Nun, du schreibst, eure Kinder sind 2,5 Jahre und 2 Monate. Das mit dem Sex hat vor 2 Jahren nachgelassen.
Du schreibst, du machst alles - wenn du um 17-18 Uhr nach Hause kommst? D.h. du bist am arbeiten, kommst aus dem Haus und deine Frau? Die ist den ganzen Tag mit dem Kind unterwegs?
Zum einen hat man mit einem Kleinkind die ersten 6-12 Monate Schlafprobleme, weil das Kind ein kleiner Diktator ist und seine Bedürfnisse genau dann befriedigt haben möchte, wenn sie aktuell sind (Hunger, Durst, Müdigkeit und Hygiene). Dann werden die Kinder größer und brauchen Betreuung und Zusprache. Der Job mit den Kindern und dann auch noch den Haushalt (Einkaufen, Kochen, Putzen,...) ist ein 24-Stundenjob. Du hast deinen Job - 8 Stunden - mit Pausen und den Fahrtzeiten - ist denn der Aufwand tatsächlich gerecht aufgeteilt?
Wie oft bist du noch unter der Woche oder am Wochenende alleine unterwegs? Und wann hat deine Frau mal Zeit für sich?
Als Eltern (Mütter zunächst mal im besonderen) stellt man seine eigenen Ansprüche zugunsten der Kinder hinten an. Die Priorisierung erfolgt hier eindeutig: Kind, Haushalt und Arbeit und dann - wenn noch Zeit und Energie ist - die Partnerschaft.
Deswegen knallt es auch in den meisten Beziehungen, weil hier unterschiedliche Ansichten aufeinander treffen. Deine Frau ist nicht dafür verantwortlich, dass deine Bedürfnisse erfüllt werden. Dafür bist du verantwortlich.
Hast du mit deiner Frau schon darüber gesprochen? Das du seit zwei Jahren das Gefühl hast, sie macht nur "die Beine breit"? Hast du ihr schon von deinen Bedürfnissen erzählt? Hast du sie schon nach ihren Bedürfnissen gefragt?
Kommunikation ist hier ein wichtiger Schlüssel um miteinander in Kontakt zu bleiben. Weißt du wie es ihr geht? Was sie durchmacht oder denkt?
Vielleicht ist sie am Ende ihrer Kräfte, das große Kind hat Fieber und jammmert am Rockzipfel, das Baby will gefüttert werden und hat mal wieder die Windel so voll gemacht, dass es komplett gewaschen und neu eingekleidet werden muss. Natürlich muss die verdreckte Wäsche ebenfalls gleich mal ausgewaschen werden. Dann fehlt noch das Essen und hier muss sie noch kurz zum Einkaufen, weil zwei Zutaten vergessen worden sind. Dabei muss sie sich durch den Verkehr mit einer Hektik quälen, weil sie es noch rechtzeitig zum Vorsorgeuntersuchungstermin beim Kinderarzt schaffen muss. Dann läuft die Wäschetrommel vor der Waschmaschine über und so wird zwischen Tür und Angel noch schnell eine Waschmaschine aufgehängt und die nächste angeschmissen.
Jetzt kommst du fröhlich pfeifend und entspannt nach Hause und möchtest auch noch von ihr, dass sie sich für dich Zeit nimmt, dich frisch geduscht und geschminkt noch schnell in Stimmung bringt, damit sie dir nach dem Lapdance einen blasen kann, denn der Herr möchte ja Erotik. Und dann soll sie noch mit dir 2 Stunden lang das Kamasutra durcharbeiten und noch mit neuen Ideen um die Ecke kommen, während das Baby jede Sekunde aufwachen kann und nach der nächsten Fütterung ruft oder das große Kind in der Schlafzimmertür steht und fragt, warum die Mama so komisch schreit?
Das war jetzt etwas überspitzt und ich weiß ja nicht wie es bei dir und deiner Frau wirklich ausschaut. Aber ich wollte dir damit mal einen anderen Blickwinkel geben.
Ich kenne deine Lage und ja, wir Männer sind in der Kleinkinderphase schnell auf unterster Prioritätenstufe. Es schmertzt, wenn man nicht beachtet wird, wenn man keine Liebkosung (selbst in den Arm nehmen oder ein liebes Wort) bekommt und zusehen muss, wie sich so ein kleiner "Diktator" sich die Zuwendung einfach nimmt, die er braucht.
Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Kinder abgöttisch, aber kleine Diktatoren, die auf andere keine Rücksicht nehmen, sind die Säuglinge wirklich. ;-)
Meine Empfehlung: Mach dir Bewusst, dass du die nächsten 4-5 Jahre noch nicht zu dem Verhältnis zurückkehren kannst, wie du es mit deiner Frau vor dem ersten Kind hattest. Nimm deine Bedürfnisse zurück und sprich mit deiner Frau, wie du sie unterstützen kannst. Wie ihr die Aufgaben gerecht aufteilt (nicht nur ab und zu), so dass sie Verantwortung und Belastung verlässlich abgeben kann. Je mehr du sie unterstützt, desto eher gewinnt ihr Luft für eure Beziehung. Sprecht über eure Bedürfnisse, Sorgen und alles was euch beschäftigt. Es ist wichtig, dass ihr euch beide nicht vom anderen abgehängt und alleinegelassen fühlt.
Und dann geh auf deine Frau zu und verwöhn sie einmal und zwar ohne Hintergedanken oder Zwang für sie, es dir gleich zu tun.
Das wird schon wieder - wenn ihr beide wollt.