karita_12860687Probyn, mit dir kann man diskutieren
Du hast Recht, es ist schon tieftraurig das alles, in der Tat. Nur ist es nicht immer so, dass man nur unglücklich war, das weist du ja selbst, das geht mit dem Glück rauf und runter und liegt wohl in der NAtur des Glückes, weil man es sonst nicht geniessen könnte, wenn wir nur noch im Wonderland leben würden.
Wenn ich mal alles ausklammere, was den Sex anbelangt, den ausserehelichen Sex, dann kann ich nichts finden, was ich an meinem Mann auszusetzen hätte, das ist es ja, was mir die Entscheidung hier alles hinzuschmeissen so schwer macht.
Ich betrachtete es als mein grosse Glück, 26 Jahre in dem Glauben gewesen zu sein, dass er treu sei, davon war ich felsenfest überzeugt, hätte mir jemand Hinweise gegeben, ich hätte diese Person verteufelt. So musste ich eines TAges selbst draufkommen, just in dem MOment, wo ich so glücklich war und dem lieben Gott dankte, dass ich einen so lieben treuen Gatten habe und das nach so langer Zeit. Aber der liebe Gott lässt sich für Kokolores nicht danken, sowas kann Gott nicht auf sich sitzen lassen. Also kam das raus. Kein Zufall, sondern es wurde höchste Zeit.
Eine grausame Ernüchterung, so heftig wie die Ehejahre lang und gut waren, so prallte es nun in die andere Richtung zurück.
Ich weis, dass ich dadurch, dass ich bleibe ihn wo möglich ermuntere, weiter zu machen, kann sein. Ich weis auch, dass er sich nicht ändern wird, wenn ich gehe und ich ihn vermissen werde.
Eine sehr verzwickte Lage.
Aber ist der Mensch nicht insgesamt daran am arbeiten, sich das Leben irgendwie zu definierren, wie er es erträglich finden kann? Die einen erfinden Religionen, die anderen lieber Nichts, dann Rituale oder Psychologen, was weis ich alles, die Romantik, Illlusionen, Träume. Ein ganzer Bazten liegt da im Angebot, sich das, was uns allen, sobald wir ins Leben treten Probleme macht, angenehm zu gestalten.
Wir alle, und da gibt es keine Ausnahmen, haben ein Problem damit, dass wir überhaupt Leben. Alles kann passieren im Leben, das was unangenehm ist lauert jederzeit um jede Ecke. Alles ist unverhersehbar, alles. Morgen schon kann ich im Rollstuhl sitzen. Doch ich kenne Rollstuhlfahrer, die sagen, dass ihnen nichts Besseres hätte passieren können, weil sie dadurch endlich Tiefe und Reife im Leben erfahren haben, Zeit hatten, um in sich zu kehren und einen Herzensfrieden erlangt haben, der ihnen endlich seelische Zufriedenheit gibt. Auch das ist eine Definition von Glück.
Über das Femdgehen der Männer will ich mich nicht vergrätzen, es ist traurig, auf jeden Fall auch sehr schmerzhaft, doch trotzdem bin ich fähig, auch noch Glück zu erkennen, es auch zu wollen, so ist das nicht. Aber ich will auch lernen, dem Glück nicht immer hinterherzurennen, ich will versuchen zu verstehen, all diese Zusammenhänge, dann bin ich für den nächsten Unglücksschlag gewappnet, ich weis, das sind Wolken, die ziehen vorrüber kommen und gehen, wie das immer so ist. Daran will ich arbeiten und dieser Schmerz hilft mir dabei, er treibt mich an, ich wäre am Wärmetod einer glücklichen Ehe vielleicht doch nicht so gediehen, ich weis es nicht, seitdem habe ich mich mit Sachen beschäftigt, die ich im Nachhinein nie mehr missen möchte.
Ich kann das niemanden empfehlen, will das nicht als Weg empfehlen, ich habe es bis jetzt so gemeistert und ich weis nicht, was morgen ist.
Liebe Grüsse von GAlaxy