Hallo,
"Wir haben ansonsten eine harmonische Beziehung, lachen viel und der Rest passt."
Ich schreib's hier immer wieder gern: Auch der letzte Vollpfosten kann lieb und nett sein, solange alles nach seinen Vorstellungen läuft. Also, ne "harmonische Beziehung" zu haben, weil du keine Probleme ansprichst und alles so machst, wie er's haben will, ist keine Kunst. Und es wird Zeit, dass du dich von dieser Illusion verabschiedest und den Realitäts-Test machst.
Zur Frage, wie du das Problem am besten ansprichst: Du kannst die Grundsätze der gewaltfreien Kommunikation anwenden, wenn du mit ihm über seine Knauserigkeit redest. Oder die zahlreichen Vorläufer, z.B. Schulz von Thun ("Miteinander reden"). Also, keine Vorwürfe ("Du nutzt mich aus!"), stattdessen über dich und deine Gefühle reden ("Ich habe das Gefühl, dass ..."). Eher über konkrete Vorfälle reden ("Als wir gestern einkaufen waren, da ...") als über Grundsätzlichkeiten ("Nie zahlst du was dazu") - das ist natürlich leichter, wenn du frühzeitig den Mund aufmachst und nicht erst wartest, bis sich 423 Vorfälle dieser Art angehäuft haben. Und vor allem solltest du auch konstruktiv sein und erklären, was du dir in bestimmten Situationen von ihm wünschst.
All diese Verhaltenstipps sind dazu da, um zu verhindern, dass er in Verteidigungshaltung geht und abblockt. Aber wenn er keine Kritik verträgt, dann wird er das trotzdem tun, auch bei der besten Gesprächsführung deinerseits - dann liegt's einfach daran, dass du ihn kritisierst, und nicht daran, wie du das tust. Manche Leute denken dann ne Weile drüber nach und merken, dass du in manchen Dingen doch Recht haben könntest, und kommen dann auch auf dich zu - andere bleiben in ihrer Schmollecke und tun bloß irgendwann so, als hättest du nie was gesagt, und auf die solltest du als Partner dann auch verzichten.
lg
cefeu