reaureliaHallo,
mein Interesse an der menschlichen Psyche hat mich zu einem realtiv späten Studium veranlasst. Ich selber leide seit frühester Jugend an einer chronischen körperlichen Erkrankung, von der man heute weiß, dass die Psyche eine Rolle spielt. Im Laufe der Jahre habe ich einiges an Therapieerfahrung gesammelt, größtenteils mit guter Resonanz. Was mich dabei gestört hat ist das starre Konzept der Therapie, wobei die therapeutische Ausrichtung eben immer die gleiche bleit. D.h. für mich heute nach meinem jetzigen Kenntnisstand, mitunter bleibt ein Mensch für unzählige Stunden in einer tiefenpsychologischen Behandlung, die für ihn gar nicht angezeigt ist oder ihn kein Stück weiter bringt. Vielleicht wäre Verhaltenstherapie zielführender, oder möglicherweise noch besser eine systemische Familientherapie.
Alle erwachsenen Menschen sind einmal Kind gewesen und haben Entwicklungsthemen durchlaufen, die entweder abgeschlossen wurden oder die in späteren Jahren abgeschlossen werden müssen. Wir alle machen im Laufe unseres Lebens Bindungserfahrungen, mit viel Glück sind sie positiv. Auch ein gutes Elternhaus schützt manchmal nicht vor negativen Bindungserfahrungen. Wir erleben Verluste und manche schwere Gewalt oder Missbrauch. Manchmal ist es auch unser Kopf, der nicht in der Lage ist Entscheidungen zu treffen, weil eine Situation uns aus dem Leben reißt und alles drunter und drüber geht. Dann brauchen wir einen anderen Menschen, der uns wieder in den Prozess der Entscheidungsfindung hilft.
Wer gut reflektiert kann sich m.E. recht gut einschätzen aber bei einer schweren psychischen Erkrankung ist dies nicht möglich. Hier sollte man wirklich auf Menschen vertrauen, die einem helfen.
Therapie kann auch beratend tätig sein.
LG Sis:kikou: