pushpa_18824954Ich hab 2 Ideen dazu:
1. Du bist gerade dabei, erwachsen zu werden, hast aber Dein Selbstbewusstsein noch nicht gut entwickelt. Vielleicht wurde Dir das von zu Hause aus nicht mitgegeben, vielleicht kommst Du auch aus einer Familie, wo Du Dich oft zurückgenommen hast, weil es Probleme, Unsicherheiten oder wenig liebevollen Umgang gab. Aber das kann man auch nachträglich lernen, gerade, wenn man so jung wie Du ist. Google mal ein bißchen, es gibt im Internet haufenweise Tipps und Anleitungen, wie man sein Selbstbewusstsein stärken kann, z. B. Dinge nur für sich tun, gut für sich selbst sorgen, Glückstagebuch führen, Meditation, ....
2. Es gibt in der Psychologie die Theorie der "Hochsensibilität". Das ist keine Krankheit, sondern eine persönliche Veranlagung. Man hat festgestellt, dass manche Menschen Reize anders verarbeiten, feinere Antennen für Stimmungen und eine größer ausgeprägte Empathie als andere haben. Wenn man damit noch nicht gut umgehen kann oder sich dessen gar nicht bewusst ist, fühlt sich der Alltag oft wie eine Achterbahn der Gefühle an. Man fühlt sich diesen ganzen Eindrücken oft hilflos ausgeliefert und denkt überdurchschnittlich viel darüber nach. Das macht es tatsächlich schwerer, "bei Dir selbst" zu sein. Das könnte auf Dich zutreffen. Es gibt online Tests zu Hochsensibilität, die natürlich keine fachliche Meinung wiedergeben, aber Dir eine bessere Einschätzung geben können.
Solltest Du Dich da wiederfinden, kannst Du Techniken lernen, Dich der Reizüberflutung nicht so ausgeliefert zu fühlen, Dir ein dickeres Fell zuzulegen. Auch kann es Dir helfen, zu verstehen, dass andere Menschen Situationen ganz anders wahrnehmen, weil sie anders empfinden.
Und das Tolle ist: Du wirst irgendwann merken, dass die Art, wie Du bist, keine Schwäche ist, sondern eine besondere Fähigkeit. Wenn Du das schulst anstatt abzulehnen, hast Du eine bessere Intuition als die meisten Menschen. Du spürst z. B. früher, wenn jemand lügt, kommst den Menschen also schneller auf die Schliche, und Du spürst aber auch bestimmt sehr gut, wenn es jemandem nicht gut geht und kannst besser für jemanden da sein.
Aber Vorsicht: wenn man sehr unsicher ist, neigt man dazu, misstrauisch zu sein, und vermutet eventuell Lügen, wo keine sind. Übe ganz häufig bewusst, auf Deine Intuition zu hören.
Zum Thema Angst vor Small Talk, vor Ablehnung, vor Menschen:
- Überfordere Dich nicht mit zuvielen solchen Situationen, zieh Dich bewusst regelmäßig zurück, um durchzuschnaufen. ABER: vermeide sie nicht grundsätzlich! Ängste loswerden funktioniert NUR, indem man sich ihnen stellt. Dann wird es jedes Mal etwas leichter.
- Deine Haltung beeinflusst Dich. Schultern zurück, aufrecht gehen, lächeln, und denk Dir: "klar kann ich das"
- Viele interessante, unterhaltsame Menschen überlegen sich vor einem Treffen bewusst Themen, über die sie sprechen könnten. Interessen, Erlebnisse, gemeinsame Freunde, ....
- Alle Menschen mögen es, etwas gefragt zu werden. Nach ihrer Meinung, nach Erlebnissen. Dir fällt bestimmt zu jedem Menschen, den Du triffst, irgendwas ein, wozu Du ihn fragen kannst, z. B. "hey, Du hast doch letztens xxx gemacht, wie war's?"
- Sieh Dich um, bezieh Dich auf die aktuelle Situation, z. B.: "Guck mal, sie haben das Café renoviert. Gefällt mir! Was meinst Du?"
- Sei positiv, offen und freundlich, das kommt immer zu Dir zurück. Die meisten Menschen sind wohlwollend und außerdem weit weniger mit Deiner Wirkung beschäftigt, als Du denkst. Die wenigen unfreundlichen, negativen Menschen haben selbst ein Problem, mach es nicht zu Deinem.
- Wenn es mal nicht so gut lief, stell Dir vor, Du bist ein Kind, das laufen lernt. Was macht es, wenn es hinfällt? Stundenlang grübeln und entmutigt liegenbleiben? Nö! Aufstehen, weitermachen, wieder was gelernt! 😊
Viel Kraft, Mut und alles Liebe für Dich! 💕