Das war kurz nach dem Unfall meines vaters. Meine Mutter schleppte irgendwann einen neuen "Frund" an, den wir aber gar nicht mochten. Schlimmer noch, der hatte eine Tochter, 1 1/2 Jahre jünger als ich und fast krankhaft besorgt, dass ihr irgend ein "Leid" zugefügt werden könnte. Ein relativ kleines, ziemlich moppliges Ding, also so gar nicht "meins", und ausgerechnet ich bekam den "Auftrag", bissel ein Auge auf sie zu haben, ab und an mal was mit ihr zu unternehmen usw., ich solle aber unbedingt die Finger von ihr lassen, dafür sei sie zu jung. Dachte ihr Vater.
Nun, der Vorteil war, dass mir ihr Vater öfters mal ein nittelgroßes Scheinchen zusteckte, damit wir auch mal etwas unternehmen können. Und das taten wir dann auch, bis sie mir mal abends auf einer etwas abgelegenen Parkbank deutlich machte, dass sie etwas mehr wollte. Wenigstens knutschen, aber viel mehr dann doch nicht. Bissel fummeln, das war es auch.
Bis wir an ihrem 14. Geburtstag mal in die Disko durften, draußen in der Bergziege am Wilden Mann in Dresden. Die machte (wie üblich damals) abends um 10 schon dicht und wir bummelten anschließend noch bissel durch die Neue Heide, rüber ans "Verlorene Wässerchen", ein kleiner Bach, der wieder im Gestein verschwand, drüber ein Sandhang, am tag ein beliebter Spielplatz für Kinder, abends ein romantisches Fleckchen für frisch Verliebte. Das sie dort nicht mehr nur knutschen wollte, war dann doch eine große Überraschung für mich...
(Einzelheiten erspare ich mir hier natürlich)
Ihr Vater machte eine riesige Szene, als der das Wochen später erfuhr, was schließlich auch zur Trennung zwischen ihm und meiner Mutter führte. Er war wohl mit seinem (angeblich) wohlbehüteten Schätzchen zu einer Vorsorgeuntersuchung bei einer Frauenärztin und die konnte wohl die Klappe nicht halten (oder war doch was hängen geblieben, keine Ahnung). Mir war jedenfalls jeglicher Kontakt zu ihr verboten und habe sie auch nie wieder gesehen. In meiner Stasiakte hatte ich später mal von ihm gelesen; ein IM, der meine Mutter ausspionieren sollte. Schließlich hatte sie in einem Feinmechanikbetrieb gearbeitet, in dem vorwiegend Rüstungsgüter produziert wurden. Naja... So war es eben.