Hallo zusammen,
mein Problem ist wohl, dass mir die Objektivität fehlt.
Ich möchte mit dem Problem nicht zu meinen Freunden gehen, weil sie – genau wie das Internet, bei so einem grob umfassten Thema – sehr subjektiv auf meiner Seite stehen.
Vorweg möchte ich sagen, dass dies keine Beschwerde über mein Liebesleben ist, sondern die Frage, wie ich mich selber – für mich – ändern kann, da ich der Meinung bin, dass ich mit meinen Fehlentscheidungen und Taten nicht nur mein Leben, sondern auch das aller anderen erschwere.
Ich werde die folgenden Sätze versuchen so objektiv und tatsachenbezogen wie möglich zu schildern.
Mein Partner und ich sind seit 2 Jahren ein Paar und sind bereits vor einem Jahr zusammengezogen, in eine Stadt weiter außerhalb, da unsere Berufswege beide in diese geografische Richtung flossen.
Wir waren in den ersten paar Wochen unserer Beziehung sehr glücklich und haben bereits vom ersten Tag an so gut wie jeden Tag und sowieso jede Nacht miteinander verbracht.
Doch schon nach 2-3 Monaten häuften sich unsere Streitereien.
Wir streiten uns am häufigsten über die Fehler, die ich bereits einmal gemacht habe.
Ich schicke ihm einen falschen Standort und merke es zu spät, ich versalze das Essen.
Oft kommt auch Streit auf, weil ich wieder etwas vergessen habe: einen Termin, dass wir etwas mit Freunden machen wollten oder dass er bestimmtes Essen nicht mag.
Wobei die terminlichen Sachen mittlerweile gut durch einen gemeinsamen Kalender funktionieren.
Während eines Streits kommt es oft zu lauteren Auseinandersetzungen, in denen er mich auch mit unschöneren Begriffen betitelt.
Meist endet es damit, dass mein Partner mir aufzählt, was er nicht gut an mir findet und dass ich mich dafür entschuldige und ihm versichere, dass ich versuche, mich zu bessern.
Doch wenn ich das jedes Mal sage und dann doch wieder den gleichen Fehler mache glaubt er mir selbstverständlich nicht mehr.
In solchen Momenten verlässt er meistens den Raum und schließt die Tür hinter sich.
Ab und an gehe ich ihm dann nach wenigen Minuten nach (häufig mache ich es nicht, weil ich Angst davor habe, dass er mich anschreit. Leider entsteht durch mein Nichterscheinen wiederum Streit, weil ich auch einmal den ersten Schritt machen soll), entschuldige mich ein weiteres Mal und spreche darüber, wie ich es beim nächsten Mal anders mache. Ich nehme es mir vor und überlege mir etwas Gutes.
Doch wenn dann der Punkt kommt, an dem ich die Chance habe, es richtig zu machen, verliere ich keinen Moment daran zu denken, dass das schon einmal schief lief.
Ich mache es einfach noch einmal falsch. Häufig sogar exakt, wie bei dem letzten Mal.
Sein Vorschlag ist, mich mehr mit ihm zu beschäftigen, seinen Interessen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wenn er mich fragt, was er gerne mal machen möchte oder was er für Dinge geplant hat, kann ich ihm keine Antwort geben.
Nicht, weil wir nicht darüber reden würden, sondern weil ich es ständig vergesse.
Ich fühle mich schrecklich deswegen und mir ist bewusst, dass er etwas besseres verdient als das.
Ich schreibe mir mittlerweile häufig auf, wenn er etwas sagt, das ich für später behalten möchte – doch er sagt vermutlich zurecht, dass es keine Langzeit-Idee ist und ich das hinbekäme, wenn ich mich einfach mehr mit ihm bzw. mit uns beschäftigen würde.
Ich wünsche mir nichts mehr, als dass ich es schaffe, meine Fehler – ich habe hier nur einen winzig kleinen Teil davon eingebracht – zumindest teilweise zu korrigieren und zu einem besseren und angenehmeren Menschen zu werden.
Mein Partner sagt unverhältnismäßig oft, dass er auf das alles keine Lust mehr hat, daher jetzt die wichtige Frage:
Beenden wir diese Beziehung besser?
Vielen Dank im Voraus!