Eine Cousine von mir war mit sechs, als Erstklässlerin, so drauf. Ich bin dann jedesmal wenn ich mitgekriegt habe, dass sie nach dem Abwischdienst ruft, zu ihr ins Klo und habe ihr der Reihe nach ganz freundlich und geduldig die Handgriffe diktiert und ihr freundlich-ernsthaft erklärt, wenn sie sich nicht sauber macht, dann kann man es nicht verantworten, sie kacken zu lassen, und damit sie nicht kackt, bekommt sie nichts mehr zu essen. Außerdem wurde ihr erklärt, dass es für die Mama oder den Papa beim Wäschewaschen nicht schön ist wenn die Unterwäsche so übel dreckig ist obwohl das vermeidbar wäre. Sie "durfte" dann zur Mama und Papa in die Waschküche gehen und ihre dreckige Unterwäsche selbst anfassen und zur Vorwäsche in das Waschbecken legen oder in die Waschmaschine tun. Und es wurde ihr, da sie nicht die hellste war, gesagt, dass sie das vermeiden kann wenn sie sich auf dem Klo sauber macht. Da war es ihr peinlich und das Problem hat sich recht schnell erledigt. Bloss kann ich mich noch an zweimal erinnern, zu denen sie uns zu sich aufs Klo gerufen hat, um uns vorzumachen wie toll sie das jetzt alles selbst kann. Also haben wir sie gelobt. Und nachdem ich sie mal zu mir ins Klo gerufen habe, damit sie mich lobt, weil ich das alles auch schon selbst kann, hat sich das dann auch erledigt. Ganz ohne Psychologen. Man muss die Leute, wenn sie sich nicht verhalten wie sie sollen subtil in eine Rolle bringen, die ihnen nicht gefällt, und zwar so, dass sie einem nicht unterstellen können, es böse zu meinen. Dann wenden sie die einfachste Vermeidungsstrategie an, nämlich sich so zu verhalten, wie sie sollen.