Hallo zusammen,
ich weiß, dass ich hier keine Musterlösung finden werde und auch an der Situation selber schuld bin, doch trotzdem möchte ich mich einfach mal auslassen, ein wenig ausholen und naja, mit jemandem neutralen "reden". Zu meiner Person, 40 Jahre, seit fast 6 Jahren verheiratet, seit 13 Jahren mit der Frau zusammen und unser Kind wird auch bald 6. Die Ehe funktioniert, ich denke das beschreibt es am besten und ich denke jeder weiß was ich meine. Es ist keine Harmonie, keine Leidenschaft, öfter Meinungsverschiedenheiten, keine Gemeinsamkeiten, jeder macht Abends sein eigenes Ding und zwischenmenschlich ist auch absolute Schmalhans Kur. Hatte mich schon öfter mal gefragt, ob ich das auf Dauer kann. Letztes Jahr im Oktober lernte ich auf einem Betriebsausflug eine Kollegin besser kennen, wobei das falsch ist. Wir kannten uns von 2-3 Terminen, haben da einfach nur ein wenig geplaudert und da ich versprochen hatte etwas weiterleiten hatten wir die Nummern ausgetauscht. Tja, da fing es dann an. Wir haben immer mal die eine oder andere Nachricht hin und her geschickt, uns halt gut verstanden, rumgeblödelt, rumgesponnen. Sie selber, ja das wusste ich von Anfang an, ist Single, was ich bis heute nicht verstehen kann, was ich ihr auch gesagt habe Nun hatte ich diese Jahr im Oktober überlegt noch mal ein Wochenende für mich zu machen, meine Fraun und Kind wollte nicht mit, da die Fahrerei für den kurzen Zeitraum einfach zu Stressig war. Gebucht und gut....
Irgendwann fragte ich mal meine Arbeitskollegin, ob Sie nicht auch mal ein Wochenende raus möchte, Weihnachtsmarkt und Wellness. Naja, Termin passte nicht und sie hatte auch zu dem Zeitpunkt jemanden kennen gelernt, der das sicherlich nicht gut finden würde. Ich habe ihr ehrlich gewünscht, dass es was wird und dann nur gesagt, dass der Termin halt nicht fest wäre, auch 2 Wochen später gehen würden.
Naja, Ende vom Lied, mit dem anderen wurde es nichts, und wir waren letztes Wochenende von Freitag bis Sonntag, ich sogar bis Montag auf Städtetrip.
Wollten ein wenig raus und dann Wellness machen. Wellness nicht in FKK, Sauna mit Handtuch alles gut. Nett was getrunken, Abends einen Film geschaut und es kam, was ich nicht geplant hatte. Der erste Kuss ein Lächeln und ich war weg. Die Nacht war sehr lange und ziemlich intensiv und ging auch sehr weit. Miteinander geschlafen haben wir nicht, da ich es in dem Moment nicht wollte, nicht mit dem Vorboten Alkohol etc. Nach einer Stunde "Schlaf" ging es genau so weiter und es war einfach schön. Wir haben Stundenlang geredet, gekuschelt, alles das was ich so nicht kenne. Sie eröffnete mir, dass sie sich echt schwer getan hatte mit dem Wochenende, da ich eigentlich genau der Mensch bin, von Eigeschaften, Charackter und Aussehen, bis auf die Körpergröße :) was sie immer haben wollte und bei mir sein kann und sagen kann, was Sie denkt und fühlt. Da war ich dann schon ein wenig platt.
Die nächste Nacht wurde nicht minderschön, Zärtlichkeiten und tolle Gespräche. Sonntag mittag haben wir dann sogar mit einander geschlafen und es war so anders als ich es kenne. Als ich Sie Nachmittags zum Zug bringen musste übermannten mich beim Abschied die Tränen und auch ihr ging es nicht besser. Wir telefonierten während ihrer Rückfahrt viel und abends, es fühlte sich alles so real und echt an. Auf meiner Rückreise bin ich noch bei ihr vorbei, ein wenig geweint und geredet.
Morgen Abend sehen wir uns wieder.
Sie sagt, sie wollte es nicht zulassen, weil sie ja wusste das ich verheiratet bin, ich hatte mir auch nichts dabei gedacht und wirklich an ein freundschaftliches Wochenende gedacht. Doch die Gefühle haben mich überrollt.
Wenn das Kind nicht da wäre, hätte ich mich schon entschieden, klar meine Frau ist mir nicht unwichtig, sie ist die Mutter meines Kindes und ein guter Mensch, keine Frage. Aber das Gefühl der innigen Liebe ist schon lange nicht mehr da, wir funktionieren halt und haben auch schon öfter darüber gesprochen, dass ich es so sehe und es gerne anders hätte, aber es ändert sich nichts.
Tja, es hat mich echt erwischt, mein Herz flattert und die Arbeitskollegin gibt mir alle Zeit der Welt, sowas nicht übers Knie zu brechen, so lange es eine kleine Chance für sie gibt, ist sie bereit. Diese Chance ist viel größer als sie denkt, mache mir nur sorgen um mein Kind und dessen Entwicklung, nicht das es einen Knacks bekommt.
Alles andere würde auch nicht leicht, sind 13 Jahre klar, aber ich habe die Hoffnung nicht mehr, dass sich was grundlegendes ändert. Ist es egoistisch wenn ich an mich denke, auch wenn es keine Garantie gibt? Oder muss ich nur ans Kind denken?
Leute, danke fürs lesen und für den ein oder anderen Ratschlag. LG