Hallo,
ich hoffe, ich finde hier ein bisschen Input und Idee für folgende Situation:
Mein Freund (38) und ich (33) sind seit 3,5 Jahren ein Paar und leben seit 1 Jahr in einer gemeinsamen Wohnung. Schon länger begleitet uns das Problem, dass wir beide dauerhaft unterschiedliche Wohnorte präferieren. Mein Freund möchte eigentlich unbedingt zurück in seine Heimat, während ich in meine Heimat zurück möchte. Die Entfernung zwischen diesen beiden Wohnorten beträgt ungefähr 1 ½ Stunden Autofahrt. In meiner Heimat “wartet” auf mich ein Haus, welches ich erben werde bzw. welches mir ggf. auch vor Erbfall übertragen wird. Dieses Haus wurde 2016 von meinem Vater komplett saniert/renoviert (Kosten insg. ca. 500.000 €) und ist abbezahlt. Der derzeitige Mieter zieht nun aus und mein Vater würde sich freuen, wenn mein Freund und ich dort einziehen würden.
Wir gehen aufgrund des anstehenden Auszugs des aktuellen Mieters derzeit verschiedene Möglichkeiten durch. Nach einigen schwierigen Gesprächen, sind wir derzeit an dem Punkt, dass mir mein Freund nun eine Liste mit Bedingungen erstellt hat, zu denen er zumindest weiter darüber nachdenken würde, mit mir in das Haus zu ziehen. Einige Punkte davon kann ich direkt bestätigen, aber zu den folgenden fehlt mir noch ein “klarerer Blick”, den ich mir hier, also von Unbeteiligten, erhoffe. Gefühlt würde ich gerade alles davon irgendwie möglich machen wollen, nur damit wir dort zusammen leben können und ich nicht das Gefühl hätte, ihm damit etwas “schlimmes” anzutun.
Demnach wäre eine Bedingung von ihm, dass wir in seiner Heimat ein Ferienhaus zusammen erwerben (Kosten sicherlich um ca. 200.000 €). Dieses soll durch uns selbst genutzt werden, um sehr regelmäßig und jederzeit in seiner Heimat zu sein, d.h. eine tatsächliche Vermietung an Feriengäste (und damit eine Refinanzierung) wäre dann nur in sehr geringem Rahmen möglich, da er jederzeit dort hinfahren möchte, wenn er möchte. ich finde die Idee grds. gut und kann mir das vorstellen.
Das Grundstück sowie auch das Haus selbst sind ziemlich groß, hier gäbe es also auch immer gut etwas zu tun und zu erhalten. Mein Freund hat nun berechtigterweise den Wunsch, dass wir uns darüber einig werden, welche Möglichkeiten der “Absicherung” es für ihn geben kann. Ich kann es verstehen, dass er nicht “sein Leben lang” (seine Worte) ein Haus in Stand halten möchte, das ihm nicht gehört. Ich möchte auch nicht, dass er sich irgendwie “nur zu Gast” fühlt. Unsere beiden Eltern sind geschieden, wir wollen so gut es geht fair an die Sache rangehen, auch wenn es sich vielleicht nicht so romantisch anhört.
Er hat nun drei Möglichkeiten mal in den Raum geworfen, welche zwar noch recht allgemein formuliert sind, aber dennoch zumindest Ansätze sind:
Möglichkeit 1: Arbeiten, die am Haus und am Grundstück anfallen, werden entweder von mir übernommen oder von Dienstleistern gemacht, die ich zahlen würde inkl. Materialien.
Möglichkeit 2: Er bringt sich ein (Arbeitszeit, weil er gerne selbst werkelt und finanziell), aber zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt würde ihm die Hälfte des Haus mit gehören (z.B. wenn man Kinder hat oder geheiratet hat). Das heißt für mich, dass ich ihn bei Trennung oder Scheidung auszahlen müsste.
Möglichkeit 3: Er bringt sich ein (siehe Möglichkeit 2), aber ab einem bestimmten Zeitpunkt (z.B. Heirat und Kinder) wird ihm das Ferienhaus trotz gemeinsamer Finanzierung vollständig gehören. Bei Trennung würde ich noch einen nach Ehejahren gestaffelten Betrag der Restsumme abbezahlen.
Wir verdienen übrigens in etwa gleich viel (er ca. 150 € netto mehr als ich monatlich).
Ich werde eines Tages mal eine größere Summe erben und habe bereits eine größere Schenkung erhalten, die ich versuche gewinnbringen wieder zu investieren. Das heißt, was den Punkt “Absicherung” betrifft, stehe ich insgesamt sicherer da als er.
Was haltet ihr von diesen Vorschlägen? Kennt ihr ähnliche Situationen? Wie könnte eine faire Regelung für uns beide aussehen? Ich freue mich sehr über ein jedes bisschen Input, vielen Dank vorab!