Schönen Feiertag liebe Community,
ich brauche einmal Rat und vielleicht auch etwas Trost der Community. Gerne auch Perspektiven anderer Eltern oder Kinder in der folgenden Situation meiner Familie.
Ich bin 21 Jahre alt und studiere in einer anderen Stadt. Ich bin vor 2 Jahren ausgezogen. Allgemein empfand ich meine Eltern auch in der Pubertät als locker und weltoffen, wir hatten immer ein gutes Verhältnis. Heute empfinde ich sie als super konservativ und engstirnig.
Vor meinem Auszug hatte ich natürlich meine Eltern als Vorbildfunktion. Durch das alleine Wohnen und die Entwicklung mit neuen Freunde und Eindrücken, habe ich meine Ansichten verändert.
Kurz und knapp:
Ich bin vegetarisch geworden, weil ich mich mit der Schlachtung von Tieren so gar nicht identifiziere, andererseits weil mir schon vorher viel Fleisch nicht schmeckte. Ich habe das daheim, vor dem Auszug meinen Eltern zu liebe gegessen. Nach Umstellung meiner Ernährung und Diagnose einer Laktoseintoleranz ...ugh :(, habe ich mich weitgehend auf pflanzliche Produkte eingestellt. Ich habe angefangen Sport zu machen und mich bewusst mit Essen auseinander zusetzten. Du bist was du isst :) Ich achte auf Klima und Umweltfreundlichkeit, also regional und saisonal.
Zu meinen Eltern:
Durch meine Veränderungen ist ein Grundkonflikt entstanden, der mich sehr verletzt und enttäuscht wenn ich die beide auch einmal länger besuche. Irgendwie ist es so, als hätten beide Eltern die Fähigkeit verloren zu reflektieren.Fast wie Kleinkinder.
Koche ich einmal vegetarisch, wo es gerade genug Auswahl gibt, dann wollen sie nicht einmal probieren. Das akzeptiere ich, ich muss ja hier keinen konvertieren :) Bei JEDER Gelegenheit wird dann im Bezug auf vegetarische Gerichte ein:
- BÄH das kann man ja nicht fressen, solang ich das nicht essen muss?
-IHHH davon wird doch keiner satt mit dem Gemüse?!
- Wir haben in der Erziehung doch was falsch gemacht?!
durch den Raum geworfen. Wirklich bei ganz normalen Gerichten wie Gemüselasagne, Bananenpfannkuchen oder Joghurt mit Haferflocken und Obst. Ich empfinde es langsam richtig beleidigend ständig mit 21 daheim kritisiert zu werden. Dabei stellen sie es ständig so dar, als wäre meine Lebensführung komisch. Auch als könnten sie andere Ideen gar nicht tolerieren.
Objektiv gesehen ist zu sagen, dass gerade meine Eltern zwar frisch kochen, aber dabei kaum Gemüse oder Obst dabei ist. Oft essen sie 2-3 Tage gar nichts frisches, nur verarbeitetes. Sie halten das für normal. Gerade meine Mutter ist auf der BMI-Skala leicht adipös, also 25 kg zu viel. Sport und viel Obst und Gemüse verurteilt sie aber total.
Meine Eltern denken Laktoseintoleranz ist eine erfundene Modekrankheit und mir passiere beim Milchkonsum gar nichts. Ich würde simulieren. Fleisch essen habe keinen Einfluss auf das Klima, Palmfett ist ihnen egal. Ständig präsentieren sie offensichtliche Fake-News, die gegen sich gegen Greta T. oder FFF richten. Mir ist ja egal, was man davon hält, aber sie zeigen kopflose Fake-Nachrichten und unterstützen diese?
Ich habe fast das Gefühl, obwohl meine Mutter 49 ist und meiner Vater ,okay der ist 69, sich kopflos Verhalten. Fast wie Kleinkinder, zwingend daran gebunden ihre Ansicht der Welt auf Krampf zu unterhalten. Ohne sich eingestehen können, eben nicht perfekt zu sein. Wer muss das schon sein?