schönste und Beste. Sei es beruflich oder privat. Kritik kann er in KEINSTER Weise vertragen und wird sofort beleidigend. Kleinste Gespräche arten in dieser Form regelmäßig aus. Er provoziert solche Situationen auch und ich habe mit der Zeit gemerkt, daß er sozusagen bestimmte Reaktionen meinerseits "erwartet".
Genauso die, daß ich kusche. Das sagte er mir auch mal ins Gesicht. "Aber neiiin, das tut sie ja nicht", wiegelte er dann "spaßeshalber" noch ab. Und doch... Ich merke in den letzten Tagen extremst, daß ich meine wirklichen Gedanken für mich behalte. Teils, weil mir manche Aussagen zu doof für eine Gegenantwort bzw. Rechtfertigung sind, teils weil ich "gut Wetter" für ihn mache, weil ich nicht verbal bomadiert werden will und dadurch zurückstecke. Mich zurückstecke.
Ein Beispiel von heute: ich habe unterwegs Hundefutter gekauft und noch Leckerlie mitgenommen. Aussage von ihm: Da kaufe ich einfach so ein Zeug ohne das mit ihm abzusprechen! Hallo? Ich bin 43 und werde das wohl selbst entscheiden können?!!
Noch ein Beispiel, auch von heute, und es so verdammt absurd, traurig und erschreckend zugleich. Wir waren unterwegs, kommen zu Hause an und ich gehe die Treppen vor ihm nach oben. Da zerrt er von hinten 2,3 Mal an meiner Handtasche und will mich dadurch zum stoppen bringen oder fand es lustig? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ging mir das Rumgereiße an meiner Schulter auf den Keks und drehe mich ein Stück zu ihm um was zu sagen. Da geht er an mir vorbei und geht hoch erhobenen Hauptes und ganz langsam die restlichen Stufen hoch, sodass ich den Eindruck bekam, er fühlt sich gerade wie der "Rudelführer". Sagte ihm dann oben angekommen auch sogleich das das hier gerade nichts mit einer Rangordnung zu tun hatte, und grinste noch dabei, weil mein Empfinden in meinen Augen ja nicht stimmen konnte, weil wie doof wäre das?... Aber er fühlte sich ertappt, bestätigte meine Aussage und lachte die Situation dann weg sozusagen.
Wer sich bis hier die Mühe gemacht hat zu lesen... Kommt dieses Verhalten vom Bipolar oder ist er ein waschechter Narzisst?
Was haltet ihr davon?
Es lässt mich gedanklich einfach nicht los. Vor allem auch, weil ich merke, dass soviel Sprüche von ihm kommen um mich klein zu wollen. Oder gar brechen, so wie er heute selber sagte.
Ich weiß, wer ich bin und wie ich bin, und habe Angst davor mich bald gänzlich nicht mehr wieder zu erkennen