Viel hängt davon ab, welche Werte einem in einer Partnerschaft wichtig sind und welche Prinzipien man vertritt. Manch einer kann einen Seitensprung verkraften, manch einer nicht. Viel hängt auch von den Umständen ab und wie die Beziehung ansonsten läuft.
Ich halte es für sehr schwierig, nach einem Geständnis wieder Vertrauen aufzubauen. Für mich persönlich (wie für die meisten Menschen) ist einer Partnerschaft essentiell, dass ich meiner Partnerin blind vertrauen kann. Und das tue ich dann auch. Wenn man eine monogame Partnerschaft führt, dann ist klar, dass ein Seitensprung ein immenser Vertrauensbruch ist. Passiert es, dann ist mein Vertrauen nachhaltig erschüttert. Ich will nicht sagen, dass es nicht möglich ist, dieses Vertrauen im Laufe der Zeit wieder aufbauen zu können, ich sage aber auch nicht, dass es eine Garantie dafür gibt. In jedem Fall ist es ein sehr steiniger Weg. Ich bin ein Freund davon, eine zweite Chance zu geben (allerdings auch nur EINE zweite Chance) und ich kann mir auch vorstellen, unter bestimmten Umständen einen Seitensprung "zu verstehen" und annehmen zu können, dass nur ums Körperliche und nicht um Gefühle ging. Das kann schon ein wenig helfen. Was aber trotzdem bleibt, ist der Vertrauensbruch. Und das Gefühl, mich in einem Menschen womöglich getäuscht zu haben. Das würde mir sehr zusetzen.
Dennoch würde ich immer empfehlen, zu seinen Taten und Handlungen zu stehen. Wenn ich scheiße baue, dann trage ich die Konsequenzen, ganz einfach. So unbequem sie auch sein mögen. Auf einer Täuschung und Lüge hingegen werden sich im Laufe der Zeit weitere Lügengebilde aufbauen. Schenkt mir meine Parnerin reinen Wein ein, dann bestätigt das zumindest, dass sie mir nichts verheimlichen möchte und sie zu ihren Handlungen steht. Das würde ich auf jeden Fall positiv berücksichtigen. Wenn hingegen der Seitensprung verschwiegen wird und es kommt dann ans Licht, das wäre für mich das sichere Aus.
Aber das ist nur meine persönliche Haltung, keine Ahnung wie der Mann in dieser Geschichte tickt.