natürlich gilt Blut als eklig. Das ist ein evolutionsbiologisches Thema und kein gesellschaftliches. Körperflüssigkeiten anderer Menschen oder auch Tiere beinhalten das höchste Risiko einer Infektion. Ekel ist der optimale Schutzmechanismus. Die meisten werden sich auch vor Urin, Kot, meist auch vor Speichel ekeln. Was hat das bitte mit einer Abwertung von Menschen mit intakten Körperfunktionen zu tun? Richtig: nichts.
Aber es bewahrt Menschen seit mehreren 10.000 Jahren davor, sich mit Krankheiten anzustecken, indem sie etwas berühen, was voll davon ist.
Menstruation als Tabuthema - habe ich noch nie als solches erlebt. In 47 Jahren nicht einmal. Was echt etwas heißen will, denn irgendwelche Idioten gibt es eigentlich immer.
Wenn Ihr Themen sucht, wo sich in unserer Zeit der Feminismus noch austoben kann: Ich empfehle Prostitution. Wie kann es sein, dass Prostituierte auch heute noch gesellschaftlich, sozial, menschlich so abwertend behandelt werden? Wie kann es sein, dass Prostituierte möglichst niemanden in ihrem Umfeld erzählen sollten, was sie da "machen"? Wie kann es sein, dass jeder / jedem, der in diesem Bereich tätig ist, sozial, rechtlich, gesellschaftlich so viele Steine wie nur möglich in den Weg gerollt werden? DAS ist ein "Tabuthema".
Noch ein "Tabuthema": "regretting motherhood". Auch wichtig, auch feministisch.
Noch ein Tabuthema, aber nicht feministisch: psychische Erkrankungen.
Aber Menstruation? Nein, das ist keins.