Was Du beschreibst hat nichts mit einer Partnerschaft zu tun, in der man sich gegenseitig wertschätzt und eine gemeinsame, glückliche Zukunft aufbaut. Du zählst mehrere Punkte auf, die eindeutig belegen, dass ihr nicht zusammen passt.
Dem gegenüber steht, dass er Dich zum Lachen bringt und ihr ganz gut miteinander reden könnt. Zur Kommunikation gehört aber nicht nur "reden" in guten Momenten, genauso zählt, wie man mit Konflikten umgeht. Hier verhält er sich respektlos, beleidigt Dich und wird aggressiv, vielleicht sogar körperlich (klang ein wenig so in Deinem Text). Ist das Deine Vorstellung von einer Partnerschaft?
Du hast ein Problem mit seiner Penner-Wohnung und damit, dass er darin raucht. Du kannst ihn hier zu nichts zwingen, das ist seine Sache. Es zeigt aber eins: Wenn man sich wichtig ist und wertschätzt, dann kommt man aufeinander zu. Das tut er nicht. Er muss sich bei Dir keine Mühe geben, er bleibt lieber bequem in seinem Müll, Qualm und Schimmel sitzen. Er zeigt Dir hier schon sehr deutlich, wie die Zukunft aussehen wird: was Dich stört, ist egal, er macht es trotzdem. Du hast nichts zu melden. Ist das eine gute Basis?
Zudem fordert er Aufmerksamkeit in Situationen, in denen Rücksicht völlig normal ist. Ein Partner, der keine Rücksicht nimmt (zum Beispiel weil man Aufgaben erledigen muss, arbeiten muss, übermüdet ist oder was auch immer) und seine Bedürfnisse über meine stellt, ist für eine Beziehung nicht geeignet. Ich verstehe wirklich nicht, warum Du mit so jemandem zusammen sein willst. Bist Du Dir so wenig wert? Ach ja, stimmt ja. Er bringt Dich ab und zu zum Lachen. Stelle mal Gutes und Schlechtes gegenüber und gehe in Dich, in welche Richtung die Waage ausschlägt.
Er redet von Kindern. Eine ganz ganz blöde Idee. Ein so blöde Idee, dass ich Dich inständig bitte, das sein zu lassen! Wie jemand anderes schon schrieb: er verhält sich selbst wie ein Kind. Erwachsene bekommen Kinder. Erwachsene mit Verantwortungsbewusstsein. Und das aus gutem Grund. Nur so ist es möglich, für das Wohl des Kindes zu sorgen. Und selbst für die tollsten Traumeltern ist das kein Zuckerschlecken. Kinder verändern alles. Und in vielerlei Hinsich zum deutlich - ich sag mal - schwereren. Wenn es davor schon schwer ist, dann wird es mit Kind noch viel schlimmer. Man benötigt eine gesunde Basis in der Partnerschaft, die Vorstellungen, wie Familie aussehen soll, dürfen nicht zu weit auseinanderliegen. Und selbst mit gesunder Basis zerbrechen viele Partnerschaften (auch) daran. Wie soll dass denn bei euch aussehen? Wirkt er auf Dich wie jemand, auf den Du Dich verlassen kannst, der Familie lebt, der Verantwortung übernimmt?
Es war exakt die richtige Entscheidung von Dir, Dich zu trennen. Was Du erlebt hast, war keine Liebe. Vielleicht gab es eine körperliche Anziehungskraft und vielleicht bist Du auch froh gewesen, einfach jemanden zu haben. Aber in einer liebevollen Partnerschaft geht man liebevoll miteinander um. Und in wesentlichen Fragen müssen die Bedürfnisse zusammenpassen. Das sehe ich bei euch überhaupt nicht.
Und: Du magst zwar in gewisse Abhängigkeiten "hineingeschlittert" sein, insbesondere was Deine Eltern betrifft. Aber dennoch bist Du für Dein Handeln selbst verantwortlich und kannst jederzeit Dinge ändern. Ich würde Dir sehr empfehlen, Dich so schnell wie möglich von Deinen Eltern zu emanzipieren. Dass sie Dich unterstützen muss nicht bedeuten, dass Du ihnen nach der Pfeife tanzt. Überdenke Deine Haltung und zeige klare Kante in Situationen, die Dir wichtig sind. Das wird nicht leicht, aber es lohnt sich. Du lebst Dein Leben!
Alles Gute!