rio_12563385alles richtig. Aber es geht darum, dass man selbst sein Leben gestalten muss und das NICHT an andere abgeben darf. In keinem Punkt. Auch nicht an die Mutter.
Die Mutter trägt die Schuld. Ja. Bei einem Kind zu 100%. Bei einem Jugendlichen zu 100%. Aber nicht für einen beliebig langen Zeitraum danach.
Das eigene Leben in die eigene Hand zu nehmen, ist gerade bei solchen Eltern alternativlos und die Verantwortung dafür liegt bei einem selbst. Immer.
Und da kann ich nur sagen: ZUM GLÜCK! Denn läge die bei der Mutter, wären wir alle zwangsläufig dazu verdammt, bis um Ende unseres Lebens abhängig von anderen zu sein. Denn die Mutter würde niemals freiwillig zulassen, dass wir unser Leben in die eigene Hand nehmen. Aber glücklicher Weise ist das ja auch gar nicht ihre Entscheidung! Es ist unsere eigene!
Auch wenn man zu einer Entscheidung manipuliert wurde. Auch wenn die Manipulationen heftig und undurchsichtig waren - man hat eine Entscheidung getroffen. In dem Falle die falsche damit, der Mutter die Verwaltung der Finanzen (weiter) zu überlassen.
Sowas kommt auch ohne zweifelhafte Mutter im Leben oft genug vor. In ziemlich vielen Fällen wird man sich hinterher sagen können, dass man in der Situation wahrscheinlich nicht hätte anders entscheiden können, aber das ändert nichts an der Tatsache: ICH habe mich falsch ENTSCHIEDEN.
Das macht die Handlungen der Mutter nicht richtig. Kein bißchen.
Aber zu verleugnen, dass man selbst auch dann Entscheidungen trifft, wenn Verantwortung komplett abgibt (aus welchem Grund auch immer!) - jeden Tag, jeden Monat auf's Neue, steht gerade in solchen Fällen einer Heilung des eigenen Ichs grundlegend im Weg, meiner Ansicht nach.
"victim blaming"... ja, wäre ich Deiner Einstellung gefolgt, wäre ich heute noch jedermann's Opfer. Das möchte ich aber nie wieder sein - und bin es auch nicht mehr. Aber ich kann nur dann nicht Opfer sein, wenn ich die Verantwortung für mein Leben übernehme. Auch für die Konsequenzen, die jeder Tag hatte, in dem es noch nicht so war, weil man das nun einmal nicht trennen kann (und aus meiner Sicht auch nicht sollte). Man braucht die Gewissheit, dass das eigene Leben in der eigenen Hand liegt und NUR da. Dass man immer die Macht hat, etwas zu ändern. Da ist die Verantwortung für alles, was passierte, weil man das nicht tat, leider automatisch inklusive. Passt schon, was ist das schon im Vergleich dazu, eine komplette Zukunft zu bekommen?
Ich verurteile im Übrigen niemanden. Ich schreibe hier, weil ich das, was ich schreibe, wichtig für die TE finde.
Ich verurteile nicht, wann sie etwas geändert hat und wann nicht. Aber ich finde es falsch, falsch, falsch, schon wieder / immer noch die Verantwortung abzugeben.