Hallo liebe Community,
ich hoffe hier auf offene Ohren zu stoßen - auch wenn die Sache an sich vermutlich schwer sein wird nachzuvollziehen.
Der Titel ist bewusst so gewählt, da dass was ich nun erzählen werde schon ziemlich unglaubwürdig klingt.
Meine jetzige Freundin und ich haben uns 09/2019 kennengelernt, es traf uns beide wie ein Blitz. Wir lernten die Liebe komplett neu kennen. Unsere Körper ließen uns fühlen was es heißt richtig zu lieben.
Problem an der Sache war nur, dass sie in einer Beziehung war und 07/2019 auch noch einen Hausvertrag (zu 50/50) mit ihrem Partner abgeschlossen hat.
Bei Vertragsabschluss hatte sie schon ein komisches Gefühl und wie ich in ihr Leben trat, wußte sie das es ein großer Fehler war diesen unterschrieben zu haben.
Bis dato lebten beide noch bei ihren Eltern. Das Haus befand sich noch im Innenausbau.
Sie distanzierte sich immer mehr von ihm und das Sexleben wurde auch auf 0 gestellt. Getroffen haben sie sich aber weiterhin, sie steckte nun einmal im Vertrag und wußte nicht rauszukommen aus ihrer Situation.
Dann kam auf das sie aus dem Vertrag mit dem Haus möchte und die Beziehung mit ihm keine Zukunft hätte. Es stieß bei ihm jedoch auf taube Ohren - er hielt es für eine launische Phase, die sich schon wieder legen würde.
Nach 3 Monaten (12/2019) hatte er seine Hormone nicht mehr im Griff. Er recherchierte wann sie in ihrer heißen Phase ist und zwang sie zum Sex. Er kam in ihr mit den Worten "Du wirst mich noch lieben lernen".
Richtig, er wollte ihr ein Kind anhängen. Da er wußte das sie es nicht abtreiben würde. Die Pille danach verhinderte zum Glück schlimmeres.
Jetzt sollte man denken, dass der Moment eintritt, wo jeder Mensch aufwacht und sich von so einem abscheulichen Wesen trennt.
- Pustekuchen -
Sie redeten miteinander und haben sich darauf geeinigt das Haus miteinander fertigzustellen und das so, dass es optisch noch nach einer heilen Welt aussieht zwischen den beiden.
Warum? Er hätte laut ihrer Aussage sonst den Geldhahn zugedreht und sie steht mit der Sicherheit, ihrem Elternhaus, im Vertrag.
Sie wollten somit gemeinsam das Haus fertigstellen und dann verkaufen / vermieten / etc.
Auf gar keinen Fall wollte sie mit ihm dort hinein ziehen.
Während der Bauphase verlief soweit alles in Ordnung. 2020 hatte sie soweit mit ihm alles unter "Kontrolle".
04/2021 vergriff er sich auf der Baustelle wieder an ihr, sie konnte aber nach einem Gegenstand greifen und zog ihm eins über - so entkam sie. Er fand es noch geil... (einfach nur krank).
Er verstand nicht das es wirklich aus ist und meinte das ihre Phase doch langsam mal vorbei sein müsste. Ab da fingen die Grabbelleien wieder an.
Sie hat sich untenrum alles wachsen lassen, weil er das absolut nicht mochte sobald da Stoppeln oder Haare waren.
Somit konnte Sie ihn wieder auf Distanz halten.
03/2022 war es dann soweit, lange hat es gedauert, viele Nerven hat es gekostet. Das Haus war einzugsbereit. Kam nun das langersehnte Ende?
Nein - es sollte noch schlimmer kommen! Sie zog tatsächlich mit ihm dort ein.
Nach erneuten Gesprächen wollten sie wenigstens ein halbes Jahr auf Schein zusammenwohnen um dann sagen zu können das es einfach nicht gepasst hat. Es war seine Bedingung um im Familien- und Freundeskreis nicht als Depp darzustehen.
Für mich war es nur Taktik um sie evtl. noch umzustimmen.
So gutmütig und naiv wie meine Freundin ist, hat sie dem natürlich zugestimmt. Sie wollte nach wie vor immer noch im guten aus diesem Vertrag und war gewillt alles dafür zu tun und somit unterstützte sie auch das.
