Hallo meine Liebe,
ich habe den ganzen Text jetzt mehrmals durchgelesen (gestern schon) und ich muss sagen, dass mich dieses Verhalten, das dir gegenüber gezeigt wird, wirklich sprachlos macht.
Teilweise sehe ich darin meine Großmutter väterlicherseits (sie hat meine Mama wirklich bis zur Scheidung durchgängig gehasst und alles schlecht geredet, was meine Mama gesagt / getan hat und das auch wirklich an ihr ausgelassen ... bzw. später auch an uns Enkelkindern) oder auch die Mutter meines Exfreundes (auf die Narben bezogen, ich wurde auch sofort in die Schublade "Psychotante" gesteckt, obwohl die Tochter die gleiche Diagnostik hat)
Es ist wirklich sehr traurig zu lesen, dass dein Freund nicht einmal wirklich zu dir stehen kann und sich so leicht beeinflussen lässt. Dieses "Wir diskutieren jetzt noch darüber, ob sie als Freundin überhaupt passt" hat mich fast vom Stuhl fallen lassen. Seine Reaktion danach hat mich auch eher stutzig machen lassen. Anscheinend haben sie ihn so bearbeitet und auf "Fehler" (ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, entschuldige bitte) hingewiesen, die er zuvor niemals gesehen hat. Sich von so etwas beeinflussen zu lassen, gerade als der Partner, stößt mir ziemlich auf und schmerzt sogar mich (da ich eigentlich der Meinung bin, dass man gerade solche "Kleinigkeiten", solange sie niemand anderen belasten, eben auch lieben sollte, aber vielleicht bin ich auch einfach zu altbacken, naiv oder blind)
Also die ganze Geschichte stößt mir einfach nur auf. Er scheint - in meinen Augen zumindest - auch noch nicht so ganz zu wissen, was er jetzt eigentlich will. Ist die Meinung der Mutter wichtiger? Die eigene? Oder irgendwas dazwischen? Das kam so ein bisschen im Text für mich hervor und deswegen habe cih das Gefühl, er kann sich nicht so ganz entscheiden, was für ihn jetzt mehr Gewicht hat.
Ich meine, meine Mama hat auch ihre Schwierigkeiten mit dem jetzigen Freund meiner großen Schwester, die haben wir alle. Trotzdem ist das für uns kein Anlass, ihn so schlecht zu behandeln oder so, es ist immer noch der Freund meiner Schwester und nicht wir führen die Beziehung mit ihm. Die führt ja sie und solange sie mit ihm glücklich ist. Das dient jetzt nur als Beispiel. Du wirst immer etwas finden, was dich am Partner eines Familienmitglieds stört, aber letztendlich sollte der Mutter eben klar sein, dass sie die Beziehung zu dir nicht führt, sondern ihr Sohn.
Und du hast nun mal eine Vergangenheit. Ich finde, sie sollte dich niemals deswegen schlecht reden. Du kannst stolz auf dich sein, dass du es schaffst, die Ärmel in ihrer Gegenwart wenigestens etwas hochzukrempeln (ich habe das lange nicht geschafft und dann durfte ich mir eben bei solchen Dingen wie Hände waschen, abspülen oder kochen anhören, warum ich lieber meine Ärmel nass mache, als dass ich sie hoch kremple) und ich finde es auch bewundernswert, dass du so dazu stehen kannst! Und das finde ich so schade, dass sie das so nicht sehen kann, sondern nur sieht, dass du nicht makellos in ihren Augen bist und deswegen auch als Partnerin für ihren Sohn nicht geeignet zu sein scheinst. Hallo? Was soll denn das bitte? (So etwas regt mich wieder auf, entschuldige)
Natürlich will man für seine Kinder nur das Beste und das ist jetzt nur eine Mutmaßung, aber ich denke schon, dass du ihrem Sohn eigentlich gut tust. Und du stehst mit beiden Beinen fest im Leben, weißt, wie du dir allein helfen kannst. Was will sie denn mehr? Eine abhängige Freundin?
Eigentlich würde ich auch sagen: "Sch*** auf ihre Meinung", aber sie scheint ja wirklich großen Einfluss auf ihren Sohn zu haben.
Ich weiß, dass es schwer ist und auch wirklich nicht schön. Aber ich sehe in dieser Beziehung keine Zukunft, wenn er nicht einsehen kann, dass das nur die Meinung seiner kontrollsüchtigen Mutter ist und er sie zu seiner Meinung verformt (zumindest teilweise). Sei dir selbst viel zu schade dafür ... Dieses Warmhalten seinerseits finde ich absolut nicht in Ordnung. Du hast anscheinend für ihn nicht mehr diesen Stellenwert, den du vor der Begegnung mit seiner Familie hattest. Traurigerweise.
Allgemein finde ich allerdings auch die Bezeichnung "Holzweg" dir gegenüber, absolut nicht in Ordnung. Man sollte den Kindern die Luft und den Raum lassen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und nicht hinein reden (okay, beißt sich jetzt etwas damit, was ich einige Absätze davor geschrieben habe, aber du weißt, was ich meine).
Ansonsten ... vielleicht noch einmal das Gespräch suchen? Oder seiner Mama einen Brief schreiben, in dem du deine Briefe offen darlegst? (Wobei ich nicht einschätzen kann, wie sie das auffasst) Aber so lange sich nichts ändert ... mhm ... sehe ich das eher kritisch ... um ehrlich zu sein.
Sei dir selbst zu schade und pass' bitte auf dich auf.
Lieebe Grüße, ich drücke dir die Daumen!