jeva_20406203ja, deswegen hing mir, vor allem nach meinen persönlichen Erfahrungen, Deine Beschreibung ehrlich gesagt etwas quer im Hals :-/
Woran das liegt - kann ich auch nur raten. Ich ticke völlig anders (wahrscheinlich bin ich in Deinem "Beuteschema" ) und um Menschen, die sich so beschreiben würden wie Du mache ich offline einen möglichst großen Bogen, um ehrlich zu sein.
Nach dem, was ich so beobachtet habe (ich bin kein Psychologe, ich bin Laie) gehe ich bei Menschen, die anderen "helfen" wollen, gerade in dieser Hinsicht von 2 grundsätzlichen Hintergründen aus.
Achtung, das ist jetzt bewußt überzogen formuliert, um das klarer herauszustellen, nicht persönlich nehmen ;)
Der erste ist diese "Sucht", etwas GANZ, GANZ, GANZ Besonderes zu sein. Dieser EINE Mensch, mit dem alles anders ist. Die EINE und EINZIG WAHRE Liebe / Freundschaft, der strahlende HELD, der den dunklen Drachen besiegte und deswegen immerwährende Dankbarkeit erntet.
Am Beispiel Beziehungen: man ist der-/diejenige, in den/die sich jemand, der sonst immer nur lockere "Beziehungskisten" hat, so richtig unsterblich verliebt und wo plötzlich alles ganz anders ist, so wie es "sein sollte" - damit auch der / die, welche/r niemals verlassen werden kann, denn das ist ja wirklich EINZIGARTIG, was da passiert ist, es ist quasi alles in Glorie und Heiligenschein gebadet.
Ich (!) denke (!) das hat einiges mit Selbstbewußtsein / Selbstwertgefühl zu tun. Wir Menschen sind zwar jede/r einzigartig und besonders, gleichzeitig aber eben auch immer austauschbar. Es braucht ein gutes Selbstbewußtsein, um diese Austauschbarkeit anerkennen zu können. Man kann auch glücklich sein und andere glücklich machen, ohne dass alles in Glanz und Glorie ersaufen muss. Freundschaften, auch tiefe und lange funktionieren. Liebe, auch tiefe und lange funktioniert. Aber dass man DER / DIE EINE und EINZIGE ist - funktioniert nicht. Schon gar nicht, indem man einen Distanzmenschen in Liebe und Fürsorge ersäuft. (immernoch: überzogen formuliert, nicht persönlich nehmen! )
Das andere... wie erkläre ich es am besten... oft sind es eigentlich Menschen, die eigentlich in solcher Hinsicht ihren eigenen Esel zu kämmen hätten. Nur sind diese Esel eben böse und störrische Viecher. Die keilen aus, beißen und kooperieren so gar nicht. Und sehen nach dem Kämmen zudem irgendwie genauso struppig aus wie vorher. Hmpf.
Aaaaaaaaaaaber... da ist ja noch der Nachbar. Der hat auch 'nen Esel. Und das Viech sieht gar nicht so zickig aus, wie der eigene. Ok, bißchen schon, gibt halt nichts umsonst. Wenn man jetzt den Esel vom Nachbarn kämmen würde...
=> leichterer Gegner
=> man tut etwas gutes und richtiges
=> gibt gleich noch die Dankbarkeit vom Nachbarn und den Heldenbonus dazu
.... klingt doch suuuuuuuuuuuuuuuuuper.
Ok, funktioniert nur wenn man im Bild vom Esel bleibt, bei echten Problemen anderer Menschen nicht - die kann man immer nur selbst lösen - aber wer stört sich schon an solch nebensächlichen Details, wenn man das Bild mit gekämmtem Esel samt glänzendem Fell und grinsendem Nachbarn schon vor Augen hat und dabei den eigenen Esel, diese zickige kleine B*tch, so schön vergessen kann?