javon_23141377Meine Einschätzung:
Zu dir: Ist es Liebe oder bleibst du aus Angst? Du wirst natürlich beteuern, dass die Liebe auf deiner Seite doch so groß ist. Aber du klammerst aus Angst. Es tut immer weh, einen geliebten Menschen zu verlieren, und die diesbezügliche Sorge ist für niemanden schön. Aber man hält den Verlust aus, wenn es sein muss. Man kann dann weiterleben. Du kannst dir ein Leben ohne deine Frau nicht vorstellen, nach all den Jahren einerseits auch verständlich. Dass man aber so gar keine Freunde (Hobbys?) hat, nichts außer dem Partner, das ist nicht gut. Die Beziehung erhält dann ein ungesundes Gewicht. Diesen Druck hält auch keiner aus, du jenen nicht, dass die Ehe funktionieren um jeden Preis funktionieren muss, weil es sonst nichts gibt, und deine Frau diesen nicht, dein Lebensinhalt zu sein. Zusätzlich zum Partner ein Leben zu haben, bedeutet keine Trennung, keinen Betrug, kein Doppelleben, es ist normal. Des Weiteren ist es, so schön es auch sein mag, wenn eine Beziehung Bestand hat, auch kein Weltuntergang, wenn sie zerbricht. Deshalb beruhige dich einmal ein bisschen und zieh ein Ende eurer Ehe in Betracht, ohne gleich in Schockstarre zu geraten. Du hast keinen Grund dazu. Du hattest ein Leben vor deiner Frau und kannst auch nach ihr eines haben.
Was deine Frau anlangt: Ihre Ansprüche an dich, scheinen mir, jedenfalls, wenn ich mich auf deine Schilderungen stütze, etwas eigentümlich. Daher ist es nicht unverständlich, dass du dir vorkommst wie bei einem Eiertanz. Du sollst einerseits Gedanken lesen können und andererseits kommt deiner Frau offenbar nicht in den Sinn, wie höchstpersönlich, schwer nachvollziehbar und möglicherweise auch irrational ihre Handlungsweise ist. Ich verstehe zwar einerseits, dass es am weiblichen Ego nagen kann, wenn es mit der Erektion hapert, dass man darüber aber nicht sprechen kann, verstehe ich jedenfalls nicht.
Was mir spontan einfällt: Hilfe von außen, sei es Beratung oder die Sichtweise Außenstehender im Sinne einer Anregung und Auffrischung. Des Weiteren musst du deine Verlustängste unter Kontrolle bringen, denn dadurch wirst du gelassener, auch für deine Frau attraktiver. Außerdem wirst du die Beziehung als von der Angst vor dem Ende dieser Getriebener nicht retten können. Im Gegenteil: Die Angst wird dich lähmen. Und deine Frau sollte ein wenig bedenken, dass andere nicht Gedanken lesen können und ob ihre höchstpersönlichen für den anderen nicht immer erles- und erratbaren Ansprüche wirklich derart das Maß aller Dinge sind, sodass diese ausschlaggebend für den Fortbestand oder das Ende einer Beziehung sein sollen.
Insofern kann ich mich lacaracols erstem Beitrag nur anschließen. "In freier Wildbahn" wärt ihr mit euren Verhaltensweisen beide vermutlich nicht durchgekommen und schon viel eher auf die Nase gefallen. Ich weiß nicht, wie gut ihr euch tut.