knuddeljennyDeine Interpretation gefällt mir. Ähnliche Ansagen kenne ich von meiner Frau. Dass sie in ihrer Jugend auch sehr intensiv "gekuschelt" hätte..... Und dass da auch in den Jahrzehnten unseres Zusammenlebens hin und wieder eine weibliche Person auftaucht, die bei ihr "ein Kribbeln" auslöst.
In Deinem Modell gibst gibst Du aber auch implizit zu verstehen, dass das Verhältnis Mann-Mann etwas ganz anderes ist. Die "Vater-Funktion" kommt in Deinem Modell nicht vor. Das mag ja was mit biologischen Realitäten zu tun haben, auch wenn unsere postmoderne Gegenwart das gerne anders sehen will. Im übrigen könnte man schon diskutieren, wer überhaupt Vater ist. Im §1592 BGB ist schonmal nicht die Rede davon, wer mit wem in der Kiste war, zumindest nicht in den ersten beiden Absätzen. Ein Kumpel sagte mal pathetisch, Vater wäre, wer dem Kind das Fahrrad repariert......
Aber zurück zum Kern. Für die Frau reicht es, den Kerl -im Extremfall- einmal in der Kiste gehabt zu haben. Für den Rest kann er mit seiner "erotischen Ausstrahlung" bei ihr auf Bewerbungstour gehen, und sie kann den Daumen heben oder senken. Sie könnte auch "dem Kribbeln" bei jemand anderem -und warum nicht einer Frau- nachgeben. Das Kind jedoch, zumindest was den primären Zugriff anbelangt, bleibt bei ihr.
Für den Mann ist die Angelegenheit alternativlos: er hat eine Frau, und er repariert die Fahrräder von deren Kindern. Dabei ist es -wieder im Extremfall- egal, ob er sie leiblich gezeugt hat, oder "nur" Lebensabschnittsgefährte ist. Ein Mann hat Kinder, wenn er mit einer Frau zusammenlebt, zumindest in hinlänglich langen Lebensabschnitten.
Mann-Mann ist grundsätzlich fruchtlos. Männliche Homoerotik ist was anderes als weibliche, zumindest soweit ich mir die Aussage nach zusammengelesenem Wissen erlauben darf. Homoerotische Motive tauchen in der Literatur zu den Fronterfahrungen aus dem ersten Weltkrieg auf. Und wie war das mit den Schlägertrupps der SA, dass Hitler seinen Duzfreund Ernst Röhm umbringen ließ..... Homoerotik und Schlägertum gingen da Hand in Hand. Auch wenn das "Familienbild" der Nazis da auf einem anderen Stern stand.
Interessant auch die Biographien von Friedrich dem Großen, und Walter Rathenau. Ja, das waren kinder(und frauen-)lose Männer...... wobei bei Fritz dem eine existierende Ehe nicht im Wege stand.....;-)