zauderer22> Ich darf mich rühmen, praktisch nie eine junge Frau angesprochen zu haben,
Das überrascht mich etwas. ;-)
> Jana hat übrigens recht: Männer sind dabei die feigsten Geschöpfe. Das hat natürlich auch etwas mit der Frauenbewegung zu tun.
Ich meine nicht, dass Männer dabei die feigsten Geschöpfe sind. ;-)
Ich meine, die Art und Weise, wie in unserer Gesellschaft Männer heutzutage für ihr Interesse am weiblichen Geschlecht stigmatisiert werden, völlig egal, wie sehr sie beflissen sind, dieses Interesse ausschliesslich auf sozialverträgliche Weise zu verfolgen, prägt ihre auf den Umgang mit Frauen bezogene Apperzeption, sodass sie - ohne wirklich feiger zu sein - erstens vorsichtiger und zweitens weniger optimistisch sind, was die Erwartung eines positiven Echos angeht.
Ich denke, das hat mit der Frauenbewegung zu tun.
Und mit der Art, wie "progressiv" Männer von ihren Müttern und Vätern erzogen werden/wurden. ;-)
Was bei beiden Geschlechtern noch dazukommt, ist, dass die auf den direkten Umgang miteinander bezogene Sozialkompetenz nicht mehr so stark trainiert wird wie vielleicht früher, was dazu führt, dass das Zutrauen, die direkte Interaktion gut zu meistern, diesbezüglichen Unsicherheitsgefühlen Platz macht.
Ich sehe da zwischen den Generationen große Unterschiede:
Wenn ich mich mit Männern 55 aufwärts unterhalte, haben die meisten kein Problem damit, von sich überzeugt zu sein und keine Minderwertigkeitskomplexe aber dafür eine eigene Meinung zu den Dingen zu haben.
In der Wohnung direkt unter meiner wohnt zB ein 97 Jahre alter Mann, der unter anderem lange bei der Fremdenlegion war, Indochinakriegsveteran, den ich oft sehe, weil er altershalber kaum Appetit hat und zu wenig isst wenn er beim Essen keine Gesellschaft hat und ohne Gesellschaft beim Essen vom Fleisch fallen würde. Wenn er mir aus den Zeiten erzählt als er jung war, und mir Bilder aus seinen Fotoalben zeigt, auf denen er auch als junger Mann gelassene Souveränität ausstrahlt, merkt man ganz deutlich, dass er mit 18 in dem Lebensgefühl verwurzelt war, ein erwachsener ganzer Mann zu sein, der keinen Grund zu irgendwie gearteter Herumdruckserei hat. Auf seinen Bildern wirkt er mit 18 nicht wie ein Bübchen, wie einem das heutzutage oft begegnet, sondern wie ein Mann.
Wenn ich an die Kommilitonen denke, die mit mir zusammen studiert haben, oder an heutige erwachsene Studenten, da habe ich bei vielen den Eindruck, dass ihnen eingeimpft worden ist, Souveränität und Überzeugtheit von sich selbst sei bei Männern per se etwas ganz ganz Böses und Chauvinistisches.