ben_26647597Falls das jetzt zu einer Grundsatzdiskussion zum Thema Prostitution wird: Für mich ist das zunächst eine Dienstleistung wie jede andere auch.
Voraussetzung: Es läuft in allen Belangen absolut freiwillig ab! Sprich: Ohne jeglichen Zwang!
Ich halte das sogar für eine sehr wichtige Dienstleistung, denn irgendwo hat doch jeder ein Recht auf körperliche Nähe. Und viele sind in ihren Möglichkeiten, entsprechende Partner zu finden, doch arg eingeschränkt, sei es aus Zeitgründen, weil sie beruflich zu arg eingespannt sind, meist aber aus recht prophanen, persönlichen Gründen: zu schüchtern, optische Nachteile, mangeldes Selbstbewusstsein, die Liste dazu ist lang. Und bevor die sich dann irgendwann mal mit Gewalt das holen, wonach es ihnen dürdtet, ist es doch gut, wenn die die Chance haben, sich solche "Zuneigung" auch mal kaufen können, auch wenn diese "Zuneigung" dann sicher geheuchelt ist. Und wenn es nur mal für ein oder zwei Stunden ist!
Ich wäre damals als Jugendlicher froh gewesen, wenn es damals bei uns die Möglichkeit gegeben hätte; und ja, ich hätte diese auch genutzt. Nicht nur, um mal schnellen Sex zu haben, es hätte mir die Unsicherheiten, die ich damals eben auch aus Mangel an Erfahrung im direkten, körperlichen Umgang mit Frauen hatte, ein Stückweit genommen, mich selbstsicherer gemacht.
Ich hatte es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, ich war als Jugendlicher extrem schüchtern, hatte größte Probleme, in eine Partnerschaft zu kommen. Jahrelanges Mobbing (vor allem wegen der Haarfarbe) hatten damals an meinem Ego deutliche Spuren hinterlassen. Mal ein Mädchen in ner Disko "abschleppen", wie es andere regelmäßig taten? Ich doch nicht, wie denn, wo ich nicht einmal richtig tanzen konnte (kann ich bis heute nicht!), irgendwo mal ei einer Patry was "abgreifen"? Funktionierte auch nicht. Freundschaften gab es, aber eben immer ein platonisch, diesen gewissen Klick gab es nie, es sei denn, die Initiative ging vom Mädchen aus, die mal was "exotisches" probieren wollte. Und meist war ich dann so nervös, dass es bei diesem Einmal blieb.
Später, während meiner Armeezeit änderte sich dies zum Glück, auf Grund meines "Jobs" dort hatte ich Anerkennung und das wirkte sich hervorragend auf mein Selbstbewusstsein aus. Aber bis dahin? Oh je, ein Trauerspiel!
Ich fürchte, dass ich in absehbarer Zeit wieder allein sein werde. Hätte ich hier bei uns eine Chance, alsbald eine neue Partnerschaft eingehen zu können? Sicher nicht, da unser Bekanntenkreis eher gegen Null geht (und die, die ich kenne sind zugezogene ohne weiteren Anhang), ich kenne mehr Leute in Liberec, Breslau und dem südost-ungarischen Gyula, aber hier? Chancen über Datingportale? Hier in unserer Gegend? Null! Zumindest in meiner Altersklasse.
Was biebe also für Leute wie mir? Pornos gucken mit Handbetrieb und an schönere, erfolgreichere Zeiten zurückträumen? Oder sich ab und an körperliche Nähe kaufen, in einem entsprechenden Massagesatudio oder eben einem Bordell (falls man da in meinem Alter überhaupt noch Zutritt bekommt)? Menschenwürde; ein weit gefasster Begriff. Dazu gehört auch Menschlichkeit. Menschlichkeit fühlen, erleben! Zur Not auch mal gegen Cash!
Und das Problem haben scheinbar nicht nur Männer! Sei es wegen einer übersteigerten Libido, die sie auf "normalen" Wege kaum erfüllt bekommen, oder eben wegen körperlicher Nachteile, die sie für Männer "uninteressant" machen. Ok, hier heißt es dann "Escordservice", Bordelle für Frauen sind wohl nicht so gefragt. Letztlich ist es aber doch ähnlich. Und es ist gut, dass es das gibt. Wie gesagt, wenn es auf absolut freiwilliger Basis abläuft.