Hallo,
manchmal stecken hinter großen Verlustängsten und Schwierigkeiten loszulassen frühkindliche Erfahrungen. Bei starker Ausprägung könnte eine Therapie dir vermutlich helfen.
Ein wichtiger und mitunter der schwerste Punkt beim Loslassen ist die Akzeptanz. Nur wenn du eine Situation im vollen Umfang mit allen Auswirkungen akzeptierst kannst du dich irgendwann davon lösen. Meistens sind es Gefühle, die man nicht spüren möchte oder annimmt sie nicht ertragen zu können. Deshalb flüchtet man häufig in Gedanken "was wäre wenn" und durchdenkt alle Eventualitäten immer und immer wieder. Dabei entsteht ein Grübelkreislauf, der kein Ende findet. Die Gedanken beziehen sich meistens auf die Vergangenheit. Wobei jedem klar ist, dass Vergangenheit nicht änderbar ist. Nur im Jetzt kannst du etwas beeinflussen. Zum Beispiel auch, wie du dich jetzt fühlen möchtest.
Verschiedener Trauerphasen sind hingegen ganz normal. Wichtig ist sich nicht zu verurteilen für die Gefühle, die gerade entstehen. Diese Gefühle wollen auch erst alle gefühlt werden, bevor sie gehen können.
Du kannst dir professionelle Hilfe organisieren. Im Hinblick auf schwere Verlustängste finde ich das äußerst sinnvoll. Es gibt Entspannungs- und Meditationsübungen, die dir helfen können. Hierbei ist es vorher besser zu wissen, wie stabil du tatsächlich bist, da dich diese Übungen mit deinen Gefühlen in Verbindung bringen. Du kannst dich dazu auf den Boden legen. Erdung ist immer gut. Konzentration auf die Atmung legen oder einer geführten Meditation folgen. In der Übung, wie auch im täglichen Leben darauf achten, dass die Handflächen geöffnet sind. Wer festhält neigt zu geschlossenen Händen und hochgezogenen Schultern. I.d.R. kommt es zu Verspannungen in diesem Bereich. Physiotherapie zur Lockerung der Muskulatur wäre vermutlich hilfreich. Durch die Anspannung kann es auch sein, dass du nachts mit den Zähnen knirscht. Hier könnte der Zahnarzt eine Beißschiene anfertigen. Mehrere Phänomene gleichzeitig könnten sich auf somatischer Ebene zeigen.
Wenn man den Gedankenkreislauf unterbrochen hat und mit ihm die begleitenden Schuldgefühle, dann kann man die Gedanken auf eine realistische Ebene holen. Auf dieser Ebene wird es dann leichter.
LG Sis