Hallo liebe Kya!
ich kann mich Kar.lInchen nur anschließen - Kinder, vor allem jungs, sind in diesem Alter sehr, sehr anstrengend - oder können es sein. Jedes Kind hat sein eigenes Temperament, und selbst, wenn du schon zwei hattest, kann dich das Dritte trotzdem noch umhaun. Google mal danach, vielleicht findest du entsprechende Erfahrungsberichte ;)
Ich finde nicht, dass mit dir oder dem Kind etwas falsch ist. Eine Entwicklungsverzögerung könnte natürlich vorliegen, in dem Fall würde ich aber dem Arzt vertrauen und hat es wenig mit den "Trotzanfällen" zu tun, meiner Meinung nach.
Was ich dir jetzt raten kann:
Mach dir klar, was DU willst. Willst du dieses Kind deines Partners so gut es geht "mit erziehen" als Paar, gemeinsam? Oder willst du dich lieber aus der Stresssituation herausnehmen?
Wenn du zweiters willst, dann würde ich mich für die Papa-Nächte am Wochenende nach einer anderen Bleibe umsehen. Ist zwar mühsam, aber der beste Weg, wenn du daheim keine Rückzugsmöglichkeit hast. Es wird vermutlich die Beziehung zu allen dreien etwas verkomplizieren, aber es kann sicher funktionieren, wenn du deinen Standpunkt immer klar vertrittest. Du bist, wie du sagst, nicht die Mutter, aber du musst dir da halt auch sicher sein, was du willst. So halb halb ist nämlich doof, auch für die Kinder!
Klar ist, das Kind ist bei euch so, weil es das kann. Das ist ein gutes Zeichen! Kinder sind meistens daheim viel schlimmer als bei anderen (Oma, Kindergarten..) also erhoff dir vom Kindergarten nicht zu viel, da könnte er total lieb sein und alles super sein ;)
Was ich bisher erlebt habe mit meinem leiblichen Sohn ist nicht so viel anders, wie das, was du erzählst. Nur hab ich das halt 24/7 und nicht nur am Wochenende! Ich höre viel Jesper Juul (kann das auch dir empfeheln, wenn du interesse hast) und habe mir davon ein paar DInge mitgenommen.
1. Egal wie verzogen das Kind bei der Mutter ist, du kannst deine eigenen Regeln aufstellen. Solang du mit ganzer Überzeugung dahinter stehst, wird das Kind sich anpassen und es bald mal checken. Kinder brauchen eine starke, überzeugte Führung. Keine Diktatur, aber du musst zumindest zu DIR und deinen Grenzen stehen.
2. Trotzanfälle sind normal. Bei manchen Kindern gehn sie schnell vorbei, bei anderen dauern sie eine Ewigkeit. Allerdings sind sie wichtig - das Kind kann noch nicht mit seinen Gefühlen umgehen, und braucht Begleitung, wir Kar.llinchen schon geschrieben hat! Vor allem wenn es daheim verzogen wird, und alles bekommt, was es will oder gleich abgelenkt wird, oder Belohnungen bekommt, obwohl er eigentlich Aufmerksamkeit braucht... dann ist das wichtig, weil dann kennt er das noch gar nicht!
3. Ein Dreijähriger versteht schon sehr viel, wenn auch anders, als wir das denken.. Du und der Papa vom Kind können sich mal mit ihm zusammensetzen, und ihm erklären, wie ab jetzt der Hase läuft (das hab ich auch von Juul). Zum Beispiel eben so: Hier bist du nicht bei Mama, hier ist es anders. Ich bin die Kya, und ich mag deinen Papa sehr gerne, und ich möchte auch dich gerne haben (wenn das denn so ist, sei bitte ehrlich mit euch allen dreien :))) und deswegen wird es jetzt ein bisschen strenger laufen. Oder so ähnlich. Sind nur vorschläge, weil ich ja nicht genau weiß, was alles abläuft und wie ihr es gern hättet. Fakt ist, der Kleine braucht derzeit noch eure ungeteilte Aufmerksamkeit. Er braucht Wiederholungen, so viele, dass du davon wahnsinnig wirst, aber nur so prägt er es sich ein und lernt daraus. Er braucht auch ständig jemanden, der ihm nachläuft und davon abhaltet, DInge zu tun, die er nicht sollte, weil er alles probieren wird, und wissen will, was passiert, wenn ihr ein "Nein" sagt. Ein Nein ohne Handlung danach ist wertlos.
Natürlich ist das alles mühsam, aber wenn du dich seelisch darauf einstellst vor dem Wochenende, kannst du es vielleicht durchsetzen. Wichtig dabei ist, das du dich nicht schlecht fühlst, weil er dich anstrengt, weil du keine "Muttergefühle" für ihn empfindest, weil du eigentlich keine Lust auf den ganzen Mist hast. So geht es mir auch oft und es ist ok so. Du musst die Dinge nicht toll finden, du musst nur wissen, ob du sie machen willst und ob sie es dir Wert sind. Ich gehe davon aus, dass er derzeit nicht versteht, warum du da bist, dich aber zurückziehst, und dass er sich selbst in Zweifel zieht. Da sind klare Worte und eine klare LInie um so wichtiger. Entweder, ich bin nicht deine Mutter und das ist ok so, ich bin nicht da, um dich zu erziehen, sondern wohne nur bei deinem Vater oder eben ich möchte, dass wir alle gemeinsam an diesen Wochenenden leben können.
Ich wünsche dir alles Gute! :BIEN:
PS: wie manche schon gesagt haben, es kann dir niemand garantieren, dass es mit deinem leiblichen Kind nicht ähnlich laufen würde.. das Risiko besteht irgendwie immer ;) Schlaflose Nächte machen Dinge mit Menschen.. ist nicht umsonst eine Foltermethode :FOU: