sxbrinxHi.
Es müssen übrigens keine direkten Zusammenhänge sein.
Ich beschreibe dir jetzt eine Situation, in der ich es schaffte, nur durch zuhören und gezieltem Nachfragen, die Ursache eines Patienten (litt unter psychosomatischen Schmerzen) zu erkennen.
Wir lernten uns in der Gruppentherapie einer Tagesklinik kennen. Der Patient litt seit langer Zeit unter massiven Schmerzen. (Eine körperliche Ursache konnte von Medizinern ausgeschlossen werden.)
Die Psychologin, eine überzeugte Anhängerin der Freudschen Psychoanalyse, „rührte“ permanent in seiner Kindheit rum, weil sie sicher war, dort die Ursache seiner Beschwerden zu finden - Tag für Tag; Woche für Woche.
Der Patient, der wegen seiner Schmerzen seinen Job bei der Deutschen Bahn kündigte, erzählte von seinen täglichen Erlebnissen.
Ich hörte aufmerksam zu.
Stutzig wurde ich in dem Moment, als er erzählte, dass er einen Ausflug zu einem Bahnhof gemacht hatte und als er einen Zug sah, eine massive Panikattacke erlitt.
Mir war in dem Moment klar, dass das mit seiner Kindheit nicht zu tun haben konnte.
Ich hatte einen Verdacht und fragte ihn, wie er das ICE-Unglück in Eschede (das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht lange her) wahrgenommen hat.
Er erzählte, dass er das Unglück sehr intensiv wahrgenommen hat, da er zu dieser Zeit selber in einem ICE beschäftigt war.
Hätte er an diesem Tag im verunglückten Zug gearbeitet, so seine Aussage, wäre er tot gewesen.
Als er diese Worte aussprach, wurde ihm plötzlich bewusst, was seine Beschwerden auslöste - es war die pure Angst.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beispiel zeigen, dass Zusammenhänge nicht immer leicht zu erkennen sind.
Lass diese Geschichte auf dich wirken; vielleicht hilft dir das.
LG Wackelzahn