Hey, ich muss jetzt mal meine Gedanken hier los werden und um Rat fragen. Ich bin nämlich wirklich verzweifelt!
Achtung: Es wird seeehr lang! Ich wäre aber sehr dankbar, wenn es jemanden gibt, der sich die Zeit nimmt.
Ich werde in meiner Erzählung von 3 verschiedenen Männern berichten, sodass ich diesen Namen geben werde, die natürlich erfunden sind.
Vorab:
Ich habe das Gefühl, nie richtig mit meiner Vergangenheit und Menschen die teil dessen waren, abschließen zu können.
kurz zu mir:
Ich bin 27 Jahre alt und seit 9 1/2 Jahren mit meinem Partner zusammen. War damals immer ziemlich schüchtern, habe oft vermieden neue Freundschaften zu schließen, weil ich oft nicht viel von mir preisgeben wollte und Angst hatte Falsches zu sagen/zu tun. Habe mir über alles den Kopf zergrübelt, wie gewisse Dinge bei anderen ankommen usw.
Als ich in die Pubertät kam und das Thema Jungs interessant wurde, war ich besonders schlimm. Ich habe zwar hin und wieder mit Jungs geschrieben, aber treffen usw. War oft meinerseits nicht drin. Ich wollte oft den Jungs nicht zeigen, dass ich sie gut finde, weil ich könnte ja Ablehnung erfahren, es könnte peinlich sein, etc.
Ich bin aber inzwischen dahingehend sehr gereift und offen geworden- auch durch meinen Partner, zu dem wir im laufe des Textes noch kommen werden. Er hat mich sehr positiv geprägt, mir geholfen offener zu werden und ich bin mit den Jahren sehr gereift.
Zur Story:
Ich habe mal mit einem den ich von Geburtstagen etc. kannte, ich nenne ihn Peter, über ein halbes Jahr hin & her geschrieben, weiß bis heute nicht was er von mir hielt (Denke war für ihn freundschaftlich), ich war total verknallt, habe mir mit meiner Art aber alles „kaputt“ gemacht und viele Erfahrungen versaut.
Als der Kontakt dann abgebrochen ist, habe ich ihm bestimmt noch ein halbes Jahr später „hinterher getrauert“.
Während des Kontakts mit Peter habe ich auch einen anderen Mann kennengelernt, Kai (mein jetziger freund).
Damals war ich 16 und Kai war optisch nicht mein Typ und vor allem kam ich damals nicht wirklich damit zurecht, dass er für sein Alter wirklich schon sehr reif war und so ehrlich interessiert, etc. Mehr als ein Treffen & ein bisschen schreiben war dann auch nicht. Obwohl er sich wirklich größte Mühe gegeben hat und um mich gekämpft hat.
Mit 17 hatte ich dann aber meinen ersten Freund, Markus. Durch ihn hatte ich auch plötzlich kein Interesse mehr an Peter, in den ich ja eigentlich verknallt war.
Zu Kai habe ich dann den Kontakt auch abgebrochen.
Ich weiß nicht ob ich richtig verliebt in Markus war, aber „Schmetterlinge“ hatte ich schon irgendwie, glaube aber dass es an der neuen, aufregenden Situation lag, „endlich mal einen Typen näher an mich heran zu lassen“ (erster Kuss, erste sexuelle Annäherungen etc.)
Als wir dann aber zusammen waren, habe ich mich aber schon oft gefragt: „ist es das, wovon alle reden? Die Liebe/Verliebtsein? Bin ich wirklich in ihn verliebt?“
Ich war mir unsicher. Denn wir hatten nicht viele Gesprächsthemen, haben uns oft angeschwiegen, und wenn dann eben rumgeknutscht etc.
