sisterontheflydas mit dem Großalarm kann ich im Übrigen nicht allgemeingültig beantworten.
Ich kann Dir sagen: wenn es mir nicht gut geht (also das Fass kurz vor voll ist, um im Bild zu bleiben) ziehe ich mich (inzwischen, nach bitteren Erfahrungen) vollständig zurück und "igel mich ein".
Tür zu, Klingel aus, Telefon aus, keine, GAR KEINE Kommunikation. Mit niemandem. Beste Freunde, Familie, Partner inklusive.
Das ist für mich der Weg, mit dem ich
- weitere emotionale Überladungen eindämme (soziale Interaktionen in jeder Form tragen da nun einmal gern dazu bei)
- verhindere, dass ich ohne es zu wollen, irgendwas kaputt mache (Kontrolle ist halt nicht an der Stelle und die Wahrnehmung läuft da auch eh Amok, das was ich da verstehe hat sowieso nur bedingt mit dem zu tun, was der andere sagt)
- Entscheidungen treffe, die ich später bereue
- "über die Klippe getrieben werde" - unbeabsichtigt von anderen oder - Idioten gibt es immer- beabsichtigt.
Also "Türen aufbrechen" wäre ein ganz schlechter Ansatzpunkt bei mir. Grundsätzlich. Die Wahrscheinlichkeit, mich damit in den Abgrund zu treiben, statt mir zu helfen, liegt bei soliden 90%
Und ja: Kommunikation. Über sowas muss man reden. BEIDE Seiten müssen darüber reden, zumindest mit allen, denen man nahe steht.
Großalarm.. ja, ich habe ein Notfallmedikament. Ist eigentlich ein trizyklisches Antidepressivum, wenn Du Dich beruflich mit dem Thema auskennst, weißt Du, was der erste Zyklus ist. Notfallmedikament heißt, ich nehme das zwischen 0 und 5 mal im Jahr, jeweils nur eine Tablette, also ich komme nur in die erste der 3 Phasen.
Nehme ich, wenn ich mal in eine Situation komme, wo wirklich "Lamd unter" ist, die Skills nicht reichen und / oder außerhalb meiner Reichweite in dem Moment sind. Ist die Wirkung der Tablette durch und die Situation trotzdem nicht deutlich besser oder die Situation, in der ich eine brauche, tritt innerhalb weniger Wochen mehrfach auf - dann wäre bei mir der "Großalarm" fällig.
Oder die Todessehnsucht ist zu groß. Aber das ist auch wieder so ein Ding, denn da ist das Thema Kommunikation am Ende.
Zum einen: darüber zu sprechen ist endlos schwer. Und triggert massiv, wenn es gerade akut ist. Und braucht unglaublich viel Vertrauen. Und wir wissen ja auch, was man beim anderen damit auslöst. Und wir wissen auch, was "man sich so erzählt" zu Menschen, die darüber sprechen, ihr Leben zu beenden.
Also wird das wohl meistens ein "stiller Alarm". Also einer, den andere nicht erkennen können. An der Stelle kriege ich selbst die Kurve ins Krankhenhaus zu gehen, oder ... naja, ich bin noch hier, heißt: ich habe die bisher immer gekriegt.