Schluckstörungen im Alter sind nicht ganz selten, gehen aber eher nicht auf Abtrainieren des Würgereflexes zurück, sondern auf neurologische Krankheiten, Tumorerkrankungen oder Entzündungen - also Krankheitsbilder, die eher im Alter zum Tragen kommen.
Ansonsten kann ich zum Würgereflex nicht viel sagen. Bei mir war es schon als Kleinkind so, dass ich da recht unempfindlich war. Wenn ich zB einen Finger im Hals stecken habe, habe ich halt einen Finger im Hals stecken. Erbrechen muss ich mich deswegen nicht. Andererseits konnte ich schon als Kleinkind eine Vomition ganz einfach dadurch auslösen, dass ich es wollte - meine Kehlkopfmuskeln auf eine bestimmte Weise anspannen und ruckartig meine Bauchmuskeln und mein Zwerchfell anspannen.
Von Leuten bestimmter Studentenverbindungen habe ich gehört, dass sie als Neuzugänge das willentlich ausgelöste Vomitieren über dem Brechbecken, glorifiziert und gennannt "Pabst", regelrecht üben mussten, teilweise unter Zuhilfenahme von Trinkgefäßen, die ein bis zwei Liter Wasser fassen, um für Saufgelage und Wett-Trinkereien gerüstet zu sein. Und dies in Wirklichkeit gar nicht so toll fanden, dies aufgrund der Gruppendynamik aber nicht zugeben wollten. Ich finde das zwar ziemlich bescheuert, aber es ergibt trotzdem den Erkenntnisgewinn, dass wer Angst um den Würgereflex hat und eine Ersatzmethode sucht, dies also vielleicht lernen kann. Für empfehlenswert halte ich das aber nicht, denn der menschliche Körper ist nicht wirklich gut auf eine Richtungsumkehr der Verdauung eingerichtet. ZB sind die Magensäfte im Nahrungsbrei nicht wirklich gut für den Kehlkopf und die Speiseröhre.
Und noch etwas: Du hast Befürchtungen. Also gibt es eine Ebene, auf der es dir unangenehm ist und als dir abträglich wahrgenommen wird und auf der deshalb die Befürchtungen ausgelöst werden. Wenn es dir unangenehm ist, dann lass es anstatt dir einzureden, dass alles cool sei. Dir einzureden, dass alles cool sei, könnte auf Selbsttäuschung hinauslaufen. Selbsttäuschung kann lange gehen, aber geht nie lange gut.