Sexuell habe ich nicht viel zugelassen/war wenig aktiv, weil ich natürlich unsicher war. Trotzdem musste ich vor jedem Treffen daran denken und hatte gewisse Vorfreude und Aufregung davor, was passiert und ob wir weiter gehen etc. (Im positiven)
Nach wenigen Wochen war die Beziehung mit ihm aber beendet. Ich glaube ich war ihm zu anstrengend. Ich habe leider sehr viel diskutiert und Stress/vorwürfe wegen verschiedenen Situationen/Fehlern seinerseits angefangen, war nachtragend und habe mich dann immer weiter mit meinen Diskussionen dran gehalten..
Als wir dann getrennt waren, hatte er kurze Zeit später auch schon eine neue.
Ich kam nicht wirklich über ihn hinweg, habe ihm immer noch weiter auf sozialen Netzwerken hinterher „gestalkt“ um zu schauen, was er macht, ob er noch mit seiner Freundin zusammen ist usw. Noch heute weiß ich nicht, ob ich IHM als Person hinterher trauere/getrauert habe, weil wir letztendlich nicht lange zusammen waren, kannten uns vielleicht insgesamt mit „Beziehung“ 2 Monate, ich wusste kaum was von ihm durch unsere fehlende Kommunikation. Auch wenn ich seine Art mir gegenüber anfangs süß fand; er wirkte verliebt, hat viel körperkontakt gesucht, hat süße Dinge geschrieben etc.
Einige Monate später dachte ich mir: „nimm doch nochmal Kontakt zu Kai auf, er war ja schon nett, hat ernstes Interesse gehabt und du hast ihm nie ne Chance gegeben ihn richtig kennenzulernen.“ Gesagt - getan. Wir haben dann auch wieder Kontakt gehabt und uns getroffen.
Irgendwann ging es dann natürlich darum ob wir eine Beziehung eingehen wollen.
schon unsere Anfangszeit verlief nicht so wie bei anderen. Ich war nie ein entscheidungsfreudiger mensch, wusste also damals nicht, ob ich ihn will oder nicht.
Verliebtheitsgefühle/Schmetterlinge hatte ich nicht. Ich hab mir auch Rat bei meiner Familie eingeholt, die ihn alle sehr mochten.
Irgendwann hab ich mich dann für ihn entschieden - sozusagen eine Vernunftentscheidung, weil menschlich alles gepasst hat und wir uns super verstanden. Ich fand/finde ihn auch attraktiv. Ich habe inzwischen auch schon viel über Beziehung ohne Verliebtheit und vernunftbeziehung gelesen & es kann durchaus funktionieren, vorallem weil man ja direkt alles recht „ernüchternd“ betrachtet und nach der rosaroten Brille keine bösen Überraschungen warten und man direkt sieht ob es passt.
Ich litt bis vor kurzem fast 8 Jahre lang unter einem extremen Waschzwang(Angst vor Bakterien etc.), der mein ganzes Leben extrem beeinträchtigte. Ein normales Leben war fast gar nicht möglich, die engsten Mitmenschen (Freund & Mutter) leideten extrem unter meiner Situation weil ich sie so mit hineingezogen habe.
Leider passte dieser waschzwang aber sehr zu meiner sonstigen Psyche: perfektionistisch, Angst was falsch zu machen, immer die Rückversicherung brauchen, dass dies und jenes nicht schlimm ist.
Der waschzwang hat sich am Anfang der Beziehung so richtig verschlimmert und hatte seinen Höhepunkt in den ersten zwei beziehungsjahren.
Ich war anfangs also psychisch so schwierig… Mein Freund hat es aber ausgehalten. Ich war so ein anstrengender Mensch!
Da ich ja am Anfang solche extremen zwangsgedanken hatte, kam es zwischen uns nie (!) zum sex.
Am Anfang Petting war drin, aber auch nur ganz am Anfang. Und jetzt kommt eben eine Sache die ich sehr komisch finde:
Bei ihm hab ich es dann relativ schnell unterbunden. Ich weiß noch, an dem Tag als er die ersten „sexuellen Annäherungsversuche“ gemacht hat, habe ich ihm abends geschrieben, dass mir das nach der kurzen Zeit zu schnell geht- bei meinem ex Freund habe ich es nicht unterbunden, nur wenig mitgemacht weil ich unsicher war - das ist doch komisch!
