saskia81007hh@Saskia.
Es geht doch nicht immer um die Verkürzung des Aktes und auch nicht um prinzipielle Unlust. Beispiel: Sie ist gekommen und erwartet, dass er ebenfalls "erfolgreich" zuende kommt. Nicht jeder Mann kann dann auf "Knopfdruck". Nicht jede Frau kann sich abwartend noch auf einen zweiten eigenen O. konzentrieren oder hat noch weiter Lust (alles wird irgendwann langweilig). - Oder ab einem gewissen Alter oder krankheitsabhängig ist die nervliche Stimulierung trotz Erektion nicht mehr ganz ausreichend. Medizinisch sind da verschiedene Dinge denkbar: Beispiele findet man im WEB genügend. - Außerdem möchte ein Mann auch einer Frau das Hochgefühl geben, dass sie ihm zum Höhepunkt verhilft (bzw. nicht das vielleicht unbegründete Gefühl geben, sie sei dafür verantwortlich, dass er nicht kommt). Gründe gibt es hier doch sehr viele.
Umgekehrt ist es gar nicht so viel anders: Nach Berichten von Sexualtherapeuten täuschen sehr viele Frauen den Orgasmus vor (ich denke sogar, die meisten tun das ab und zu). Nicht immer, damit es schnell vorüber ist. Sondern damit sich ihr Partner besser und nicht unzulänglich fühlt. Er soll nicht auf den Gedanken kommen, es liege an ihm, seiner "falschen" Technik oder seinem mangelnden Einfühlungsvermögen. Neulich las ich einen Bericht, wonach einige Frauen ihren Männern lebenslang bzw. geschlechtslebenslang den O. vortäuschen. -
Aber sagen wir es doch endlich mal klar, warum wir am Höhepunkt des Partners oder der Partnerin interessiert sind. Nicht (nur) wegen der Selbstbestätigung. Sondern weil nichts anregender ist als die Gemeinsamkeit der Gefühle beim Akt. Sexualität ohne Empathie ist eben einfach nur Solosex, und selbst da stellt man sich den Höhepunkt des Phantasiepartners/partnerin vor. Da liegt doch der tiefere Grund für die persönliche Unzufriedenheit, wenn der Partner/-in nicht zum Höhepunkt kommt. Dabei geht es auch um Kommunikation: offen darüber sprechen, ob und warum und warum nicht, setzt Menschen unter Druck. Daher sind viele froh, wenn sie gar nicht erst darüber sprechen müssen.
Im übrigen las ich bereits häufiger in Foren (und nicht nur Statistiken), dass auch Frauen unter dem Ausbleiben von Orgasmen ihrer männlichen Partner "leiden". Sogar hier in Gofeminin kamen solche Beiträge schon vor. Sie sind im übrigen neben den Themen Erektionsstörungen und vorzeitiger Samenerguss inzwischen relativ häufig. Erschütternderweise sind männliche Sexualstörungen unterschiedlicher Art so ziemlich auf dem Vormarsch. Die Gründe könnten wir hier ausführlich diskutieren, aber das würde ausufernd sein.