Hallo zusammen!
Meine Geschichte ist etwas länger. Ich bin 38, und habe seit fast 3 Jahren einen Freund. Grundsätzlich waren / sind wir schon fast Seelenverwandte, wir passen eigentlich echt zusammen, ticken gleich und ich weiß, wenn ich mich trenne, finde ich wahrscheinlich niemanden mehr, der so zu mir passt.
Ich habe eine Tochter, einen festen, jahrelangen Job, stehe mit beiden Beinen fest im Leben.
Er ist 41, lebt bei seiner Mutter in einer Wohnung, (das Haus gehört aber ihm und seinen 3 Geschwistern, geerbt) hat Schulden, die er nicht abbezahlen will, obwohl er kann, ist (schein)selbstständig und arbeitet nur, wenn er Lust hat, gerade seit drei Monaten wieder nicht.
Mein Hauptproblem ist, dass ich keine gemeinsame Zukunft für uns sehe. Ich habe von Anfang an gesagt, dass für mich Zusammenleben zu einer richtigen Beziehung gehört. Er sagt aber ganz klar, dass er, solange meine Tochter und meine 2 Katzen bei mir sind, er nicht mit mir zusammen ziehen will, was heißt, mindestens 3 Jahre noch. Auf der anderen Seite ist das Zusammen ziehen wahrscheinlich sowieso keine gute Idee, wenn er kein festes Einkommen hat und ich Angst haben muss, dass der Gerichtsvollzieher vor der Türe steht.
Zusammenziehen wäre auch deswegen wichtig für mich, weil aktuell ich fast immer zu ihm fahren muss, was heißt, ich geh um 6 früh aus dem Haus und komme abends um 9 wieder. Er kommt 1 x in 1 – 2 Wochen zu mir, weil er sagt, der Verkehr und die Parksituation ist bei mir so schlimm (15 - 20 Minuten Fahrstrecke). Gestern habe ich ihn z.b. gebeten, am Freitag zu mir zu kommen und er hat gleich wieder gemeckert, da muss er ja am Freitag durch den Verkehr. Und er arbeitet aktuell nicht mal.
Mich macht das aber einfach nur fertig gerade. Ich würde am liebsten einfach mal heim und nichts tun, muss aber stattdessen mich ständig zerreisen. Wenn ich meine Schwester z.B. sehen will, muss ich das irgendwie noch rein quetschen. Steh teilweise auch am Wochenende um 5 Uhr auf, damit ich alles hin bekomme.
Habe das Thema schon so oft angesprochen, Alternative für meinen Freund ist dann, dass wir uns dann halt nicht sehen. Wobei ich schon glaube, dass er mich liebt, er hat mir auch nie was böses getan, er ist halt mega faul und bequem.
Was mich auch mega stört, ist, dass er so negativ geworden ist. Er ist bei allen und jedem nur am meckern. Habe ihm das auch schon gesagt, er sagt, es gibt halt gerade nichts positives. Ein Punkt ist z.B. das Haus. Das soll verkauft werden, die Geschwister werden sich aber nicht einig, bzw. reden 1 x im Jahr ohne Ergebnis und dann passiert wieder nichts. Er schimpft die ganze Zeit über diese Situation, nimmt aber auch nicht das Ruder in die Hand.
Jetzt ist es auch so, dass meine Gefühle wirklich merklich nachgelassen haben. Ich bin nur noch genervt, Sex haben wir kaum noch, ich will einfach nicht mehr. Abgesehen davon hat er auch in unserer Beziehung 20 Kilo zugenommen und spricht mich körperlich einfach nicht mehr an.
Aufgrund dem allen und dass ich ganz klar sage, so kann ich nicht Jahre noch weiter machen, habe ich mich vor einem Monat getrennt. Das Trennungsgespräch war relativ einseitig, er hat mich auch einfach gehen lassen.
Allerdings habe ich die Tage danach echt gelitten, es hat körperlich fast weg getan, ich war mega einsam, so dass ich nach 3 Tagen zurück zu ihm bin.
Und diese Entscheidung bereue ich jetzt. Weil sich einfach 0,0 geändert hat, es ist alles beim alten. Ich hatte vor 2 Wochen Urlaub, mein Freund war kein einziges Mal bei mir, er hat wieder ganz klar gesagt, er will nicht mit mir zusammen ziehen.
Aus meinem Freundeskreis kommt die Rückmeldung, dass man mich ja versteht, aber wir halt gut auch gut zusammen passen.
Ist eine Trennung der richtige Weg? Und wie vor allem schaffe ich es, keinen Rückzieher zu machen?
Danke für alle, die bis zum Ende gelesen haben :-)