Ich muss aber auch dazu sagen: hört sich vielleicht komisch an, aber ich hatte (und habe immer noch) natürlich wenig Vergleiche in Sachen penissen. Der von meinem ex Freund war der erste den ich berührt habe und der fühlte sich für mich normal an.
Bei meinem jetzigen Partner war ich erstmal etwas, wie soll ich es nennen…. Überrascht?
Weil er im erregten Zustand deutlich gekrümmter/verbogener war. Wobei es ja eigentlich logisch ist, da jeder anders ist. Aber das hat mich anfangs erstmal abgeschreckt, komischerweise. Deswegen weiß ich auch nicht unbedingt ob es ausschließlich am Zwang lag, oder auch an fehlender sexueller Anziehung?
Wir haben danach noch einige Male petting gehabt, aber mehr auch nicht.
Jedenfalls wurde der waschzwang nachher so schlimm, dass wir es einfach überhaupt nicht mehr probiert haben. Bedeutet: ich bin sogar noch Jungfrau!
Psychotherapie hab ich hinter mir, auch Tabletten habe ich erst einmal fast 5 Jahre genommen... Meine psychischen Probleme verbesserten sich zwar mit der Einnahme eines Psychopharmaka, körperliche Nähe war bei uns trotzdem eher nicht vorhanden außer mal eine Umarmung und ein normaler Kuss zwischendurch. Ich denke, weil wir es einfach nicht „gewohnt“ waren.
Aber menschlich lief es bei uns dafür um einiges besser. Wir verstanden uns besser als je zuvor, weil ich unkomplizierter war. Wir haben mehr dinge unternommen, hatten gute Gespräche, schöne Urlaube usw.
Zu der Zeit hat es mir wirklich auch an nichts gefehlt.
Und ich war immer wieder extrem dankbar, dass ich einen Partner wie ihn gefunden habe:
Jemand, mit dem ich über alles reden kann, der zuhört, der tiefgründig ist, entspannt, intelligent, humorvoll, respektvoll, jemand der auch schwere Zeiten mit mir aushält.. Ich konnte sein wie ich bin. Wir haben die gleichen Ansichten, Zukunftspläne, Interessen.
Es gab eine Zeit da hätte ich mir wirklich niemanden anders an meiner Seite vorstellen können und irgendwie hat sich schon eine Art Liebe entwickelt, auch wenn die anfängliche Verliebtheit und Anziehung ausblieb. Auch Zuneigung empfand ich, habe gerne mit ihm „gekuschelt“, ihn umarmt etc. Und mich geborgen gefühlt.
Aber auch während der Beziehung schaffte ich es nicht, meinen Ex Markus zu vergessen und schaute immer wieder was er so treibt. Vorallem anfangs.
Es wurde aber nachher weniger.
Nach einiger Zeit lies mich der Gedanke nicht los, dass ich immer noch Jungfrau bin und dass wir ja eigentlich miteinander in einer Beziehung sind wie beste Freunde/Geschwister oder was auch immer. Dass eigentlich alles passt aber wir noch nie Sex miteinander hatten und ich konnte es mir dann nach den vielen Jahren noch weniger vorstellen, weil wir eben kaum Körperlichkeit miteinander hatten.
Ich hatte ihn auch mal gefragt, was ihn denn bei mir hält, obwohl wir kein Sex etc. haben.
Er sagte, dass ja eine Entwicklung stattgefunden hat und sich in der Beziehung durch die Verbesserung meiner psychischen Probleme einiges verbessert hat und er dadurch Potenzial sieht.
