> Was könnten denn Unternehmen besser machen, damit Frauen es in solchen Positionen [Führungspositionen] einfacher haben?
Was machen wir, damit der Feldherr es einfacher hat? Da kann man nichts machen. Dass der Feldherr es schwer hat, liegt nämlich nicht wirklich an der eigenen Armee/am eigenen Unternehmen, sondern an den von aussen kommenden Zwängen des Faktischen, aus denen sich Notwendigkeiten ergeben, denen man gerecht werden muss wenn Interesse an Überleben besteht.
Und zwar auch dann gerecht werden muss, wenn das mit schönen Ideen wie "Dienst nach Vorschrift" und "Work-Life-Balance" und "Familienfreundlichkeit" kollidiert. Diese Kollission wird nicht etwa durch Frauenfeindlichkeit im eigenen Unternehmen verursacht, sondern durch Kräfte ausserhalb des Unternehmens, denen das alles herzlich egal ist.
Ein Umstand, den zB Leute wie Anne Spiegel nicht begreifen, was wiederum Ausfluss einer Haltung ist, die gegenüber Verantwortung von so viel Ignoranz geprägt ist, dass sich nicht mal über Notwendigkeiten und Zwänge des Faktischen informiert sondern geglaubt wird, für sich selbst die Dinge mittels an den Realitäten des Lebens vorbeigehenden Forderungen nach familien- und frauenfreundlichen Arbeitszeiten regeln zu können.
Mit Führungspositionen sind Anforderungen verbunden, die durch Einwirkungen von ausserhalb entstehen, und denen die/der Führende nun mal gerecht werden muss, die/der ihren/seinen Haufen so auf Vordermann haben muss, dass man mit diesen Einwirkungen fertig wird und überlebt.
Es einfacher zu machen läuft darauf hinaus, diesen Anforderungen nicht mehr Rechnung zu tragen.
Die Folge ist Zerfall und feindliche Übernahme.
Wie wir das in Deutschland schon lange überall haben und immer weniger verschleiern können.
Alle Positionen, auch die Führungspositionen, sollten durch Menschen besetzt werden, die den mit diesen Positionen verbundenen Anforderungen/Aufgaben/Pflichten/Notwendigkeiten gerecht werden und damit klarkommen.
Unabhängig vom Geschlecht. Leistungsfähigkeitsbasiert. Positionen sollten von Leuten besetzt werden, deren Leistungsfähigkeit ausreicht, den in der Position gegebenen Anforderungen/Erfordernissen gerecht zu werden.
Dort, wo ich arbeite, wird es in der Hinsicht aber immer übler - mir werden immer wieder Frauen über die Frauenquote in die Abteilung gesetzt, die nicht das Können haben, das erforderlich ist, um der Aufgabe gerecht zu werden. Weil verlangt ist, Frauen einzustellen, aber kaum Frauen sich bewerben, die wirklich das verlangte Können haben, werden statt anderer Menschen, die dieses Können haben, Frauen eingestellt, die es nicht haben. Bei aller Freude daran, Frauen das Leben zu Lasten anderer einfach zu machen ist das bedrohlich, weil es der Leistungs- und damit der Überlebensfähigkeit der Abteilung und des Unternehmens abträglich ist. Die Leistungsfähigkeit ist aber kein Selbstzweck, den böse Kapitalisten oder Maskulinisten erfunden hätten um die eigenen Unternehmensmitglieder zu gängeln, sondern sie ist bitter notwendig, um mit dem fertigzuwerden, was von aussen kommt. Viele von diesen Quoten-Frauen sitzen dem Dunning-Kruger-Effekt auf, oder geben sich von vorneherein keine Mühe, weil sie glauben, durch Quotenregelung vor Kündigung geschützt zu sein. Was die Sache noch weiter herunterzieht und auf den durch Qotenregelung zu besetzenden Stellen zu großer Fluktuation führt, weil ich nicht einsehe, Leute lange dazubehalten und durchzufüttern, die ihre Arbeit nicht machen und glauben, zB durch Quote auf Kosten anderer ihren ewigen Druckposten zu haben.
Quotenregelung allein stellt nämlich nicht sicher, dass sich aus dem Quoten-Zielpublikum in ausreichender Zahl solche Leute bewerben, die den Job tatsächlich machen können und wollen.
Die mit den Positionen verbundenen Anforderungen an Führungspositionen zu ändern/zu senken, ist meistens eine sehr schlechte Idee, da diese Anforderungen letztenendes nicht von innerhalb kommen, sondern von ausserhalb. Und das Ausserhalb wird seine Aggression und seinen mit Anforderungen verbundenen Druck nicht verringern, bloss weil innen vielleicht welche die Idee haben, dass von den Führenden nicht so verlangt werden soll wenn sie einem bestimmten Geschlecht angehören.
Wenn feindliche Heere abends angreifen, wenn die Heerführerin grade gerne ihre Kinderchen ins Bett bringen würde, dann ist das in der Tat nicht frauen- oder familienfreundlich. Es ist auch nicht männerfreundlich. Aber es ist Schwachsinn, der Problematik zu begegnen, indem man der eigenen Armee Frauenfeindlichkeit und Mangel an Familienfreundlichkeit vorwirft und verlangt, die ach so frauenfeindlichen Männer der eigenen Armee sollen der Heerführerein das Leben einfacher machen. Das können sie nämlich nur, indem sie die Feldherrin zu den Uhrzeiten vertreten, zu denen sie es unzumutbar findet, ihren Job selbst zu machen. Dann wären wir bei folgendem Szenario: Dann, wenn die Frau die Bedingungen, für die im eigenen Laden keiner etwas kann, als Zumutung empfindet, sollen ein Mann ran, weil man es ihm ja zumuten kann, aber er soll dabei mit einer niedrigeren Position zufrieden sein.
> Wie schafft ihr es, Karriere zu machen und dabei trotzdem genug Zeit für die Kinder zu haben?
Ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet, dass es Anforderungsprofile gibt, die einander ausschliessen, ohne dass Frauenfeindlichkeit in den eigenen Reihen dahintersteckt, und mich für den Beruf entschieden, und keine Kinder.
Sollte ich trotz Verhütung in die Verlegenheit geraten, welche zu bekommen, wird es erforderlich sein, dass jemand sich um sie kümmert. Da ich neben meinem Beruf nicht auch noch in großem Stil soziale Elternschaft leisten kann, werde ich mich ggfs darum kümmern müssen, dass jemand anderes das macht. ZB der Kindsvater. Oder ein zB Internat.