Zu allem Überfluss arbeitet sie auch in der Firma von seiner Schwester. Es blitzte wohl schon auf, dass wenn sie nicht mehr mit ihm zusammen ist - sie auch keinen Job mehr hat.
Hausschulden, keinen Job und ein Elterhaus als Sicherheit... deswegen spielt sie das Spiel weiterhin brav mit.
Sie sagte auch mal Worte wie: Sie würde fast alles tun um daraus zu kommen. Man muss gucken wo man bleibt.
Ich bin nervlich stark und mach vieles mit, wo andere schon die Beine in die Hand genommen hätten - aber wir wissen beide das wir uns lieben und deswegen stehe ich noch an ihrer Seite.
Keine Frage, mir zerreißt es das Herz wenn ich sie in der Stadt sehe, Händchen haltend, weil sie es gerade müssen wegen der Freunde die mit ihnen unterwegs sind.
Jedoch bin ich aktuell auch am Ende meiner Kräfte. Sie teilen sich jeden Abend ein Bett und gehen zusammen schlafen. Er umarmt, küsst und busselt sie - er denkt immer noch das wird wieder - aber sie lässt das alles nur mit sich machen wegen des Vertrages.
Aktive Küsse gehen von ihr nicht aus, sie hält quasi nur hin und hofft das es schnell wieder vorbei ist.
Seit der Frauenarzt Anfang August bei ihr einen Befund festgestellt hatte der ihm nicht gefällt, sollte sie erst versuchen über Tabletten die Angelegenheit in den Griff zu bekommen. Da sie jetzt so einen extremen Kinderwunsch hat, dachte sie das es Gebärmutterhalskrebs sein wird und war so aufgelöst das sie ihre Ruhe bräuchte.
Sie hatte schon mal versucht schwanger zu werden 03/2019, aber da hat sie es verloren. Deswegen kam ich ihrem Wunsch nach.
Mitte September kam dann das erfreuliche Ergebnis, dass alles in Ordnung sei :super:
Kurze Zeit später erzählte sie mir das bei ihr Burnout festgestellt wurde. Angeblich wäre es auch schon einmal sehr knapp gewesen. Sie wollte darüber aber nicht mit mir sprechen.
Wundern tut es mich nicht, ich war immer ihr Ruhepol, ihr Anker, jetzt wo sie in dem Haus wohnt mit ihm - habe ich nicht mehr den Zugriff auf sie wie vorher. Sie war immer für alle da, immer wenn einer Hilfe gebraucht hat schrie sie hier. Ihr Leben ist auf der Arbeit stressig, weil sie alle Aufgaben annimmt und dem Zeitdruck gerecht werden will. Noch dazu Privat, wo sie auf jeder Hochzeit versucht zu tanzen. Sie kennt kein Stop oder nein, deswegen überrascht mich die Diagnose nicht.
Zusätzlich setzt ihr natürlich auch die Scheinbeziehung zu, was in meinen Augen eher eine Nötigung ist.
Zu allem Übel meidet sie mich dadurch noch mehr, weil sie mit sich zu kämpfen hat und sie will auch keine Hilfe. Sie will das allein schaffen mit ihrer Therapeutin.
Ich kann für mich nur sagen das ich mittlerweile ziemlich im Eimer bin. Ich fühle mich so hilflos und leer. Am liebsten würde ich mit ihr kämpfen, wie dass sie mich vor allem beschützen will und abweist.
Ich hoffe immer noch darauf das wir wieder zueinander finden, aber diese Ungewissheit und das Warten macht mich einfach verrückt.
Ich bin kein Psychologe, aber die ein oder andere Sitzung wird sie ja jetzt schon gehabt haben.
Erkennt die Therapeutin nicht auch das sie erst einmal aus diesem Haus muss, weg von diesem Kerl, bevor bei ihr nur Ansatzweise Besserung eintritt?
Es kann doch nicht sein das ein Mensch einen anderen Menschen so beeinflusst und über ihn herrscht, mittels eines Vertrages, dass man nicht aus diesem Ban entkommt und mit sich alles machen lässt.
Existenzängste, Geldsorgen, das Gefühl versagt zu haben, all das kann doch nicht so ein großes Gewicht haben wie endlich wieder glücklich durchs Leben zu laufen?!
LG
Euer Mo