Hallo in die Runde!
Ich bin neu hier und mich interessiert, ob es noch jemanden gibt, bei der oder dem sein Hobby in eine Art Sucht entartet ist, welches das gesamte Leben beeinflusst.
Ich bin 48 Jahre und habe eine 13-jährige Tochter, einen Partner gibt es derzeit nicht.
Bereits in meiner Kindheit habe ich sehr viele Krimis und Thriller im TV geschaut, bin sogar nachts heimlich aufgestanden, um noch Filme zu sehen, die ich meiner Meinung nach nicht verpassen durfte.
Gelesen habe ich auch sehr viel.
In meinen Zwanzigern habe ich dann angefangen, mich für Kriminalistik zu interessieren, viele Fachbücher gelesen und versucht, mir möglichst viel Wissen in den unterschiedlichen Bereichen der Forensik anzueignen.
Da es aus gesundheitlichen Gründen leider nicht möglich war, eine Ausbildung bei der Polizei zu machen, habe ich einen anderen Beruf ergriffen und dachte, dass es reicht, wenn mich mein kriminalistisches Interesse als Hobby begleitet.
Leider war ich beruflich immer unzufrieden, habe mehrmals den Job gewechselt, war auch länger arbeitslos und das mit Absicht, um mehr Zeit für mein Hobby zu haben.
Ich hatte verschiedene Partner, welche alle komplett andere Interessen haben und so bin ich immer alleine geblieben damit, was mich jedoch nicht weiter gestört hat.
Nun ist es mittlerweile so, dass ich ohne dieses Hobby nicht mehr leben kann!
Wenn ich nicht mindestens 2-3 Krimis pro Tag bzw. Abend sehen kann, fühle ich mich schlecht und kann nicht schlafen.
Am WE mache ich nachts durch, schlafe dann bis mittags, tagsüber lese ich. Meine Tochter kommt damit mittlerweile klar, sie ist ja nicht mehr so klein, amüsiert sich darüber.
Das Problem ist, dass ich den ganzen Tag nur daran denke, welche Krimis ich heute sehen kann, welche Bücher ich lesen muss usw.
Mich interessiert einfach nichts anderes mehr, kein neuer Partner (der würde mich sowieso nur dabei stören), keine Karriere (war mir nie wichtig), die üblichen Themen mit Freunden langweilen mich, ebenso der immer gleiche Ablauf bzgl. Haushalt etc.
Ich weiß selbst, dass dies alles ungesunde Ausmaße angenommen hat, komme da jedoch nicht so einfach heraus.
Ich habe das Gefühl, dass ich diesen Thrill und diese Spannung brauche, weil mein Leben sonst eintönig und freudlos dahinplätschert.
Kennt das jemand und falls ja- wie geht Ihr damit um?
Danke im Voraus für Eure Antworten!