Vor knapp drei Jahren haben wir über das Thema Sex nochmal gesprochen. Wir haben uns gesagt, dass es so langsam doch mal dazu kommen sollte
Wir haben uns an einem Abend quasi fast nach Termin vorgenommen es zu probieren, haben dann auch angefangen zu knutschen und zu Fummeln, aber es ging nicht. Ich konnte es nicht!!
Es hört sich jetzt blöd an, aber ich wurde nicht feucht. Ich konnte mich nicht fallen lassen & ich fand diese Situation so komisch. dadurch haben wir es natürlich auch nicht probiert, weiter zu gehen. Seitdem ist auch wieder tote Hose und wir haben es nicht weiter probiert. Wir haben drüber nachgedacht, es nochmal zu probieren, ggf. sogar mit gleitgel, aber gleitgel ändert an meiner angespannten Lage nichts. Ich kann mich nicht fallen lassen!!!
Vor 3 Jahren sind wir zusammen gezogen und ich freute mich anfangs sehr auf diesen Schritt und auf unsere Zukunft.
In der Wohnung aber tauchten wieder neue Probleme auf.
Ich entwickelte neue Zwänge/Ängste bzgl. Der Wohnung in der es ein paar Probleme gab, fühlte mich dort unwohl.
Zudem fiel mir der Auszug aufgrund der engen Beziehung zu meiner Mutter schwer. Anfangs haderte ich sehr damit.
Ein halbes Jahr nach Auszug setzte ich meine Medikamente (mit Begleitung des Psychiaters) ab, weil ich dachte ich sei stabil genug: Fehlanzeige!
Ich fiel in ein tiefes Loch. Ich sah alles grau, zweifelte die Beziehung zu meinem Freund plötzlich wieder an.
Ich habe das Thema Sex & Körperlichkeit bei meinem Freund natürlich auch angesprochen und dass ich das Gefühl habe, wir leben wie beste Freunde, er meinte: „für ihn nur in Sachen sex, von den Gefühlen her aber nicht“ und als ich die Vermutung aufstellte, dass es evtl. An der anfänglich fehlenden Anziehung/Leidenschaft/Verliebtheit meinerseits liegt, meinte er, dass er das nicht überbewertet, da die ja sowieso irgendwann verfliegt und die wenigsten Paare ja dann nach so vielen Jahren noch so viel Feuer in der Beziehung haben. Unrecht hat er ja nicht.
Ich habe dann die Medikamente doch wieder angefangen und es ging mir auch besser.
Wir sind auch dieses Jahr nochmal umgezogen in unsere absolute traumwohnung, die all das hat was die alte nicht hatte und was uns dort gefehlt hat.
Anfangs war ich so happy und wusste gar nicht wohin mit meinen Glücksgefühlen.
Vor kurzem waren wir mit Freunden wieder im Urlaub und ich sah ihn an und dachte mir: „wow, was hast du da eigentlich für einen tollen Mann an deiner Seite? Wie viel Glück kann man haben? Ich muss irgendwann mit ihm schlafen und will ihn nie verlieren“.
Es war wunderschön.
Ich merke aber, dass das Thema immer wieder aufflammt. Jetzt seit kurzem wieder.
Ich habe teilweise stilles Interesse an anderen Männern (Vorallem die Vorstellung in Sachen Sex und neues reizt mich), finde andere interessant.
Fremdgegangen bin ich noch nie und würde ich auch nie tun, aber alleine dass ich so eine stille Sehnsucht habe, gefällt mir nicht.
Jetzt kommt seit einiger Zeit wieder mein ex Freund in meine Gedanken und ich fühle mich wie zurückversetzt in die Zeit nach der Trennung. Ich schaue wieder mehr auf sozialen Medien was er macht, und seitdem geht er mir wieder nicht aus dem Kopf.
Mache mir vorwürfe dass ich es damals mit ihm (markus) vermasselt habe, gebe mir alleine die Schuld und frage mich, wie es gewesen wäre, hätte ich mich anders verhalten.
