Ausgangslage:
Bauernhof, 3 Generationen
Grosseltern wohnen in einer Wohnung im Bauernhaus. Eltern ebenfalls in einer Wohnung im Bauernhaus. Per 1.1. übernimmt der Sohn den Hof. Der Sohn lebt in einem anderen Dorf mit seiner Freundin. Die Grosseltern haben lebenslanges Wohnrecht in der Wohnung, ausser sie verzichten freiwillig darauf.
Die Stimmung zwischen Grosseltern und Eltern ist sehr negativ aufgrund vielen Vorfällen in der Vergangenheit. Der Grossvater hat vor langer langer Zeit seine Tochter und ein Nachbarsmädchen mehrmals sexuell missbraucht. Niemand wollte damals Anzeige erstatten und nun ist es natürlich verjährt. Der Grossvater weckte seine Kinder jeweils damit, dass er das Kissen auf ihr Gesicht drückte, bis die Lippen blau anliefen. Dann hat er gelacht und gesagt, sie sollen aufstehen. Natürlich alles verjährt mittlerweile.
Auch die Eltern wurden oftmals tyrannisiert. Als der Hof schon den Eltern gehörte (von den Grosseltern übernommen) und sie mal abwesend waren, ging der Grossvater ins Büro und durchsuchte alle Finanzunterlagen. Anschliessend erzählte er im Dorf wie es finanziell um den Hof stehe und was die Eltern alles falsch und schlecht machen. Wenn er mit einer Meinung nicht einverstanden war, spritzte er beim nächsten Mal Herausgehen der Person einfach aus dem Hinterhalt mit dem Gartenschlauch ins Gesicht. Die an Multiple Sklerose erkrankte Hofbesitzerin wurde durch den Grossvater im ganzen Dorf als Simulantin hingestellt, welche einfach ein faules Stadtkind sei und die Krankheit nur vorspiele. In all diesen Jahren hat die Grossmutter generationsbedingt immer zum Grossvater gehalten, obwohl sie selber oft mit Schlägen und Stössen traktiert wurde.
Es gäbe noch so viele Beispiele zu erzählen, aber sie wären alle etwa im gleichen Segment.
Nun hat sich der Sohn von seiner Freundin getrennt und will dort ausziehen. Durch die Übernahme des Hofes auf 1.1. würde es natürlich Sinn ergeben, wenn er ins Bauernhaus ziehen würde. Die Eltern werden weiterhin auf dem Hof arbeitstätig sein. Der Sohn sagt, dass er diese negative Stimmung auf dem Hof nicht akzeptiere und hier etwas passieren müsse.
Wir junge Generation haben das Gespräch mit den Eltern gesucht und es kristallisierte sich heraus, dass sie extrem müde sind, nicht mehr mögen, ja fast traumatisiert sind durch all die Aktionen der Grosseltern. Wir werden nächstens das Gespräch mit den Grosseltern suchen und hier brauche ich Inputs. Kennt jemand auch so eine Situation? Gäbe es Lösungsvorschläge? Ich sehe im Moment nur folgende, wäre aber sehr happy wenn es weitere gäbe.
-- Option 1: Eltern ziehen aus dem Bauernhaus aus
++ weg vom Problemherd / -- Mietausgaben, Weg zum Arbeitsort
-- Option 2: Grosseltern verzichten auf Wohnrecht und ziehen aus dem Bauernhaus aus
++ Stimmung positiv bei Eltern + Sohn, Problemherd beseitigt / -- Mietausgaben für die Wohnung der Grosseltern
-- Option 3: Wohnsituation mit Grosseltern + Eltern bleibt bestehen
++ beide hätten gewohntes Wohnumfeld / -- negative Stimmung bleibt, Mietausgaben für Wohnung vom Sohn
Vielen Dank für eure Ratschläge/Gedanken.