Hallo ihr Lieben, hab mich gerade ganz frisch angemeldet und wollte ein Thema starten, wobei ich eigentlich für mich schon eine Entscheidung getroffen habe ...
Ich (w, 25) bin seit fast 6 Jahren mit meinem Freund(24) zusammen, wohnen tun wir noch nicht zusammen, hatten dies aber nun Ende diesen bzw. Anfang nächsten Jahres vor, wir wollten dann in das Haus seiner Eltern zurück, da seine Familie dort ausgezogen ist.
Ich versuche mal von Anfang an zu deuten und hoffe, ich beschreibe alles verständlich.
Wir haben uns durchs Feiern bei Freunden kennengelernt und sind nach ziemlich kurzer Kennenlernphase auch direkt zusammengekommen. Wir hatten schon unsere Höhen, wo wir wirklich dachten "Wir beide gegen den Rest", aber auch Tiefen, wo wir teilweise schon kurz davor standen, einen Schlussstrich zu ziehen, haben uns dann aber doch wieder zusammengerauft, weil die Liebe einfach größer war.
Das beste Beispiel war einmal, als mir von Bekannten gesagt wurde, er hätte mich betrogen und es wurde gesehen, dass er eine Frau mit nach Hause genommen hat, was aber im Endeffekt gar nicht stimmte...
Es gibt auch Situationen, die mich wirklich seit Beginn der Beziehung stören. Das wäre zB dass er nie mitkommen will, wenn meine Freunde mal fragen ob wir was zusammen unternehmen wollen, ich muss eigentlich immer alleine gehen, weil er einfach keine Lust hat. Umgekehrt war es bis vor kurzem noch anders, da sollte ich am liebsten immer mitkommen, aber nur zum "saufen".
Dann unternehmen wir wirklich selten schöne Dinge zusammen, dabei würde ich gerne mal ganz klassisch mit ihm Sonntags eine Runde Rad fahren oder einen Kaffee trinken gehen. Das mag er leider gar nicht.
Ich muss dazu sagen, dass er seit wir uns kennen immer sehr viel gearbeitet hat. Neben seinem Hauptjob hat er seinem Opa immer noch abends und am Wochenende geholfen, da der Landwirtschaft hatte (leider ist er letztes Jahr gestorben). Des weiteren ist er ein ziemliches Party-Tier. Das war er aber von Anfang an, ich eher weniger (Während der Pandmie-HOCHzeit hat sich das natürlich deutlich reduziert).
Der Elefant im Raum ist aber, dass er schon weiß, dass er mal Kinder haben will, 2 Stück auf jeden Fall, wobei ich ihm aber schon oft gesagt habe, dass ich mir das für mein Leben überhaupt nicht vorstellen kann. Ich mag Kinder, passe auch gerne mal auf die Kleinen meiner Freundinnen auf und beschäftige mich mit ihnen, aber lieber als Tante ...
Die letzten Monate war es nun so, dass (vor allem seit Corona wieder gelockert wurde) er wieder jedes Wochenende feiern geht und wir uns regelrecht auseinandergelebt haben. Ich merke, dass ich mich in eine ganz andere Richtung enwickelt habe bzw. entwickle, als er. Ich habe mich vor einige Zeit für einen gesünderen Lebensstil entschlossen und nun auch fast 10 Kilo abgenommen, er hat in der Vergangenheit aber eher einiges zugelegt, was mich prinzipiell nicht stört, allerdings ist es in Kombination mit seinem restlichen Lebensstil wirklich ungesund (Jedes Wochenende Party, Raucher, sehr viel Arbeit, Übergewicht). Sein Arzt hat ihm dies auch schon gesagt, aber es ist ihm quasi egal, solange er selber keine Konsequenzen verspürt. Wenn ich mal was dazu sage, blockt er direkt ab und denkt, ich will ihm etwas verbieten oder über ihn bestimmen.
Des weiteren muss ich sagen, je näher das Zusammenziehen rückt, desto mehr Angst habe ich davor. Es kommt in letzter Zeit auch immer wieder vor, dass meine Schwiegereltern (wir hatten eigentlich immer ein gutes Verhältnis und sie haben mich auch schon oft unterstützt) unterschwellige Bemerkungen machen über das Thema Kinder, dabei habe ich von Anfang an offen kommuniziert, dass ich dahingehend keinen Bedarf habe.
Da kommen dann Aussagen wie "Was? Weshalb möchtest du denn keine Kinder?" "In dem Haus kann man super mit Kindern wohnen, auch mit zwei oder drei!" oder "Wie machst du das denn, wenn du mal Kinder hast?"
Und wenn ich dann sage "Ich möchte doch gar keine haben", wird man angeschaut wie ein Auto. Langsam empfinde ich diese Sache auch als sehr respektlos und nervig. Zumal mein Freund, wenn seine Eltern dabei sind, Aussagen macht wie "Das kommt schon noch". Bestärkend ist das wirklich nicht und ich frage mich auch, warum ausgerechnet er das sagt, wo er derjenige ist, der so gut wie keine Zeit hat.
Mittlerweile ist es so, dass ich ernsthaft an eine Trennung denke bzw. mich eigentlich schon dazu entschlossen habe. Aber knapp 6 Jahre einfach so "aufgeben" ist nicht ganz so einfach, wie man sich das vorstellt. Wir haben uns nun seit ca. 3 Wochen nicht mehr wirklich gesehen und es war zuletzt immer eine Anspannung da, wenn man sich gesehen hat, weil mir diese gewissen Dinge einfach dermaßen auf den Sender gehen. Ausschlaggebender Punkt war aber dafür, dass eine Situation mit seinen Eltern stattgefunden hat, die ich nicht genauer erläutern möchte, wo es aber auch um Geld ging und ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr richtig willkommen bin und ich nie die Schwiegertochter sein werde, die sie sich wünschen. Seitdem ist Funkstille, da ich mir erstmal 2 Tage alleine Gedanken gemacht habe und nicht mehr wirklich wusste, wo ich stehe. Als ich dann offen mit ihm reden wollte, hat er komplett abgeblockt und seitdem haben wir uns weder geschrieben, noch gesprochen oder gesehen. Er war das Wochenende wieder mal beide Tage feiern, so wie die Wochenenden davor auch, und ich komme mir langsam wirklich verarscht und alleine vor, da er in meinen Augen lebt wie ein Single, während ich auf eine Antwort von ihm warte.
Mit Sicherheit habe ich auch nicht immer alles richtig gemacht, aber gerade jetzt macht mich die ganze Sache so unfassbar traurig.
Sorry für den ewig langen Text, ich habe darüber mit keinem bisher gesprochen und wollte mal in ein neutrales Forum mein Herz ausschütten, vielleicht weiß ja doch noch jemand einen Rat ...