Hallo!
Dies ist mein erster Beitrag hier, ich hoffe, jemand von euch kann mir vielleicht einen guten Ratschlag geben.
Ich (30) und mein Verlobter (37) sind seit mittlerweile 6 Jahren zusammen und wohnen auch schon seit 4,5 Jahren zusammen. Wir führen eine sehr glückliche, leidenschaftliche sowie gleichzeitig auch sehr stabile Beziehung. Er ist mein Partner aber auch mein bester Freund. Wir können sowohl tiefgründige Gespräche führen als auch herzhaft zusammen lachen und rumalbern. Wir teilen die gleichen Interessen, Anschauungen und Werte und passen auch auf körperlicher Ebene toll zusammen.
Auch, was unsere Zukunftsplanung betrifft, haben wir die gleichen Ansichten: Wir möchten im Frühling 2021 heiraten und uns eine größere Eigentumswohnung mit Garten auf dem Land kaufen. Und wir wollen unbedingt Haustiere! Was wir allerdings nicht wollen, sind Kinder. Ich hatte noch nie einen Mutterinstinkt, was völlig okay ist. Mein Verlobter hatte ebenfalls noch nie das Bedürfnis, sich fortzupflanzen. Wir beide sind der Meinung, dass wir nicht unbedingt Nachwuchs brauchen, um ein erfülltes Leben zu führen. Wir beide reichen uns, wir sind uns gegenseitig „genug“. So viel zur bisherigen Situation.
Seit 2 Wochen ist jedoch alles anders, unser Leben wurde völlig auf den Kopf gestellt. Mein Freund hat erfahren, dass er eine Tochter aus einer früheren Beziehung hat. Das Mädchen ist jetzt 9 Jahre alt. Die Ex-Freundin hatte damals mit zwei Typen gleichzeitig etwas laufen, weshalb sich mein Freund dann auch von ihr getrennt hat. Sie dachte die ganze Zeit, dass der andere Typ (mit dem sie bis heute zusammen ist und zwei weitere Kinder hat) der Vater ist. Durch eine zufällige medizinische Untersuchung hat sich aber jetzt die Wahrheit herausgestellt.
Mein Freund ist mit der Nachricht (klarerweise) völlig überfordert. Seine Ex hat ihm quasi freigestellt, was er mit dieser neuen Info anfangen will: Er kann seine Tochter gerne sehen und Zeit mir ihr verbringen, sich aber auch völlig raushalten. Ich würde ja Letzteres bevorzugen, aber ich weiß, dass das egoistisch von mir ist. Ich will ihn einfach für mich alleine haben und könnte wohl schlecht damit umgehen, wenn da plötzlich noch jemand wäre… Vielleicht liegt das daran, dass ich auch meine Eltern nie mit jemandem „teilen“ musste, da ich Einzelkind bin. Ich bin es also gewohnt, immer an erster Stelle stehen. Ich möchte ihm natürlich trotzdem beistehen, egal wie er sich entscheidet.
Was mir außerdem schlaflose Nächte bereitet ist die Tatsache, dass er ein ganz anderes Verhältnis zu seiner Ex-Freundin haben wird. Sie ist die Mutter seines Kindes. Die beiden sind dadurch auf ewig verbunden. Eine solche Art von Bindung wird er mit mir nie haben, was ich ja auch nicht will. Aber mit einer anderen Frau, das tut schon weh.
Was haltet ihr von der ganzen Situation? Wie sollen wir uns bzw. vor allem mein Freund sich verhalten? Wenn er sich wirklich dazu entscheidet „Vater zu sein“, welche Rolle spiele ich dann in dem Ganzen? Die eifersüchtige Stiefmutter? Wie kann ich mit so einer Veränderung umgehen?
Ich wünschte einfach, es würde alles so bleiben, wie es war….