eisbrechermein Sohn ist seit 11 Jahren gehörlos. Er hört mit Implantaten, aber abends zum Schlafen gehen sind die natürlich ab. Zum Baden auch. Ihm fehlt dann natürlich das Feedback und die Lautstärke seiner Sprache steuert er quasi ausschließlich über sein Muskelgedächtnis. Klappt meistens, weil er ja nur für Stunden am Tag gehörlos ist, aber er muss ja auch die Lautstärke der Umgebung einplanen, die er nur schätzen kann.
Und es ist nicht das gleiche, gerade wenn er konzentriert ist oder sonstwie "in Gedanken", mache ich auf mich aufmerksam, indem ich das Licht an uns aus schalte, weil er es sonst in normaler Lautstärke und normalem Ton nicht immer mitbekommt.
Weil das Feedback, wie er sich selbst hört, nicht das gleiche ist, achten wir ständig sehr auf seine Aussprache, dass die nicht verwaschen wird.
Er versteht Menschen, die er kennt, eigentlich uneingeschränkt, aber bei Fremden oder Menschen, mit denen er nicht oft Kontakt hat, ist es manchmal sehr schwer.
Und wir hatten da eine Szene... er war zu diesem Vorschultag in einer normalen Schule. Weil er ja die Implantate hat, hielten wir das kurzzeitig für eine super Idee. Die Lehrerin wußte Bescheid (und die Geräte sieht man sehr deutlich). Dennoch nahm sie uns nach der Probestunde zur Seite und meinte "das Kind muss zum Psychologen, der antwortet mir gar nicht" "Ja hat er sie denn VERSTANDEN?" "..." alles klar, kurz darauf haben wir uns bei der Schule für Gehörlose und Hörgeschädigte vorgestellt, dort ist er seit dem.
Und klar, dass das Gehör im Alter nachlässt, ist sehr wahrscheinlich. Und da das im Alter - im Unterschied zu meinem Junior - fast immer eine schleichende Entwicklung ist, fällt das ja auch nicht als "schlimm" auf.
Die Anzeichen haben mich in die Nase gebissen - und ich bin nicht darauf gekommen :bete:
Wäre tatsächlich eine sehr passende und sehr plausible Erklärung für die "Unhöflichkeit"