Ich kann nicht hinnehmen, akzeptieren und damit abschließen, dass ich damals nun mal unreif war und Fehler gemacht habe, die ich dann nicht ausbügeln konnte. Frage mich, wie es wäre, wenn ich heutzutage nochmal Kontakt zu ihm aufnehmen würde, wenn ich doch Single wäre (sofern er überhaupt aktuell Single ist)- all solche Gedanken habe ich.
Sex ist für mich nicht übertrieben wichtig; für mich zählen mehr die zwischenmenschlichen Dinge, ABER so gar kein Sex ist ja irgendwie auch keine Beziehung? Man will sich ja irgendwo auch begehrt fühlen & eine Partnerschaft führen.
Bisher habe ich zwischendurch immer wieder gedacht; „alles passt, außer dass wir keinen Sex haben. Vielleicht probieren wir es irgendwann ja doch.“ Seitdem ich wieder diese krassen Gedanken habe die immer wieder aufflammen und dann verdrängt werden, kann ich noch nicht mal mehr die Dinge unbeschwert mit ihm machen, die sonst problemlos und selbstverständlich waren: Gespräche führen, lachen, schöne Zeiten haben. Ich fühle mich schlecht.
Wenn ich an Trennung & an andere Männer denke, dann denke ich manchmal daran, dass etwas neues, ohne jegliche Probleme beginnend, unkomplizierter sein könnte, weil mein Partner & ich uns einfach in den Jahren so in unserem Problemen festgefahren haben, aber dann denke ich daran - jemals mit einem neuen Mann so vertraut sein?Jemals mit einem neuen Mann in den Urlaub zu fahren & fliegen?
Natürlich kommt da auch wieder der Gedanke - man lässt gewohntes ungern gehen, man kann sich oft schlecht von dieser „Sicherheit“ trennen, aber ist es nur die Sicherheit die mich bei ihm hält? Bis vor kurzem glaubte ich nicht, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Es ist doch eigentlich so viel wert wenn man einen besten Freund als Partner hat!
Ich weiß, dass z.b. Ein neuer Partner meine Probleme auch nicht besser machen würde, ich müsste ja auch erstmal mit mir selbst im reinen sein, das kann ich nur selbst, niemand anders ist dafür verantwortlich, ABER ich frage mich einfach - weiß er vllt. Einfach auch zu viel von mir & hat zu lange „Verständnis“ gehabt?
Würde ich einen neuen Partner kennenlernen, würde es vllt. Seinen ganz normalen Lauf nehmen - man lernt sich kennen, kommt sich körperlich näher & dann kommt es auch zum Sex etc. Wie es eben ganz natürlich ist!
Bei meinem Freund und mir ist es einfach nie dazu gekommen weil ich früh genug mein psychisches Problem angesprochen habe.
Ich bin nur noch am nachdenken. Mal denke ich, unsere Beziehung ist verfahren, da ist nix mehr außer Freundschaft & dann denke ich mir wieder, ich finde so jemanden nie wieder, der diese Eigenschaften die mir so wichtig sind mit sich bringt.
Bis vor kurzem dachte ich wieder: mit ihm werde ich alt und den heirate ich. Eigentlich gibt es auch niemanden der besser Zu mir passt.
Jetzt wieder diese Zweifel.
Der waschzwang ist mit den Jahren deutlich besser geworden und nicht mehr so eine Beeinträchtigung, aber die anderen psychischen Baustellen nicht wirklich. Zwänge trage ich trotzdem noch mit mir rum:
Grübelzwang, Ängste,…
Ich habe im Moment eine komische Phase wo ich mein Leben hinterfrage, dieses sogenannte „FOMO“ habe (das Gefühl habe, Dinge verpasst zu haben, zu wenig meine teeniezeit gelebt zu haben etc.)
