Ich hatte auch mal so einen Menschen als Partner. Ich habe ihn als Langzeitarbeitslosen kennengelernt. Ich hatte damals noch mein "Helfersyndrom" und dachte "ach, der arme Kerl. Warum gibt ihm niemand eine Chance." Ich habe ihm dann zu einem Job verholfen, der echt gut bezahlt war (er hatte keine einzige Ausbildung abgeschlossen). Kaum hatte er den Job fix, fing es wieder an mit "ich hab Kopfschmerzen", ich hab dies, ich hab jenes, ich kann heute nicht zur Arbeit und der ganzen üblichen Müll. Teilweise hat er 6 Tage am Stück nicht geduscht oder Zähne geputzt und war sauer, als er nicht mehr ins Schlafzimmer durfte, weil er so versifft war. Starker Raucher war er auch noch.
Wobei ich dazu sagen muss, dass er während seiner Arbeitslosigkeit einfach auch nur ein faules Aas war. Während ich 10 Stunden arbeiten ging, hing er den ganzen Tag auf dem Sofa rum, irgendwelche Filme an downloaden, Serien am gucken, rauchen rauchen rauchen. Nicht mal den Abwasch hat er gemacht - das wäre ja einfacher, wenn ich auch da bin um zu helfen. Tausend Ausreden für alles.
Nachdem er nach zwei Wochen Festanstellung gesagt hat, dass es ihm auch egal wäre, wenn er den Job verlieren würde, da er eh wieder Arbeitslosengeld kriegen würde, habe ich ihn hochkannt rausgeschmissen. Wenn jemand so eine Einstellung hat, dann passt das einfach nicht mit meiner Lebenseinstellung zusammen. Zwei Jahre habe ich das mitgemacht, bis es mir endgültig die Sicherungen rausgehauen hat. Er war ein Schmarotzer. Heute frage ich mich wirklich was mich geritten hat, dieses ganze Theater zwei Jahre lang mitzumachen.
Jetzt, 8 Jahre später, ist er immer noch arbeitslos. Und immer noch sind alle anderen Schuld an seiner Situation.