harper_25120979Das ist auf jeden Fall eine der plausibelsten Erklärungen, wenn es mit dem Sex in Beziehungen männerseitig weniger wird.
SB als alleinige "Sexform" ist dann ähnlich wie bei ungewollten Singles allerdings eine Art Notlösung - man würde ja gerne mehr und anders, aber eben nicht in der gebotenen Konstellation. Meist liegt ein anderer Konflikt mit dem Partner noch zugrunde oder die Bedürfnisse und Anforderungen an das jeweilige Gegenüber sind nicht mehr kongruent - man "resigniert" in gewisser Weise und flüchtet in die bequeme Lösung und Fantasiewelt.
Seit nun auch schon einigen Jahren betreibe ich ausschließlich SB, da ich mir eine anstrengende Beziehung nicht mehr vorstellen kann. Insofern ist die quasi tägliche Masturbation meine Immunisierungsstrategie gegenüber weiblichen Verlockungen, d.h. aus sexuellen Gründen, Lust oder Verlangen werde ich definitiv nicht mehr "schwach" werden und eine evtl. toxische oder komplett vereinnahmende Beziehung nur wegen erotischer Attraktion zu einer Frau eingehen - ich bin dadurch einfach immer "lust-leer".
Was ich dennoch hin und wieder vermisse und was mir SB einfach nicht geben kann, ist die Sensorik eines anderen Körpers und die Chance, einer Frau Lust zu verschaffen und diese mitzuerleben. Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit auf dem Gebiet der Sexualität wird mir immer schmerzlich fehlen, denn Sex ist für mich kein Mittel zur eigenen Befriedigung, sondern vielmehr etwas, was ich meinem Gegenüber geben möchte, ein kommunikativer Akt und Liebesbeweis. Für die reine Trieb-Befriedigung ist SB mehr als ausreichend und - wie beschrieben - oft die bessere Wahl. Aber seelisch/mental ist es doch wesentlich befriedigender, einen anderen Menschen zum Höhepunkt zu bringen als sich selbst.