Ich mache mir plötzlich Gedanken dass es mir davor graut älter zu werden, wünsche mir die unbeschwerte Kindheit & Jugendzeit zurück, wo man noch keine Verpflichtungen hatte, habe Angst vor dem Tod, frage mich nach dem Sinn des Lebens und ob ich richtige Entscheidungen getroffen habe.. (vor kurzem kam ich auf das Thema „endzwanziger Krise“- vielleicht befinde ich mich darin).
Und seitdem ich einige sehr schmerzhafte Todesfälle in der Familie hatte (vor einigen Jahren meine Oma mit der ich sehr eng war und meine Mutter auch und ich gesehen habe, wie meine Mutter unter dem Tod ihrer Mutter litt) und vor kurzem der Opa meines Freundes mit dem er sehr eng war, stelle ich mir jeden Tag vor, wie es ist, wenn meine Mutter mal stirbt und habe unheimliche Angst davor.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich habe auch schon drüber nachgedacht ob es Sinn macht, eine Paartherapie/Sexualtherapie o.ä. Mit ihm zu machen, weil ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, die Frage ist, ob da noch was zu retten ist? :(
Sollte ich jetzt alles aufgeben, obwohl sonst alles passt, nur um evtl. Bei einem neuen Mann mehr Leidenschaft zu spüren (sei es nur sexuelles austoben, oder eine neue Beziehung), um am Ende zu merken dass es dann aber doch menschlich nicht passt oder man doch irgendwann von Wolke 7 erwacht? Ich weiß wie „anspruchsvoll“ ich in Beziehungen bin - egal ob bei Freundschaften oder Beziehungen. Ich fühle mich schnell unwohl, kann mich nicht bei jedem zu 100% fallen lassen, vertrauen und mir sind viele Eigenschaften sehr wichtig. Bin in charakterlichen Dingen nicht leicht zufrieden zu stellen und mag so oberflächliche Dinge nicht. deshalb hadere ich noch mehr mit mir, das mit meinem Freund wegzuschmeißen, weil alles stimmt. Hübsche Menschen gibt es wie Sand am Meer. Ich kriege aber mit, wie viele Männer ticken (Vorallem in der heutigen Generation!) Und er ist anders, er ist etwas besonderes. Und ich weiß auch, wenn ich mir meinen Ex so angucke, was er so treibt, dass er vom Lebensstil/den Interessen niemals so gut zu mir passt wie mein jetziger Freund.
Ich weiß auch, dass mein jetziger Freund mich nie so behandeln und abschiessen würde wie mein Ex es zum Schluss getan hat.
Aber Warum habe ich so krasse ups- und downs mit meinen Gefühlen? Von „er ist der eine bis hin zu es hat keinen Sinn“.
Eins weiß ich: ohne alles probiert zu haben kann ich mich nicht trennen. Er hat schon so viel mit mir ausgehalten und da hätte ich 1. ein schlechtes Gewissen und 2. würde ich die Entscheidung Jahre danach 100% bereuen und mir vorwürfe machen. Ich weiß auch, dass ich so jemanden wie ihn nie mehr finden würde und dass er ein 6er im Lotto ist..
Was ich noch erwähnen sollte ist, dass ich auf jeden Fall vor habe, mir wieder einen Psychologen zu suchen aufgrund meiner verschiedenen zwanghaften Verhaltensweisen.
Es ist nämlich auch so, dass ich schon wenig Selbstwertgefühl habe, sehr unsicher bin und bei allen Dingen Angst habe, dass ich es falsch mache.
Beispiel: ich habe Angst, dass gewisse Lebensmittel schon abgelaufen sind, ich koche z.b. fast nie, weil ich Angst habe dass gewisse Sachen dann nicht durchgebraten/gebacken sind, habe Angst dass es falsch zubereitet ist etc.
Trotzdem lässt mir das aktuelle Thema keine Ruhe.
Ich habe aktuell nur noch Bauchschmerzen und kann die Zeit mit meinem Freund kaum noch genießen, weil ich nur nachdenke und Zweifel hege.
Liebe Grüße und danke an alle die sich die Zeit für den langen Text genommen haben.