Hallo,
im Voraus *dies könnte ein längerer Text werden*
*und möglicherweise auch stellenweise verwirrend und nicht leicht verständlich*
Fangen wir mal von vorne an.... In meiner Kindheit: ich wurde meine komplette Schulzeit gemobbt, verstoßen und war immer eine Einzelkämpferin gewesen.
Hatte auch in der Zeit nach meiner Schulzeit nie wirklich einen Freundeskreis.
Die Schule war mir immer egal, von dem her hatte ich dann natürlich auch keinen sonderlich guten Schulabschluss. Habe dann als ich meine Mittlere Reife nachgeholt habe, meinen damaligen ersten Freund kennengelernt, er hat mich gestärkt und mich dazu bewogen die Schule mit guten Noten abzuschließen.. da ich zu dem Zeitpunkt kein gutes Verhältnis zu meinen Eltern hatte (haben mich nie wirklich verstanden, was in mir vor ging und man hat nie wirklich viel miteinander gesprochen... Ich habe mich viel zurückgezogen und lebte in meiner eigenen Welt), habe ich mich dann dazu entschlossen zu meinem damaligen Freund zu ziehen. Die Beziehung hielt ca. 2 1/2 Jahre aber bereits kurz nach dem Zusammenzug gab es erste Konfliktsituationen... Ich habe für diesen Menschen alles getan, hätte mein letztes Hemd gegeben. Ich habe mich hinten angestellt und habe quasi alle Meinungen und Ansichten von ihm angenommen. Man könnte sagen dass ich kein eigenständiger Mensch mehr war. Zu dem Zeitpunkt, wo ich mit ihm zusammengelebt habe hatte ich kaum Kontakt zu meinen Eltern. Als die Beziehung dann letztendlich gescheitert ist und er kurz nach der Trennung bereits eine Neue hatte, haben mich trotz alledem meine Eltern aufgefangen und ich bin wieder zu ihnen gezogen. Ich habe erstmal 1 1/2 Jahre gebraucht um mich zu fangen und wieder einigermaßen klar zu kommen. In der Zeit wo ich mit ihm zusammengelebt hatte, habe ich eine Ausbildung begonnen und diese dann in meiner Heimatstadt beendet. Ich habe insgesamt 5 Jahre bei meinen Eltern gelebt und diese Zeit hat mich massiv verändert. Als ich mit meinem Expartner zusammenlebte, kannte ich sowas wie Ängste nicht, wir sind fast jedes Wochenende weggegangen, hatten einen Bekanntenkreis und ich habe einfach gelebt... das brach als ich zu meinen Eltern ziehte komplett ein. Anfangs habe ich mich noch mit damaligen Bekannten getroffen, das nahm aber immer mehr ab. Letztendlich habe ich außer meiner Eltern und gelegentliche Treffen mit Bekannten aus der Berusschule niemanden gehabt. Meine Eltern würde ich so beschreiben: sie haben mir schon immer gerne Dinge abgenommen, ich musste mich nie wirklich um etwas kümmern, bin zur Arbeit gegangen und danach habe ich sogut wie nichts gemacht. Ich habe mit meinen Eltern über ein paar Dinge gesprochen. Mir wurde nie so wirklich beigebracht wie das Leben funktioniert, sprich was Versicherungen betrifft, was am Auto kontrolliert werden muss... so Dinge, die man eben zu einem selbstständigen Leben benötigt. (Dies war auch bei meinem Expartner immer wieder ein Streitthema, da ich die einfachsten Dinge nicht konnte oder wusste). Ich hatte was die berufliche Laufbahn betrifft immer Probleme... Ich hatte immer Schwierigkeiten, mich in ein bestehendes Team zu integrieren, es gab immer wieder Streierein und ich habe mich ausgeschlossen gefühlt (ein ähnliches Muster wie in der Schulzeit). Daraus resultierend habe ich mir immer wieder neue Arbeitsstellen gesucht, was natürlich nicht ohne Beachtung blieb. Des Weiteren hatte ich lange Zeit daran zu knabbern, meine erste Beziehung zu verarbeiten, aufgrund dessen war ich ca. 1 1/2 Jahre in psychotherapeutischer Behandlung. Nach besagten 5 Jahren lernte ich meine jetzige Partnerin kennen. Wir führten ca. ein Jahr eine Fernbeziehung. Dann ging es letztendlich um das Thema zusammenziehen. Ich war von Anfang an dem offen gegenüber, dass ich zu ihr ziehen werde. Ein paar Wochen bevor dies dann passierte hatte ich Magenschmerzen, mir war nicht mehr wohl dabei und ich hätte es am liebsten rückgängig gemacht, wollte sie aber nicht enttäuschen. Was soll ich sagen, seit Tag 1 an haben wir immer und immer wieder Diskussionen und Streitereien in der Beziehung, insbesondere ist mir aufgefallen, dass ich meine Eltern wahnsinnig vermisse (zu welchen ich in den 5 Jahren eine innigere Beziehung aufgebaut hatte) und gleichzeitig ging vieles in der Beziehung kaputt kann man sagen... Ich verhielt mich nicht mehr so wie ich mich kannte bzw. tue es bis heute. Ich bin ängstlich, habe vor vielem Angst. Mein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl ist noch mehr im Keller wie es so schon ist. Ich ging nicht mehr auf ihre Bedürfnisse ein, ich denke eher an mich selber, bin egoistisch und ständig deprimiert, müde und ausgelaugt. Ich konzentriere mich nur noch auf die Arbeit... bin ständig auf der Suche nach einer neuen Herausforderung/mich neu am bewerben. Es dreht sich in meiner Welt nur noch um die Arbeit und meine Eltern... ich empfinde kaum mehr Freude Dingen gegenüber. Habe am neuen Wohnort auch schon den ein oder anderen Arbeitsplatzwechsel hinter mir. Ich bin überhaupt nicht mehr empathisch oder liebevoll. Das komplette Gegenteil wie in meiner ersten Beziehung. Ich erkenne mich selbst nicht mehr und ich möchte auch nicht so sein. Diese ganze Problematik bestand vor dem Zusammenzug nicht, ich habe ihr immer gezeigt, dass ich sie liebe, war aufmerksam, wir haben viel unternommen. Und jetzt ist es so, dass ich nur noch im Bett liege nach der Arbeit oder auf der Couch und viel schlafe und wenn ich nicht schlafe, bin ich müde. Jetzt ist es so, dass ich auch noch die Problematik habe, dass meine Familie auf einmal ein Problem mit mir hat, weil ich eine eigene Meinung habe und diese vertrete und das sind sie von mir nicht gewöhnt. Ich war sonst ein Mensch, der sich gerne andere Meinung angehört hat und diese teilweise auch übernommen hat. Ich finde einfach keinen Ausweg mehr aus der Spirale. Es ist lange her wann ich das letzte Mal gelacht habe. Vor den Streitigkeiten mit meinen Eltern bin ich regelmäßig dorthin gefahren, dann ging es mir gut und zu dem Zeitpunkt war ich auch wieder einigermaßen so, wie ich mich kannte, seitdem das wegfällt, merke ich selber, wie unausstehlich ich bin. Vielleicht hat ja jemand den ein oder anderen Tipp für mich. Natürlich weiß ich, dass dieses Forum keine psychotherapeutische Hilfe ersetzt. Nur ist es in der heutigen Zeit nicht einfach einen Platz zu bekommen.
Ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen.
Danke fürs Lesen.