cenaDie wichtigsten Gründe für das Tabu sind natürlich die oben genannten, insbesondere der Schutz des Kindes vor sexuellen Übergriffen.
Aber kennst du die verschiedenen Inzuchtskoeffizienten? Um hier eine differenzierte Diskussion bezüglich der ethischen Perspektiven führen zu können, müsste zudem detailliert zwischen Erbkrankheiten und Gendefekten unterschieden sowie die Wahrscheinlichkeiten betrachtet werden. Einfach nur als Beispiel für die unterschiedlichen Zahlen: Wenn ein Elternteil MS hat, liegt das Risiko diese Veranlagung weiterzuvererben bei 3 %. Bekommen Geschwister ein Kind zusammen, liegt das Risiko, dass generell eine Erbkrankheit vererbt wird, bei 25%. Das ist ein immenser Unterschied mit Blick auf das Risiko. Oder bekommt eine Frau mit beispielsweise 40 Jahren ein Kind, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind Trisomie 21 hat lediglich bei 1 %. Aber es geht ja gar nicht explizit um geistige Behinderungen, sondern eher generell um Krankheiten, bei denen die Kinder leiden und/oder nicht lange leben. Was ich damit sagen will: Natürlich hast du recht, dass Frauen mit später Schwangerschaft oder generell Menschen mit genetischem Defekt und dem Wunsch Kinder zu zeugen nicht kriminalisiert werden sollen. Der Vergleich hinkt meiner Meinung nach aber. Eben wegen der unterschiedlichen Koeffizienten, den unterschiedlichen Arten der Erkrankungen, deren Folgen auf die Lebensqualität des Kindes, in welchen Fällen wird die Veranlagung weitervererbt usw. Diese Punkte sollte man schon reflektieren, bevor man die Argumentation anderer als fadenscheinig bezeichnet.
Aber eigentlich sollte dies ja auch gar nicht das Thema dieses Threads sein, also sorry an xxooxxooxx!