grazia_12329395Männerberuf? Frauenberuf?
Da fängt es doch schon an. KfZ-Mechaniker WAR mal ein Männerberuf. Architekt WAR man ein Männerberuf. Erzieher WAR mal ein Frauenberuf.
Inzwischen kann doch schon eeeeewig jeder Junge und jedes Mädchen alles davon lernen. Ein Mädchen aus meiner Klasse hat eine Elektriker-Ausbildung gemacht, ich bin Infomatiker geworden, inzwischen bin ich 46, das ist also nicht eben erst gestern gewesen und hat sich seit dem ganz sicher nicht verschlechtert.
In meinem Beruf gibt es auch andere, die mehr verdienen als ich. Nicht wenige, nehme ich an. Das sind aber Männer und Frauen. Wir haben halt keinen Tariflohn, es kommt darauf an, bei welchem Arbeitgeber man ist und was dessen Budget ist - und darauf wie gut man mit dem Chef verhandeln kann, denn DA wird unser Gehalt festgelegt. Dass ich nicht bei dem Arbeitgeber mit der meisten Kohle bin und wohl nicht diejenige bin, die am besten feilschen kann, finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht unfair.
Würde ich nach Tarif bezahlt, wäre es für Männer und Frauen per se gleich. So kommt es auf das Verhandlungsgeschick an.
Dass da Männer im Schnitt bissiger und zäher sind als Frauen, hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, es ist eine persönliche Fähigkeit. Die kann man verbessern, wenn sie einen stört.
Ist Dir btw. aufgefallen, was Du da schreibst?
Dein Mann hat die lange Elternzeit nicht genommen, weil er danach einen neuen Job gebraucht hätte. Ok. Kurz darauf: Selbst ich war meinen Job los... EBEN!
Aus Arbeitgebersicht ist die Elternzeitregelung bei uns wirklich unschön, ist mir klar - aber für Männer UND Frauen.
Und "mein Mann ist nicht in Elternzeit gegangen, weil er seinen Job losgewesen wäre" ist doch kein Argument, wenn kurz darauf kommt "ich bin in Elternzeit gegangen, musste GENAUSO alles erst gerichtlich durchsetzen und war GENAUSO meinen Job los" ?!