pitriebro"mach die Probleme anderer nicht zu deinen eigenen" ...
ist übrigens aus mehreren Gründen wichtig, auch im konkreten Beispiel.
Zum einen: Du kannst die Probleme von anderen nie lösen. Niemals. Egal was Du tust, das Problem lösen können nur die anderen selbst.
zum zweiten: es fühlt sich so an, als könnte man die Probleme von anderen lösen, ja. Aber das ist "der Pfad zur dunklen Seite". Weil es so verführerisch ist, aber per Definition zum Scheitern verurteilt. Aber auch, weil es das beste Alibi der Welt ist, sich nicht mit den eigenen Problemen auseinander zu setzen. Man tut ja etwas "GUTES" und "RICHTIGES", da leuchte der Glorienschein im Spiegel so hell, dass man kein Licht im Bad mehr braucht. Gefühlt zumindest. Real leider nicht, denn man löst eine unlösbare Aufgabe und der Rest ist Illusion.
zum dritten im konkreten Fall: ich weiß nicht, ob sie eine typische Russin ist, aber die trennen persönlich und Job. Strikt und auf allen Ebenen. Also ein Russe / eine Russin, mit der / dem Du Dich privat gut verstehst - bei dem fängst Du im Job wieder bei null an. Deswegen gibt es da noch lange keine Unterstützung oder Entgegenkommen, das gibt es dann, wenn Du es Dir auch auf beruflichem Wege erarbeitet hast (und umgekehrt). Mit anderen Worten: auch wenn sie Dir etwas persönliches erzählt: Nicht unwahrscheinlich, dass für sie die Auswirkungen auf die berufliche Zusammenarbeit eine glatte Nullinie bilden (und wie jeder andere auch: nicht unwahrscheinlich, dass sie wie so ziemlich jeder Mensch, der es nicht auf meist unerfreuliche Weise besser gelernt hat, davon ausgeht, dass alle anderen natürlich so sind, wie man selbst).
Zudem ist das "Anvertrauen" auch etwas anderes als bei uns. Die übliche Grußformel "kak dela" - wie geht's (Dir) - ist im Unterschied zum Deutschen tatsächlich eine FRAGE und nicht nur ein Gruß.Wenn Dich ein Deutscher fragt "wie geht es Dir?" Möchte der, gerade als Arbeitskollege, Bekannter, ... irgendwas nicht so enges... darauf in 99% der Fälle eine Floskel hören und sicher KEINE ehrliche Antwort. Bei Russen (zumindest als ich zu Letzt gefragt habe, ist auch schon mehr als 5 Jahre her, aber die Antwort war zumindest bis dahin bei allen, die ich gefragt habe gleich) ist das immer eine FRAGE. Also wer schon fragt, der kriegt ggf. auch die Antwort, wenn sie unerfreulich ist. Wer die Antwort nicht hören will, soll halt nicht so doof fragen ;) Nicht so wie bei uns, deswegen wäre ich sehr, sehr vorsichtig, das mit gleichem Maße zu bewerten. Mal ganz doof gefragt: die Geschichte kam nicht zufällig auf eine Frage von Euch, wie es ihr geht?