Hallo zusammen, ich (33) bin seit 6 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Schon länger, aber vermehrt in der letzten Zeit, werde ich mit vielen, vielen unsachlichen/emotionalen Vorwürfen konfrontiert. Ich weiss immer weniger, wie ich damit umgehen soll, habt ihr vielleicht einen Rat woher das kommt, und was ich tun kann? Mein Hauptproblem ist, dass meine Freunding mir systematisch und regelmäßig Vorwürfe macht, in denen sie sich über meine angeblich bösen Absichten äußert... Also insb. keine Vorwürfe mit Faktenbasis hätten (z.B. mit einem Satz wie "jetzt hast du schon wieder mein Shampoo beim Einkaufen vergessen" könnte ich ja gut umgehen - nobody is perfect). Sondern sie konfrontiert mich zunehmend mit **absoluten, abwertenden Aussagen über meine angeblichen Gedanken, Emotionen oder Absichten.** Hier 2 Beispiele:
-- In 2 Tagen reisen ihre Eltern für ein langes WE an. Unser Korridor ist nicht aufgeräumt, Sachen liegen herum. Sie fängt das Aufräumen an, ich arbeite im Home Office; sie fordert mich auf, ihr zu helfen. Weil ich weiter arbeite und nicht sofort aufstehe (am Vormittag an einem Werktag), ärgert sie sich. Binnen einer Minute regt sie sich so auf, dass sie behauptet, es wäre mein Vorsatz, dass ihre Eltern einen schlechten Aufenthalt haben sollen... Wir haben jetzt einen Streit, warum ich den Aufenthalt ihrer Eltern zunichte machen wollen würde... (obwohl ich faktisch sogar schon viel geholfen habe: habe gerade einen Auto-Ausflug geplant, ein paar Ideen für Aktivitäten überlegt, werde kochen; und die "richtige Vorbereitung" geht ja jetzt erst los, weil sie in 2 Tagen kommen - ist ja auch schnell gemacht.). Es ist objektiv definitiv nicht richtig...
-- Ich bin abends ins Wohnzimmer gekommen, es lief eine Serie, die ich wirklich nicht mag (scripted reality mit viel Geschrei, Beleidigungen - die macht mich richtig aggressiv). Ich bin also mit meinem Tee nach 1 Minute direkt ins Schlafzimmer gegangen und habe gesagt, dass ich die Serie nicht mit gucken will. Sie hat sich tierisch aufgeregt, sich beschwert, dass ich die Serie nicht schlecht machen sollte, und dann folgenden Vorwurf formuliert: es wäre meine Absicht, nur ins Wohnzimmer zu kommen, um mit ihr zu streiten und damit sie sich schlecht fühlen müsste, weil sie die Serie schaut..
Von diesen Beispielen gibt es zuletzt sehr viele. Ein Mini-Vorfall, der sie stört, genügt, dass sie einen Fundamental-Vorwurf ausspricht: Ich hätte böse Absichten, basierend auf meinen Gefühle/Emotionen. Es geht dann gar nicht mehr darum, was ich wirlich getan/nicht getan habe, sondern, sondern um das, was ich angeblich glaube... (einfach den Flur aufzuräumen reicht nun nicht mehr: ich muss beweisen, dass ich keine negativen Gedanken bzgl. ihrer Eltern hätte)..
Das macht mich fertig.. Einerseits Verzweiflung, denn wie soll ich beweisen, dass meine Gedanken nicht vorsätzlich destruktiv sind? Und wütend, denn diese Art der unsachlichen Anklage ist natürlich sehr ungerecht, und die Häufigkeit zermürbt einen...
Wisst ihr, was hier los ist? Kleinste Handlungen reichen aus, damit sie mir fundamental unterstellt, meine Gedanken/Emotionen wären destruktiv. Objektiv bestätigen lässt sich das meines Erachtens alles nicht... woher kommt das, und wie kann ich damit umgehen? Wäre für eure Hilfe dankbar...