Hey Moritz,
ich habe mich jetzt extra wegen Deinem Threads hier angemeldet, denn man könnte grad meinen man liest meine Geschichte hier.
Auch ich habe 2019 mit meinem damaligen Partner ein Haus gekauft, und wir haben uns kurze Zeit später getrennt (von mir ausgehend). Gleiche Situation, 50/50 Grundbuch, Grundschuld auf Haus der Eltern.
Auch hier unschöne Trennung, er dachte auch, dass ich nur "vorübergehend spinne und sich das wieder legt".
Ich habe es dennoch durchgezogen, zugegeben es war nicht einfach, und die ersten zwei Jahre danach konnte ich finanziell keine großen Sprünge machen - aber lass Dir gesagt sein: es geht, wenn man wirklich will. Und ich bin soo froh, dass ich mich durchgekämpft habe.
Zuallererst würde ich Deiner Freundin empfehlen, einen Anwalt zu suchen, das Erstgespräch kostet nicht die Welt, und dann sieht sie, was sie für Möglichkeiten hat und zu welchen Konditionen...
Dann das Gespräch mit den Eltern suchen, so wie Du schreibst, scheinen die ja Bescheid zu wissen... Vielleicht bekommt sie da Hilfe und Zuspruch.
Anschließend Gespräch mit ihm und mit der Bank.
Er muss kapieren, dass es kein Zurück mehr gibt, und dass es ihr voller Ernst ist und dass sie nicht mehr mit ihm zusammen bleiben will. Das heißt:
1. getrennt schlafen
2. getrennt den Alltag verbringen
3. keine gemeinsamen Unternehmungen mehr, und schon gar nicht mit Händchen halten etc.
4. diese ganze "Scheinwelt" nicht mitmachen
Wenn er merkt, dass der Ofen aus ist, und es kein Zurück mehr gibt, wird er auch einlenken, denn letztlich hat er ja nichts davon. Das braucht Ausdauer und starke Nerven, ich war in der Zeit auch ein Schatten meinerselbst, aber es lohnt sich!
Wenn ich Deinen Satz lese: "Existenzängste, Geldsorgen das Gefühl versagt zu haben, all das kann doch nicht so ein großes Gewicht haben, wie endlich wieder Glücklich durchs Leben zu gehen?" läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Denn du triffst damit den Nagel auf den Kopf. Das kann es definitiv nicht, und das ist es tatsächlich auch nicht ansatzweise wert.
Ich möchte ihr nichts unterstellen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass diese Situation sehr schwer ist.
Aber wenn sie das alles so über sich ergehenlässt, schadet sie nicht nur sich selbst, sondern auch Dir.
Du solltest dringend mit ihr sprechen, und ihr vor Augen halten, dass dies kein Zustand ist, den Du noch jahrelang mitmachen wirst...
Wenn ich sonst noch irgendwie helfen kann, lass es mich wissen :-)
Ich wünsche Dir ganz viel Glück, dass sich das alles bald zum Guten wendet und der Spuk ein Ende hat.