Dein Freund erinnert mich stark an meinen Ex-Mann. Der ist in Sachen Ordnung und Sauberkeit sehr ähnlich. Machte ein Drama aus einer Tasse, die ich nicht sofort gespült hatte. Lief mir in die Küche hinterher um zu überprüfen, ob ich auch nichts schmutzig machte, usw.
Einer der Hauptgründe, wieso ich mich scheiden liess. Wir passten einfach nicht zusammen, und er ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven.
Unterschiedliche Bedürfnisse was Ordnung und Sauberkeit betrifft sind keine Kleinigkeit. So wie ich den Ordnungstick meines Ex nicht mehr aushielt, könnte ich auch nicht mit einem Mann zusammen sein, der in einer zugemüllten Wohnung lebt. Wenn der Grad an Ordnung und Sauberkeit zu sehr von den eigenen Vorlieben abweicht, fühlt man sich nicht mehr wohl. In der Rosa-Brille-Phase kann man darüber vielleicht noch hinwegsehen, doch irgendwann geht das nicht mehr.
Ich weiss, dass mein Ex nicht anders konnte. Er konnte nicht einfach mir zuliebe über zwei Brotkrümelchen auf dem Boden hinwegsehen. Und genauso konnte ich in diesen zwei Brotkrümelchen keine Tragödie sehen. Liebe kann leider nicht alle Differenzen überbrücken.
Für eure Beziehung sehe ich leider schwarz. Für ihn ist deine "Unordentlichkeit" (keine Ahnung, ob du tatsächlich unordentlich bist) ein echtes Problem. Du kannst das nicht nachvollziehen, ich eigentlich auch nicht wirklich, aber es ist so, und er kann nicht aus seiner Haut. Und du kannst auch nicht einfach zur Ordnungsfanatikerin werden. Das geht nicht, und das sollst du auch nicht. Du wirst dich immer mehr über seine Pingeligkeit aufregen. Es wird nicht gut enden.