Ich glaube, die Frage, wie Menschen mit Einschränkungen ihre Sexualität leben können, ist ein ganz komplexes Thema, das viele ein wenig überfordert und ratlos zurücklässt.
Wir sind ja schon stolz auf barrierefreie Eingangsbereiche.
Ich hatte einmal aus beruflichen Gründen regelmäßig mit einem jungen Mann zu tun, der körperlich behindert war, und auch an einer Art Lernschwäche litt.
Dieser machte kein Geheimnis daraus, dass er regelmäßig Prostituierte aufsuchte, aber das setzt vermutlich auch voraus, dass man davon ausgeht, nur auf diesem Wege Intimität erfahren zu können, und dass man seinen Frieden mit dieser Erkenntnis gemacht hat.
Da ist vermutlich auch jeder anders. Und dann ist wohl auch relevant, ob man mit der Einschränkung geboren wurde, und es nicht anders kennt, oder ob man eine Erinnerung an seine Erfolgsquote vor der Einschränkung hatte.
Als Frau würde ich mich schon sehr genau fragen, wie es mir bei dieser Geschichte geht und wie du dich jetzt fühlst.
Was überwiegt, das Gefühl, jemandem geholfen zu haben, vielleicht auch Stolz oder eine gewisse Zeigefreudigkeit? Wenn ja, alles wunderbar. Wenn du dich unwohl fühlst, dann weißt du zumindest für die Zukunft, dass es zu viel für dich war. Das kann wirklich nur jeder für sich subjektiv beantworten. Da geht es ja nicht nur um den Behinderten oder deinen Mann. Da geht es ja auch darum, dass du dich gezeigt hast und dass du dich hast anfassen lassen, wie es dir damit geht. Selbst habe ich so etwas noch nie erlebt, deshalb kann ich dir über meine Erfahrungen nichts schreiben.